Kieler Handball-Nationalspieler Dominik Klein besuchte Rotenburg - VON TOBIAS ENGELKEN

"Du hast uns etwas hinterlassen"

"Du hast uns im Herzen etwas hinterlassen", sagte Heinz Goldstein, Pressesprecher des TuS Rotenburg. Er bedankte sich mit diesen Worten bei Dominik Klein für einen tollen Handball-WM-Tag in der Pestalozzihalle. Er habe fast Tränen der Rührung in den Augen gehabt, weil der gerade 23-jährige Klein als echtes Vorbild tauge und sehr sympathisch aufgetreten sei, frei von jeglichen Star-Allüren.

Der Handball-WM-Tag wurde von den Offiziellen des TuS Rotenburg ins Leben gerufen, um für die im Januar und Februar in Deutschland stattfindende Weltmeisterschaft zu werben. Nächstgelegener Spielort ist Bremen. Neben vielen Aktionen war der Besuch des Nationalspielers Dominik Klein der Höhepunkt. Der Linksaußen des Bundesliga-Spitzenklubs THW Kiel führte mit den TuS-Minis ein Aufwärmtraining durch und gab der B-Jugend vor ihrem Oberliga-Spiel wertvolle Tipps. Das Duell verloren sie zwar mit 23:37 gegen Tabellenführer HSG Schwanewede/Neuenkirchen, zeigten jedoch eine spielerisch gute Leistung. Dabei setzten die Jungs den Kempa-Trick, den Dominik Klein mit ihnen eingeübt hatte, gleich in doppelter Version um. Am Vortag hatte der Profi selbst sieben Tore zum 39:26-Sieg seiner Kieler über Göppingen beigetragen. 10.250 Zuschauern sahen das Match in der Ostseehalle in Kiel. Ein Termin jagt also den nächsten und es war schwierig, einen Tag zu finden, an dem Dominik Klein nach Rotenburg kommen konnte. Auch jetzt war es eng - nach dem Spiel gegen Göppingen feierte Klein noch seinen 23. Geburtstag -, aber der Handballstar nahm sich die Zeit, weil ihn das Programm überzeugte. "Ich liebe es, mit Kindern zu arbeiten", sagt Klein, der seinen Zivildienst in einer Einrichtung für behinderte Kinder leistete. Darüber hinaus engagiert er sich für einen Verein, der sich um Menschen mit der Erbkrankheit Mukoviszidose kümmert. Vom Handball-WM-Tag zeigte sich der Nationalspieler begeistert. "Ein Junge hat mich einfach umarmt." - "Es ist klasse, wie der Nachwuchs Tipps annimmt." - "Es ist einfach toll, wenn Kinder lachen." - So äußerte sich Dominik Klein zwischendurch über den Tag, den er nicht einfach als weiteren Termin empfand, sondern eindrucksvoll mitgestaltete. Auf seiner Website www.mini33.de schreibt er: "Ein Dankeschön an den TuS Rotenburg". Sein Rat an Kinder, die große Handballer werden wollen? "Sie müssen mit Spaß bei der Sache sein. Emotion und Leidenschaft zeigen." Natürlich gehöre auch viel Disziplin dazu. Er achte sehr auf seinen Körper. Neben dem normalen Training stehen daher Regeneration, Sauna und Massage sowie Zusatzeinheiten im Fitness-Studio auf dem Programm. Heinz Goldstein wünschte Dominik Klein und dem Nationalteam in Anlehnung an den Erfolg der Fußballer im vergangenen Sommer "ein wahres Wintermärchen". Dominik Klein meinte: "Wenn wir nur zwei Prozent von der Euphorie haben, die es um die Fußball-WM gab, wäre das klasse!" Auf die Frage, was am Handball im Vergleich zum Fußball so reizvoll sei, antwortete Klein: "Handball ist schnell, es gibt keine Pause, so viel Action, immer vor und zurück. Ich habe mal ein Spiel in der Fußball-Oberliga gesehen, das endete 1:0 und war so langweilig. Ich hätte am liebsten allen der knapp 15.000 Zuschauern Freikarten für ein Handballspiel geschenkt, damit sie einmal die tolle Atmosphäre kennen lernen." "Mini" ist der Spitzname des 1,90-Meter-Mannes mit der Schuhgröße 47 2/3. Sein Vater gab Dominik diesen Namen. Sein erstes und liebstes Auto ist ein Mini. Geboren ist der 27-fache Nationalspieler (57 Tore, Debüt 2005) und EM-Teilnehmer in Miltenberg im nördlichen Bayern. 2006 wechselte er zu seinem Traumklub THW Kiel und hat dort einen Vertrag bis 2009. Klein entstammt einer Handballfamilie, wurde von seinen Eltern trainiert und gefördert. Der ältere Bruder Marcel war Kapitän der Junioren-Nationalmannschaft und Dominiks Vorbild. Auch die kleine Schwester Christin spielt Handball. Seine Freundin Isabell Nagel ist für den Zweitligisten HSG Bensheim/ Auerbach aktiv. Dort trägt sie die Nummer 3, Dominiks Lieblingsnummer. Derweil musste er in Kiel auf die 33 umsteigen, weil "seine" Nummer schon an den schwedischen Nationalspieler Per Thomas Linders vergeben ist. Dominik Klein ist Informatik-Kaufmann und absolviert ein Fernstudium.

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