(dd). In der jüngsten Sitzung der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft im Institutsgebäude des Heimatbundes referierte Stadtarchivar Dr. Dietmar Kohlrausch über Rotenburgs Ehrenbürger Bernhard Haake, der vor 100 Jahren geboren wurde.
Am 15. August 1904 erblickte Haake in Bremen das Licht der Welt. In Kassel studierte er an der Akademie der bildenden Künste mit dem Ziel Kunsterzieher. Nach dem Zweiten Weltkrieg übersiedelte er wieder nach Rotenburg. An der damaligen Mittelschule begann Haake seine Unterrichtstätigkeit. 1949 wurden dort die ersten Jahrgänge des späteren Ratsgymnasiums eingeführt, für das dann 1957 der Grundstein an der Gerberstraße gelegt wurde. Neben seinem Kunstunterricht hat sich der Ehrenbürger intensiv mit der Geschichte Rotenburgs befasst. Aus dieser Arbeit resultieren viele Veröffentlichungen, von denen hier nur das 1964 erschienene ausführliche Register der Rotenburger Marienbruderschaft von 1403 bis 1567 erwähnt sei. Vor 40 Jahren engagierte Haake sich aktiv bei der Gründung des Heimatbundes und baute mit seinen Schülern das erste Heimatmuseum mit auf. Über Rotenburg hinaus stellte er in weiteren Veröffentlichungen etwa das Scheeßeler Kunstgewerbe (Möbel, Blaudruck) dar. Dort hat er nach seiner Pensionierung noch neun Jahre an der Eichenschule weiter unterrichtet. Neben dem Niedersächsischen Verdienstorden erhielt er 1984 die Ehrenbürgerschaft der Kreisstadt. Dem Referat von Dr. Kohlrausch folgte eine längere bisweilen temperamentvolle Diskussion der Teilnehmer, die Haake persönlich jahrelang gekannt und geschätzt haben. Ein positives Fazit der Sitzung der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft ist das Lob an die Kreisstadt, die sich als eine der wenigen Städte des Landes weiter einen Stadtarchivar leistet, der für die heutige und die kommenden Generationen Geschichte pflegt, in ihr forscht und die Ereignisse im Ort und umzu nicht in Vergessenheit geraten lässt. Bild: Dr. Dietmar Kohlrausch Foto: Archiv
