(r/gm). Was tun, wenn Alkohol zum Problem wird? Dieser Frage widmet sich Professor Dr. Andreas Thiel in einem Vortrag, den er am Dienstag, 10. November, 19.30 Uhr, im Haus für Kinder in der Wittorfer Straße 5-7 in Rotenburg hält. Der Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie erläutert auch medizinische und soziale Folgen von Alkoholmissbrauch und –abhängigkeit.
Vier Millionen Menschen in Deutschland sind durch Alkohol gefährdet oder leiden an der Alkoholkrankheit. Und in jedem Jahr sind rund 2.000 Kinder schon bei ihrer Geburt durch den Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft geschädigt. Gespräche über dieses Thema sind meist durch Vorwürfe oder Gefühle von Scham und Unsicherheit belastet. Jeder, der schon einmal mit einem Suchtproblem konfrontiert wurde, kennt die Ausreden und Beschwichtigungen der Betroffenen: "Ich habe zurzeit einfach viel Stress“, oder "Ich brauch das zum Entspannen“. Süchtige beteuern, "jederzeit aufhören“ zu können oder werden sogar ärgerlich, wenn man sie direkt auf ihren Alkoholkonsum anspricht. Sie selbst können ihr Problem meist nicht erkennen, und so entwickeln sich schwerwiegende Folgen nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für ihre Partner und Familien bis hin zu sozialer Isolation, Verlust des Arbeitsplatzes oder Zerbrechen der Familie. In seinem Vortrag informiert Dr. Thiel über psychosoziale und medizinische Aspekte der Alkoholerkrankung und über Möglichkeiten der Therapie. Er richtet sich dabei nicht nur an Alkoholkranke, ihre Angehörigen und Freunde, sondern auch an Pädagogen und Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen und bietet Hilfen zum Umgang mit einer der zerstörerischsten Situationen, die Menschen widerfahren kann.
