(fo). In der Rotenburger Lent-Kaserne hatte die Arbeitsgemeinschaft Hilfe für Tschernobyl-Kinder wieder alle Hände voll zu tun, um zwei große Sattelauflieger mit Hilfsgütern für Weißrussland zu beladen. Zur Unterstützung der Konvoifahrer aus dem Kirchenkreis Rotenburg hatte Militärpfarrer Herwart Argow Soldaten der vierten Kompanie des Logistik-Bataillons um Mithilfe gebeten.
Es galt je 1.000 Pakete zu verstauen, die für 17 verschiedene Entladeorte in der vom radioaktiven Fallout am stärksten betroffenen Region im Bezirk Gomel bestimmt sind. Die Hilfspakete enthalten Lebensmittel, Bekleidung und Spielzeug für Kinder, bedürftige Familien Invaliden, Renter und Arbeiter einer Kolchose. Außerdem wurde Material für ein Sanatorium und die Hämatologie in Gomel sowie für das Bezirkskrankenhaus in Rogatschow verladen. Zusätzlich gehen Verbrauchsmaterial für Schulen und Kindergärten, ein Krankenbett für eine alte Frau sowie Windeln und Verbandmaterial mit auf die Reise. Letztere werden an kranke Menschen verteilt, die dem Helferteam bekannt sind. Erstmals begibt sich das AG-Team in zwei Gruppen auf die rund 1.700 Kilometer lange Strecke. Der Hilfstransport wird von Fritz Klöttschen und Jürgen Schulze geleitet. Während der erste Lkw von Klöttschen und dem Abbendorfer Landmaschinenhändler Bernhard Behrens, der die Zugmaschine zur Verfügung stellte, gefahren wird, wechseln sich am Steuer des zweiten Lkws, gesponsert von der Firma Wesergold aus Rinteln, Schulze und Uwe Scharringhausen aus Glinstedt ab. Vor allem die Zollformalitäten für die in Rogatschow zu entladenen Pakete, die für die dort ansässige Organisation Helfende Hände bestimmt sind, machten die Teilung des Konvois notwendig. "Durch die neuen Regelungen des Departments für humanitäre Hilfe in Minsk kann es bis zu drei Wochen dauern, bis die Nachricht über die Freigabe bei unserem Partner ankommt", erläutert Fritz Klöttschen. "So werden alle Pakete erst einmal in ein Zollager gebracht." Mitte Oktober macht sich die zweite Gruppe Ehrenamtlicher mit drei Kleinfahrzeugen auf den Weg nach Belarus, um die Hilfsgüter mit Hilfe von weißrussischen Lkw im Bezirk Gomel zu verteilen. "Das Gebiet ist so groß wie Niedersachsen", sagt Barbara Koll. "Also müssen wir vorher gut überlegen, welches Paket wann und wie verladen wird." Zum Team der Kirchenkreiskoordinatorin aus Schneverdingen gehören Jutta Franke-Weltmann (Marxen), Karsten Winter (Nindorf), Klaus Hils (Scheeßel), Frank Mix (Rotenburg) sowie Gunter Hinze und Horst Voß aus Neuenkirchen. Da diesmal für Besuche in den Familien kaum Zeit bleibt, plant die Arbeitsgemeinschaft eine Extratour im Mai nächsten Jahres. Wer die Konvoiarbeit oder die Ferienaktionen der Tschernobyl-Hilfe des Kirchenkreises finanziell unterstützen möchte, kann Spenden auf das Konto bei der Kreissparkasse Rotenburg-Bremervörde, Stichwort Humanitäre Hilfe, Bankleitzahl 24151235, Konto-Nummer 148668, einzahlen.