Folkert Koopmanns zum Umzug des Lovefield-Festivals nach Scheeßel

Aus dem Underground entwickelt

Das Lovefield gilt als facettenreichstes und größtes Dance-Festival Deutschlands. Mit der nächsten Auflage des Open Air, die vom Freitag, 27. August, bis zum Sonntag, 29. August, über die Bühne geht, zieht das Lovefield nach Scheeßel.

Als Areal wird der Eichenring genutzt. Wie sich das Festival entwickelt hat und worin die Unterschiede zum Hurricane bestehen, das berichtet der Geschäftsführer des Veranstalterunternehmens FKP Scorpio, Folkert Koopmanns, im Interview. Y.O.U.: Herr Koopmanns, seit acht Jahren veranstalten sie das Hurricane auf dem Eichenring. Jetzt übernehmen sie auch das Lovefield und kommen damit nach Scheeßel. Folkert Koopmanns: Das Lovefield hatte in der Vergangenheit einen kritischen Ruf. Es hat sich aus dem Underground heraus entwickelt. Daraus resultierte, dass es anfangs keine großartigen Kontrollen und Regeln gab. Das sehen die Behörden nicht so gerne. Y.O.U.: Warum haben Sie den Eichenring gewählt? Koopmanns: Den Platz in Scheeßel kennen wir sehr gut. Und somit können wir für das Lovefield Strukturen übernehmen, die sich beim Hurricane bereits bewährt haben. So werden beispielsweise Parkplätze und Campingbereiche voneinander getrennt. Y.O.U.: Wie sieht das Lovefield-Programm aus? Koopmanns: Das stellt sich inzwischen sehr breit gefächert dar. Den Schwerpunkt bilden die elektronischen Musikrichtungen. Wir arbeiten mit zahlreichen DJs und präsentieren außerdem aktuell angesagte Gruppen wie Faithless und 2Raumwohnung. Einen Teil der Goa-Szene, die bisher auch zum Festival gekommen ist, werden wir wohl verlieren, weil das Lovefield kommerzieller geworden ist. Y.O.U.: Wie sind die Reaktionen aus dem Ort? Koopmanns: Da Musik mit größerer Bassfunktion übertragen wird, haben Anwohner bereits Bedenken geäußert, dass es laut wird. Wir führen mit dem TÜV entsprechende Messungen durch und richten außerdem ein Bürgertelefon ein (( 04263/301995). Berechtigten Beschwerden werden wir nachgehen. Y.O.U.: Zum Hurricane-Festival kamen zuletzt rund 40.000 Besucher. Wieviele Gäste erwarten sie beim Lovefield? Koopmanns: Ich denke wir landen bei etwa 10.000 Leuten. Y.O.U.: Ist der Eichenring für diese Größenordnung ebenso geeignet wie für die vierfache Menge an Zuschauern? Koopmanns: Ja, wir nehmen etwa die Hälfte des Rings und machen eine Absperrung, die bis zur Höhe des Turms im Seitenraum reicht. Y.O.U.: Vor dem jüngsten Hurricane bestanden ihrerseits Überlegungen, mit dem Veranstaltungsort nach Rotenburg zu wechseln. Welche Rolle spielt dabei das Lovefield? Koopmanns: Wir haben uns für Scheeßel als Hurricane-Standort entschieden. Eine entsprechende Einigung mit Landwirten, Flächeneigentümern und der Gemeinde wurde erzielt. Wir haben eine Absprache getroffen, dass wir das Gelände ein zweites Mal brauchen. Für das Lovefield. Dabei bleibt es dann auch. Es wird keine zehn Festivals im Jahr auf dem Eichenring geben. Wir haben jetzt ersteinmal für zwei Jahre geplant und sehen uns an, wie’s läuft.