Musik und Lachen ertönen vom Gelände des Hauses der Zukunft in Mulmshorn. Alle Beteiligten haben ihren Spaß und zudem entsteht noch etwas Bleibendes – eine Kräutermauer. Zurzeit ist nämlich quasi die Welt zu Gast in der kleinen Ortschaft, und zwar mit 14 Jugendlichen aus aller Welt.
Musik und Lachen ertönen vom Gelände des Hauses der Zukunft in Mulmshorn. Alle Beteiligten haben ihren Spaß und zudem entsteht noch etwas Bleibendes – eine Kräutermauer. Zurzeit ist nämlich quasi die Welt zu Gast in der kleinen Ortschaft, und zwar mit 14 Jugendlichen aus aller Welt. Zu Gast sind die jungen Leute im Rahmen eines Projekts der sogenannten Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD). Jene sind ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein der internationalen Jugendarbeit und eine der größten und ältesten Workcamp-Organisationen in Deutschland. In einem solchen Workcamp treffen sich junge Leute aus den verschiedensten Ländern und Kulturen der Erde, um gemeinsam einige Wochen zusammen zu leben und sich für ein sinnvolles Projekt zu engagieren. Die Teilnehmer setzen ihre Arbeitskraft ein, wofür sie keinen Arbeitslohn, jedoch freie Unterkunft und Verpflegung erhalten. Und genau so läuft es nun in Mulmshorn. Bereits vor Jahren traten die IJGD an den damaligen Ortsbürgermeister Bruno Bartsch heran und fragten, ob es im Ort vielleicht ein geeignetes Projekt gebe, das sich für ein Workcamp eigne. Damals gab’s aktuell nichts, aber mit Blick auf den Bau des Hauses der Zukunft (HdZ) wurde der schon einmal ins Auge gefasst. Und nun steht das Haus der Zukunft. In den vergangenen drei Jahren wurde es in drei Bauabschnitten realisiert. Krönender Abschluss wird die offizielle Einweihung sein, die am kommenden Samstag, 3. August, stattfindet. Bis dahin soll dann auch die Kräutermauer (sowie weitere Steinmauern) fertig sein, die die internationalen Jugendlichen zurzeit umsetzen. Anne-Sophie Krieger und Patricia Trageser, beide aus Hessen, leiten die jungen Leute, die aus Südkorea, der Türkei, aus Russland, Finnland, Frankreich, Italien, Taiwan und Serbien kommen. Eine bunt gemischte Truppe also, in denen die Verständigung meist übers Englische läuft. Das gilt auch für Mulmshorns Ortsbürgermeisterin Mattina Berg, die das Projekt vor Ort betreut. Täglich arbeiten die Jugendlichen dort fünf Stunden ehrenamtlich. Untergebracht sind sie in den Räumen der Dorfjugend, die dafür ihr Domizil zur Verfügung gestellt hat. Gekocht wird ebenfalls innerhalb der Gruppe. Und dann gibt’s ab und zu noch etwas Leckeres von der Dorfgemeinschaft, die die Aktion unterstützt. „Zum Beispiel brachte eine Nachbarin Rote Grütze vorbei“, berichtet Berg. Und zudem gibt’s weitere Hilfe. Karl-Heinz Schnackenberg kennt sich als Maurermeister bestens aus, wenn es darum geht, eine solche Mauer zu bauen. Er steht ehrenamtlich mit Rat und Tat zur Seite. Ebenso Hinni Brunkhorst, der beispielsweise parat steht, wenn ein Traktor für den Steintransport gebraucht wird. Auch bei der Fertigstellung des Hauses der Zukunft selbst gab’s übrigens eine Menge Unterstützung aus der Bevölkerung, wie Berg berichtet. Rund 3.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit wurden geleistet, was etwa 70.000 Euro entspricht. Im Haus der Zukunft haben der Heimatverein, die Dorfjugend und der Schützenverein ihr festes Domizil. Zudem steht es – nach Absprache – allen Gruppen und Gruppierungen der Region zur Verfügung sowie zudem allen (ehemaligen) Mulmshornern auch für private Feiern. Infos gibt es bei Margret Holsten, Telefon 04268/563. Drei Wochen sind die Jugendlichen aus aller Welt in Mulmshorn zu Gast, finanziert vom Ortsrat. Dabei arbeiten sie nicht nur auf dem Gelände des HdZ, sondern packen auch an anderer Stelle im Ort an. Und an den Wochenenden stehen Ausflüge auf dem Programm. Jedoch nicht am HdZ-Einweihungstag, da sind sie vor Ort und kassieren für die Fertigstellung der Kräutermauer ja auch vielleicht das eine oder andere Lob. Denn das Workcamp in Mulmshorn dient nicht nur der Fertigstellung genannter Kräutermauer, sondern zudem der Völkerverständigung. Eingebettet ist die Einweihung des Hauses ins Sommerfest des Heimatvereins. Um 13 Uhr geht es los mit der Begrüßung und den Grußworten. Auftritte haben die Popcörner, die Aerobic-Damen, die Wild Cocks und der Kirchenchor. Im Anschluss findet die Enthüllung einer gestifteten Skulptur von Ortwin Musall statt. Ab 15 Uhr folgt die Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen. Und zwischen 16 und 17 Uhr sorgt ein Musikkonzert von Kuki für Unterhaltung. Gleichzeitig gibt es eine Präsentation aller Mulmshorner Vereine mit verschiedenen Aktionen für Jung und Alt. Gegen 19 Uhr klingt der Tag aus mit einer musikalischen Führung durch die 60er-, 70er- und 80er-Jahre.