Zwei Reiterinnen der Reit- und Fahrgemeinschaft Fischerhude dominieren die deutsche Mounted-Games-Szene: Stefanie Albers aus Achim und Nele Koschmann aus Bassen gingen am Ende der Deutschen Mounted Games-Einzelmeisterschaft in Badenermoor als Siegerinnen vom Platz. Die beiden konnten sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und dürfen sich neue Deutsche Meisterinnen nennen.
Zum ersten Mal als Einzelreiterin auf Bundesebene erfolgreich war Nele Koschmann aus Bassen. Sie kam durch ihre Geschwister zu den Mounted Games – ihre Schwestern Pia und Kira sind ebenfalls erfolgreiche Ponyspiel-Reiterinnen. Zusammen mit Kira durfte sich Nele 2010 bereits deutsche Paarmeisterin nennen – jetzt sicherte sich die 13-Jährige mit ihrem Ponywallach Finley den Titel in der Altersklasse U 14. Bei den Mounted Games gefällt ihr vor allem der Zusammenhalt: "Sonst ist Reiten eher eine Einzeldisziplin, hier kämpft man gemeinsam mit seinem Team.“ Außerdem seien die Ponyspiele nicht so langweilig wie die anderen Reitsportarten. "Es macht sehr viel Spaß und man muss gemeinsam mit seinem Pony ein gut eingespieltes Team sein.“ Nele konnte sich mit ihrer Mannschaft, den Achim-Sottrum Youngsters, schon vor einigen Wochen den Vizetitel bei den Deutschen Teammeisterschaften in Vechta sichern. Für Stefanie Albers war es nicht der erste Titel, den sie in der rasanten Reitsportsparte einheimsen konnte. Sie durfte sich bereits 2007 und 2009 deutsche Meisterin nennen, gehört seit 2007 der Deutschen Nationalmannschaft an und wurde jüngst mit ihrem Team Achim Ro-Flex ebenfalls Deutsche Vizemeisterin. Bei der Einzelmeisterschaft in Achim lieferte sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrer Teamkameradin Bianca Freese, die am Ende Deutsche Vizemeisterin wurde. Die 17-jährige Stefanie verfiel den Mounted Games 2006, als ihre Schwester Carolin über ihre Reitbeteiligung zu den Ponyspielen kam. "Für mich ist das Besondere, dass man als Team antritt, sich zusammen freuen, sich aber auch gegenseitig trösten kann, wenn es einmal nicht so gut lief“, erzählt die Gymnasiastin. Ihre Reitkarriere begann, wie bei vielen, auf Schulponys. "Einfaches Dressurreiten war mir zu langweilig“, schmunzelt sie. Einfach nur auf dem Pony sitzen und seine Runden drehen – das konnte sich Stefanie nicht vorstellen. "Bei den Mounted Games muss man fit fürs Pferd sein“, erklärt sie. Schließlich gilt es bei vielen Spielen, sich im fliegenden Galopp aufs Pony zu schwingen und nahezu akrobatische Verrenkungen zu vollführen, um die kniffeligen Aufgaben ohne Fehler zu bestehen. Einen großen Anteil an ihrem Erfolg habe aber auch ihr Pony Nato, mit dem sie seit 2009 startet. "Wir sind ein gutes Team“, sagt sie. Um sich für ihren Sport fit zu halten, sitzt Stefanie nicht nur jeden Tag im Sattel. Außerdem geht sie joggen. Die eigentlichen Spiele werden nur einmal pro Woche geübt. "An den anderen Tagen werden die Pferde dressurmäßig gearbeitet oder wir reiten aus.“ Ebenfalls bei der Einzelmeisterschaft erfolgreich war ein Gastreiter, der seit März bei der Familie Albers in Achim lebt: Der Neuseeländer Steven Hooker wurde Vizemeister in der Offenen Klasse. "Wir haben uns bei der WM in Dänemark im vergangenen Jahr kennengelernt“, erzählt Stefanie. Da es in Neuseeland aufgrund der großen Entfernungen deutlich schwieriger ist, an Wettbewerben teilzunehmen, konnte Steven in den vergangenen Monaten jede Menge Turniererfahrung sammeln – er ging für das Team Ro-Flex an den Start. Bis Dezember bleibt er noch in Deutschland, dann geht es zurück in die Heimat. "Ich werde Deutschland sehr vermissen“, ist er schon jetzt sicher. Dafür zieht es Stefanie Albers in die Ferne: "Nach meinem Abi im nächsten Jahr würde ich gerne für zwölf Monate nach Neuseeland gehen“, erzählt sie. Davor will sie aber noch einmal in Deutschland angreifen: "Die Saison reite ich auf jeden Fall noch für mein Team.“