(ro). "Die Falkensteins", sagt Rita, "das sind total nette Leute." Rita lacht und ist auch ein bißchen stolz, daß gerade sie sympatische "Paten" gefunden hat, die sich um sie kümmern.
Rita Lampe ist eine der rund 70 Frauen und Männer, die in den Rotenburger Anstalten leben und Kontakte zu Menschen von "draußen" suchen. Die hat sie nun gefunden. Falkensteins, daß sind Vater, Mutter und zwei Kinder, leben in Visselhövede. Die junge Familie hat sich bei der Kontaktbörse der Anstalten gemeldet und sich mit Pastor Uwe Stieber und der Psychologin Helga Awiszus-Schneider unterhalten, die 1993 die Idee der Kontaktbörse hatten. Die Visselhöveder wollten sich gerne regelmäßig um eine Bewohnerin oder einen Bewohner der Anstalten kümmern. "Für diese junge Familie hatten wir uns einen richtig lebhaften Menschen vorgestellt und hatten dabei sofort Rita im Auge", erzählt Uwe Stieber. Der Kontakt wurde während einer kleinen Feier in Ritas Wohngruppe hergestellt. "Rita wußte gar nichts davon, welches Ziel wir mit der Vorstellung verfolgten", so Pastor Stieber. Doch zwischen Rita Lampe und den Falkensteins hat es gleich "gefunkt". Sie verstanden sich auf Anhieb. Jetzt kommt das Ehepaar regelmäßig alle 14 Tage zu Besuch in Ritas Wohngruppe. "Wir gehen spazieren, erzählen uns was, gucken auch mal zusammen Fernsehen", erzählt Rita. "Es ist jedesmal richtig super und mit den Kindern verstehe ich mich auch total gut, jetzt bin ich richtig glücklich und zufrieden." Die 47jährige war auch schon in Visselhövede zu Besuch. "Wir haben zusammen Kaffee getrunken und viel Spaß gehabt." Rita Lampe lebt schon lange in den Rotenburger Anstalten. Zur Zeit arbeitet sie nachmittags in der Wäscherei. "Ich war lange krank und lag im Krankenhaus. Da konnte ich nicht arbeiten. Die Falkensteins haben mich auch im Krankenhaus mehrere Male besucht", sagt Rita Lampe. So wie für sie, können auch für viele andere Bewohnerinnen und Bewohner Menschen gefunden werden, die sich auf irgendeine Art um sie kümmern. "Das müssen gar nicht unbedingt regelmäßige Besuche sein, auch Briefe oder eine kleine Aufmerksamkeit zum Geburtstag oder zu Weihnachten helfen eine Menge", erklärt Uwe Stieber. Wenn sich jemand jedoch um persönlichen Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern bemüht, wird er nicht alleingelassen. Dem Kontakt voraus gehen Gespräche mit den Betreuern, die auch später für Tips immer zur Verfügung stehen. Und auch Pastor Stieber und Psychologin Awiszus-Schneider helfen, wo sie können. "Das wichtigste ist, daß sich Bewohner und Besucher gut verstehen", betont Pastor Stieber. Wer sich für die Kontaktbörse der Anstalten interessiert, kann sich an Pastor Uwe Stieber unter ( 04261/2390 wenden.