Rundschau-Leser zur Lage von Esseh Amegandjin

Nicht gleichgültig, sondern betroffen

(vg). Auf den Bericht zum Beschluss, Esseh Amegandjin in den Togo abzuschieben, reagieren Leser der Rundschau. Sie drücken in Briefen ihre Betroffenheit und ihren Ärger aus. Außerdem stellen sie sich auf die Seite des 44-Jährigen, der seit drei Jahren gemeinnützige Aufgaben für die Gemeinde Scheeßel wahrnimmt.

"Herr Amegandjin ist sich nicht zu schade, für die Kommune den Bahnhof sauber zu halten und sorgt auch an den Recycling-Containern für Ordnung. Dabei besticht er zudem durch Freundlichkeit. Nach meiner Meinung hat er es nicht verdient, dass sich die Gemeindeverwaltung nicht für ihn einsetzt", sagt Michael Bendt aus Scheeßel. Und: "Wenn der Einsatz der Bürgermeisterin auch keine große Aussicht auf Erfolg hat, so sollten wir wenigstens zeigen, dass uns ein Asylbewerber nicht gleichgültig ist." Ingrid und Axel Zapik aus Bötersen stellen fest, "dass eben doch mit zweierlei Maß gemessen wird." Denn: "Herr Amegandjin gehört nach unserer Auffassung zu den politisch Verfolgten, denen ein besonderes Interesse der Demokratie gehören müsste. Wenn es darum gehen sollte, dass er keine Bleibe mehr hat, sagen wir ihm hiermit unsere Hilfe zu", schreiben Zapiks. Beide fordern Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele dazu auf, "sich für diesen Menschen im Namen von Freiheit wie Gerechtigkeit einzusetzen und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Abschiebung zu verhindern". Leser Jürgen Daesler hat "noch Hoffnung, dass politisch Verantwortliche sich hier und jetzt einschalten". Daesler spricht "diejenigen an, die im Zusammenhang mit dem Angerburger-Treffen so vehement die Freiheit der Meinungsäußerung verteidigt haben". An der Spitze der "Freiheitskämpfer" möchte er "auch diesmal Herrn Dr. Fitschen sehen". Der Leserbriefschreiber verlangt einen "Stopp der Abschiebung und die sofortige Anerkennung von Esseh Amegandjin als politisch verfolgten Flüchtling. Wer sich nicht für Menschlichkeit einsetzt, ist unmenschlich".