(mey). Eine positive Bilanz zieht Dr. Heiko William, leitender Notarzt des Landkreises Rotenburg/Mitte, nach genau 470 Tagen SEG. Die Schnelle Einsatzgruppe war im Januar 2001 offiziell von Landrat Dr. Fitschen in den Dienst gestellt worden. Ihre Aufgabe ist es, rettungsdienstliche Versorgunglücken, die vor allem bei Großschadensfällen auftreten können, zu schließen.
Spontan hatten sich seinerzeit im Mittelabschnitt Zeven 58 freiwillige Mitarbeiter der Rettungsdienste, von Krankenhäusern und aus der DRK-Kreisbereitschaft zusammengefunden, um die SEG aufzubauen. Wie Dr. William ausführte, sei dieses Vorhaben dank großzügiger materieller Hilfe des Landkreises, des DRK und des Vereins zur Förderung der Notfallversorgung in kurzer Zeit gelungen. Anfangs habe die SEG über einen Fuhrpark von zehn Fahrzeugen verfügt. Inzwischen sei die SEG Zeven auf 77 Einsatzkräfte angewachsen und besitze zwölf Fahrzeuge, mehrere Versorgungszelte, einige Beatmungsgeräte und ein ausreichendes Kontingent von Medikamenten. Einmal monatlich treffe sich die SEG zu Fortbildungs- und Übungsabenden in Zeven, die von dem DRK-Kreisbereitschaftsführer Klaus Bentler und den Rettungsassistenten Jürgen Wolf und Jens Wodke geleitet würden. Um bei einem Massenanfall von Verletzten wirksame ärztliche Hilfe leisten zu können, stehen der SEG der Zevener Arzt Dr. Uwe Krüger sowie die Gnarrenburger Ärzte Dr. Andreas Mittelstädt und Dr. Christoph Wolf zur Verfügung. Der erste Einsatz für die SEG fand beim Hurricane-Festival in Scheeßel statt, es folgten Einsätze bei Großbränden, Hochwasser, einem Mordfall sowie einer Lebensmittelvergiftung. In diesem Jahr rückte die SEG bereits viermal aus. Unter anderem unterstützte sie den Rettungsdienst bei schweren Verkehrsunfällen. Der leitende Notarzt stellt fest, dass die SEG aus dem Rettungsdienst nicht mehr weg zu denken sei und sich bereits bestens bewährt habe. "Trotz dieser Bilanz bleibt noch viel zu tun", betont Dr. William. Die materielle Ausstattung bedürfe dringend der Vervollständigung und Ergänzung, um die Funktionstüchtigkeit der SEG zu gewährleisten. Auch fehle es noch an medizinischem Gerät wie zum Beispiel Beatmungsgeräten und Funkmeldeempfängern.