(hb). "Haltet Euch bereit. Noch drei Minuten. Die Gäste warten schon. Etwas mehr Beeilung", tönt es durch die Küche. Schnell noch die klare Brühe abschmecken, etwas Petersilie dazu. Beim Umfüllen vom Topf in die Suppentasse bloß nichts verschütten, schließlich beobachten die Jurymitglieder jeden Handschlag.
Hektik pur. Kein Wunder, gleich 12 Nachwuchsköche kochten bei der Niedersächsischen Meisterschaft um den Rudolf-Achenbach-Preis 1998 in der Küche der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Zeven um die Wette. Der Preis wurde bereits zum 25. Mal vergeben, deshalb war sogar Michael König von der Firma Achenbach vor Ort. Als Siegerin wurde Melanie Schindler aus Schneverdingen vom "Heide-Treff" gekürt. Sie ist Mitglied im Rotenburger Verein der Köche. Sie darf jetzt nicht nur zum Bundesentscheid nach Frankfurt fahren (Anfang Mai), sondern bekommt zusätzlich auch noch eine siebentägige Clubreise geschenkt. Platz zwei belegte Sebastian Goldhorn (Walsrode, Hotel-Restaurant Luisenhöhe) vor Daniel Richter vom Evangelischen Krankenhausservice in Oldenburg. Nur gut, daß die BBS Zeven so viel Platz hat, denn so kommen sich die Nachwuchsköche nur selten in die Quere. Dennoch herrscht spürbare Spannung. Schließlich soll es den strengen Preisrichtern und den Gästen richtig schmecken. Am Ende waren alle Sorgen umsonst, zeigten sich doch alle begeistert von den Kochkünsten. Das hörten die Koch-Azubis nach einem anstrengenden Tag natürlich gerne, der schon morgens um 10 Uhr begonnen hatte. Nach der theoretischen Prüfung wurden ab 12 Uhr die Menüs zusammengestellt. Die klare Brühe mußte mit drei verschiedenen Einlagen gekocht werden, als Vorspeise sollte es ein Lachsgericht geben. Die Vorgabe für den Hauptgang lautete Lamm, für das Dessert Schokolade. Jeder der Teilnehmer zauberte ein selbstkreiertes Menü. So gab es Köstlichkeiten wie Rinderkraftbrühe mit Ravioli, Gemüserauten und Eierstich, Roulade von Lachs und Steinbutt auf Rote-Bete-Sauce (dazu Pilaw-Reis), gefüllte Lammkeule an Rosmarinjus, Lasagne von der Aubergine (dazu Kartoffelplätzchen), marmorierter Schokoladenschaum auf Vanillespiegel (dazu Früchte) - wem liefe da nicht das Wasser im Munde zusammen. Dazu natürlich einen passenden Wein - einen Riesling oder Portugiesischen Weißherbst. Mit dabei war auch wieder eine Zevener Restaurantfachklasse (erstes Ausbildungsjahr), die die Tische stilvoll dekorierte und für den Service zuständig war - koordiniert von Ina Fesel. Unter den Gästen weilten auch die stellvertretende Schulleiterin der BBS, Martina Gelsdorf, und Ralph Kerkmann, Leiter der ARGE (Arbeitsgemeinschaft der Köchevereine in Niedersachsen).