(as). Die SPD hat derzeit nicht vor, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen zu schicken und die CDU stellt Hans-Jürgen Krahn auf – das sind die ersten Erklärungen, die auf den Rücktritt Christa Kirchhofs folgten. Ob die Gemeinderats-SPD jetzt trotz vollzogenen Bruches zum Bürgermeisterversprechen stehen will, ist noch unklar.
Mit dem Rücktritt von Bürgermeisterin Christa Kirchhof sei erst der erste Schritt getan, um die rot-grüne Vereinbarung von 2011 um das rot-grüne Versprechen eventuell doch noch zu erfüllen, erklärte Lühr Klee (Grüne) als Anwärter auf den Posten. Dass Krahn nun ins Rennen geht, gefährdet sein Vorhaben empfindlich, denn gemeinsam mit den zwei Stimmen der FDP erlangt die CDU neun der 19 Stimmen im Rat. Jeweils fünf der zehn restlichen Stimmen entfallen auf SPD und Grüne. Krahn begründet sein erneutes Antreten als Gemeindebürgermeister mit dem Ergebnis der vergangenen Kommunalwahl. Mit seinen 943 Stimmen habe der Rat eigentlich ihn wählen und im Amt bestätigen müssen, anstatt Kirchhof (535) und Klee (560) – so schon damals („Der Wille des Wählers wird auf den Kopf gestellt“, rotenburger-rundschau.de) die Aussage Krahns. „Da war schon klar, wenn der Wechsel zwischen Kirchhof und Klee stattfindet, kandidiere ich erneut. Das bin ich den Wählern schuldig.“ Und auf die neun Stimmen komme er gewiss, er habe bereits bei der FDP angefragt. Eine Abwahl der kürzlich zurückgetretenen Bürgermeisterin mitzuorganisieren, hatte die CDU nicht im Sinn. „Dafür ist die Anzahl der Baustellen in der Gemeinde einfach zu groß. Gewerbegebiet, Dorferneuerung und Wohngebiet: Das sollte erst einmal abgearbeitet werden. Wir wussten aber, sollte Kirchhof zurücktreten, sind wir nicht desinteressiert.“ Für die SPD der Gemeinde Sottrum ist die Situation im Augenblick vollkommen offen. Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Brandt bedauert den Rücktritt der ehemaligen SPD-Bürgermeisterin. „Sie hat für Sottrum Großes geleistet“, sagte er. Zum Wahlversprechen Kirchhof-Klee bezog Brandt Stellung: „Eine Koalitionsvereinbarung ist eigentlich einzuhalten, aber wie soll man das durchziehen, wenn die Grünen so provozieren?“ Absprachen seien nicht eingehalten, Einflussnahme von Samtgemeinde-Grünen versucht und Anträge „diktatorisch“ durchgeboxt worden. „Da gab es keine Kompromisse und die sind für eine Ehe wie für eine Koalition notwendig“, so Brandt weiter. Durch den daraus entstandenen Bruch sei eigentlich auch die Vereinbarung aufgekündigt. Heißt das, dass die SPD jetzt einen eigenen Kandidaten aufstellen wird? „Wozu?“, fragt Brandt zurück. Erst mal seien die Erlebnisse sacken zu lassen und über die Sommerpause Gespräche zu führen, dann gehe die Fraktion in eine offene Ratsarbeit über. Welcher Kandidat und ob überhaupt einer unterstützt wird, das sei noch offen. „Noch kann ich nichts sicheres darüber sagen“, so Brandt.