(r/stj). Mit einer Doppelausstellung gedenkt die Worpsweder Galerie Cohrs-Zirus noch bis Sonntag, 6. April, der Todestage Helmuth Westhoffs (1891 bis 1977) und Hellmut Müller-Celles (1903 bis 1982). Ab Ende der 30er Jahre lebten beide Maler in Fischerhude, wo Müller-Celle den Freund schließlich bis zu dessen Tod pflegte. Die umfangreiche Ausstellung vereint Portraits, Landschaften und Stilleben, aber auch Bühnenbild- und Kostümentwürfe Müller-Celles, die während seiner Theaterjahre entstanden.
Mehr als 50 Jahre waren Westhoff und Müller-Celle freundschaftlich miteinander verbunden, sowohl künstlerisch als auch persönlich. Kennengelernt haben sie sich 1926 in Berlin, wo Westhoff noch einmal Unterricht bei Leo von König nahm und Müller-Celle ein Architekturstudium bei Hans Poelzig begann. Während der zurückgezogen lebende Westhoff sich immer ganz der Malerei widmete, bildete der lebenslustige und vielseitige Müller-Celle sich auch auf anderen Gebieten weiter. Nach dem Diplom bei Poelzig intensivierte er seine Tanzstudien bei Mary Wigman, wurde Solo-Tänzer am Düsseldorfer Opernhaus, lebte einige Jahre als Balettlehrer in Kanada und wurde schließlich Dozent für deutsche Literatur an der Technischen Hochschule Bremen. Freundschaften verbanden ihn mit Clara Rilke-Westhoff und Rudolf Alexander Schröder. Bei aller Vielseitigkeit blieb das Malen und Zeichnen immer das Zentrum seiner Arbeit, doch stets suchte er, wie Dr. Jürgen Schultze von der Bremer Kunsthalle über ihn schrieb, "die fruchtbare Irritation des Fremden“. Im Gegensatz dazu ging Helmuth Westhoff, der als Sohn eines Bremer Kaufmanns geboren wurde, einen geradezu klassischen Weg als Maler. Durch seine Schwester Clara lernte er schon als Junge Rainer Maria Rilke und Paula Modersohn-Becker kennen. Deren früher Tod regte ihn – er war gerade 17 geworden – zu einer Werkgruppe von etwa 40 Stilleben an, in denen er auf frappierend sichere Weise den Malstil der großen Kollegin verarbeitete. Dann führten ihn Studien zu Lovis Corinth nach Berlin, Hermann Groeber nach München und Lucien Simon nach Paris. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Fischerhude zurück, malte oft gemeinsam mit Otto Modersohn, um dann in den 20er Jahren noch einmal in Berlin mit Leo von König und Arthur Segal zu studieren. 1925 entstand sein "Selbstbildnis mit Sommerhut“, das die Bremer Kunsthalle ankaufte. In der Worpsweder Galerie Cohrs-Zirus (Bergstraße 33) ist die Ausstellung "Eine Fischerhuder Malerfreundschaft zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen: samstags und sonntags 11 bis 13 und 14 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 15 bis 18 Uhr.