Zwischendurch mal einen Raum zu finden, der Alltagsroutine zu entfliehen; ist für René Rogge sehr wichtig. „Einfach spontan irgendwo hinfahren, etwas Verrücktes machen, beispielsweise im Sommer barfuß im Regen tanzen“, schwärmt der 21-Jährige.
Grund, vor Freude ausgefallene Dinge zu machen, hat er allemal: Ein großer Traum ging in Erfüllung. René wird im Juni auf einer Bühne des Hurricane-Festivals stehen. Der Wittkopsbosteler ist Gitarrist bei „Who killed Frank?“. Alle fünf Mitglieder der Newcomer-Band stammen aus der Region und konnten besonders in den vergangenen Monaten große Erfolge verbuchen. Sie gewannen den Contest Live-in-Bremen, spielten beim New-Music-Award im Admiralspalast in Berlin und traten in Norwegen und in den Niederlanden auf. Vor noch nicht allzu langer Zeit verlief das Leben des Indie-Rockers noch in überschaubaren Bahnen. Er besuchte die Hetzweger Dorfschule, die Beekeschule und darauf die BBS in Rotenburg. „Dort erlangte ich die Hochschulreife mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Mittlerweile studiere ich im zweiten Semester Mathematik an der Uni Hamburg“, berichtet er. In die Gitarrensaiten greift René seit etwa vier Jahren. Als sein jetziger Band-Kollege und Freund Chris anfing Bass zu spielen, hat er parallel Gitarrenunterricht genommen. „Da wir Nachbarn sind, haben wir uns häufig getroffen und mit einem weiteren Freund die Red Hot Chili Peppers gecovert, improvisiert und geübt. Dadurch haben wir uns viel selber beigebracht“, erzählt er. „Mit dem Gefühl, nichts Großartiges mehr lernen zu können, habe ich den Gitarrenunterricht nach zwei Jahren beendet.“ Vor rund zwei Jahren traf er den Sänger Hini Hummers. Das Schicksal nahm seinen Lauf und die jetzige Formation der Gruppe „Who killed Frank?“ gründete sich. Da das Mathe-Studium sehr raumgreifend ist, hat René relativ wenig Freizeit. Aber diese nutzt er intensiv, um mit den Band-Kollegen zu proben. „Manchmal starten wir auch einfach eine Jam-Session und chillen.“ Die Gruppe übt in ihrer „Butze“, eine Art Musikerhaus in Rotenburg, in dem die Band Everlaunch ebenfalls einen Raum hat. Der WKF?-Song „Head Down“ ist Renés Favorit. „Die Stimmung ist sehr schön und wahrscheinlich wird es die erste Single zum Debütalbum sein, das mit etwas Glück im Sommer herauskommt.“ Großartige Hurricane-Vorbereitungen stehen bei ihm nicht an. „Ich möchte ein tolles Festival genießen, mit Freunden auf dem Zeltplatz feiern und natürlich ein paar Bands anschauen. Auf Queens of Stone Age freue ich mich besonders.“ Aufregung verspürt der 21-Jährige bislang noch nicht. „Vielleicht kommt das ja noch“, schmunzelt er. „Die Vorstellung, auf einer Bühne beim Hurricane stehen zu können, in die Gitarre zu hauen und den Sound über eine große Anlage über ganz Scheeßel zu verteilen, ist einfach der Hammer.“ Ein Maskottchen, oder ein spezielles Ritual bevor es auf die Bühne geht, hat der Student nicht. „Ich verziehe mich häufiger in eine ruhige Ecke und versuche, mich etwas zu entspannen.“ Laut Hurricane-Timetable werden die Jungs von WKF? am Samstag, 22. Juni, ab 12 Uhr auf der grünen Bühne stehen.