Flugplatzgutachten: Grüne wollen sparen / Scholz fragte nach - VON WIBKE WOYKE

Geht’s auch günstiger?

Ein Gutachter soll sich im Auftrag der Stadt Rotenburg mit einer Standortanalyse des Flugplatzes sowie dessen möglichen Ausbauvarianten beschäftigen. Über die Kosten gibt es unterschiedliche Meinungen foto: Archiv
 ©Rotenburger Rundschau

Ein Gutachter aus Dortmund soll sich, das verkündete jüngst Bürgermeister Detlef Eichinger, im Auftrag der Stadt Rotenburg mit einer Standortanalyse des Flugplatzes sowie seiner möglichen Ausbauvarianten beschäftigen. Geschätzte Kosten: 40.000 Euro. Eine zu hohe Summe, meinen die Rotenburger Grünen, und machen einen Gegenvorschlag. Den hat die Verwaltung inzwischen geprüft.

"Wir haben selbst nach möglichen Gutachtern recherchiert“, erklärt Fraktionschef Manfred Radtke die Vorgehensweise der Grünen. Dabei sei man auf das Institut für Verkehrswissenschaft der Universität Münster gestoßen. "Bekannt war uns, dass es vor Jahren ein Gutachten zum Ausbau des Flugplatzes Marl-Loemühle erstellt hat. Auf Nachfrage hat man uns gesagt, dass dort ein Gutachten voraussichtlich 30.000 Euro kosten würde“, so Radtke. Gerade im Zusammenhang mit der so genannten JAR-OPS-Richtlinie gebe es Referenzen. Die Grünen sind der Meinung, dass auch bei einer freien Vergabe die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit zu beachten sind. Radtke: "Eine mögliche Kosteneinsparung von 10.000 Euro wäre schon sehr beachtlich.“ Daher wurde Eichinger gebeten, mit dem genannten Fachbereich der Uni Münster Kontakt aufzunehmen und bei Bestätigung der gegenüber den Grünen gemachten Angaben die Alternative dem Verwaltungsausschuss vorrangig vorzustellen. Was sagt die Verwaltung zum Hinweis der Grünen? Werner Scholz, Leiter des Stadtplanungsamtes, erklärt im Pressegespräch, worauf es bei dem Gutachten ankommt. Berücksichtigt werden sollen nämlich verschiedene Aspekte – von der Verkehrstechnik und dem Luftverkehrsrecht über Bauleitplanung bis hin zu einer wirtschaftlichen Potenzialanalyse. Zudem sollen die unterschiedlichen Ausbauoptionen beleuchtet werden, die in Hinblick auf die zur Verfügung stehende Fläche möglich wären. "Jemanden zu finden, der all das kann, darum haben wir uns bemüht“, berichtet Scholz. Mit Mathias Lehmann von Infrastruktur-Consult Lehmann aus Dortmund sei man fündig geworden. Er könne auch entsprechende Referenzen vorlegen. Sein Preis: rund 40.000 Euro. Doch kann es das Institut für Verkehrswissenschaft der Uni Münster wirklich günstiger – also für die von den Grünen genannten 30.000 Euro - machen? Scholz nahm telefonisch Kontakt mit dessen Geschäftsführer Dr. Robert Malina auf. Dabei sei heraus gekommen, dass das Institut in einem Gutachten nur den regionalwirtschaftlichen Aspekt berücksichtigen würde, so Scholz. Für Betrachtungen von Luftverkehrsrecht und Verkehrstechnik beispielsweise müsste sich das Institut zusätzliche Expertise ins Boot holen - und das würde die Sache verteuern. Malina habe, so Scholz, erklärt, dass die Summe von 40.000 Euro für den Gutachter aus Dortmund für die Leistung "ein guter Preis“ sei. Mathias Lehmann, berichtet Eichinger, sei vor kurzem bereits zu einem Gespräch in Rotenburg gewesen. Zu diesem hatte der Bürgermeister auch Stadtwerke-Geschäfts-führer Peter Möhl gebeten. Wie der Sachstand zu den Überlegungen rund um den Flugplatz ist, soll am 13. Juni auch in Sottrum besprochen werden. Mit Samtgemeinde-Verwaltungsdirektor Fritz Lange hat Eichinger einen Termin vereinbart, bei dem der Flugplatz mit den Bürgermeistern der Samtgemeinde sowie mit Vertretern aus Politik und Verwaltung thematisiert wird. Am Mittwoch wird sich der Rotenburger Verwaltungsausschuss erneut mit dem Gutachten beschäftigen. Dann will sich Eichinger grünes Licht für die Auftragserteilung geben lassen. Vorher werden zudem noch Fragen beantwortet, die die SPD an den Bürgermeister gestellt hat.

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