Stadt Visselhövede schließt Vereinbarung mit Dirk Reinke

Hallenfreibad ab 1. Juli teilweise in privater Hand

(hm). 200.000 Euro Zuschuss pro Jahr, das war den Ratspolitikern zu viel. Das Hallenfreibad zu schließen wäre allerdings nur die allerletzte Lösung gewesen. Stattdessen wurde jetzt eine Teilprivatisierung vollzogen. Dirk Reinke, Geschäftsführer der Firma Aqua-Sport und Service, wird künftig das Bad mit Bezuschussung und einigen Vorgaben durch die Stadt auf eigene Rechnung führen.

Planer Ekkehard Tamm hat das Hallenfreibad überprüft und ermittelt, was dort machbar ist. Ergebnis der Untersuchung und zahlreicher Gespräche: ein 133 Seiten starker Betriebsführungsvertrag. Der sieht vor, dass die Stadt die Eintrittspreise bestimmen darf, Kernöffnungszeiten vorgibt, Schwimmzeiten für Schulen, Vereine und Bundeswehr reserviert und dafür im ersten Jahr einen Zuschuss von 108.000 Euro leistet. Auf Reinke kommt die Aufgabe zu, das Bad wirtschaftlich zu betreiben. Er plant einige Aktionen, wie er erklärte, will aber erst einmal den Stichtag heranrücken lassen. Das ist der 1. Juli. Ab diesem Tag hält er die Zügel in der Hand und trägt gleichzeitig die Verantwortung für das Personal. Einzig Joachim Janzik bleibt als städtischer Angestellter im Bad beschäftigt. Reinke, Janzik, eine weitere Vollzeitkraft und eine Aushilfe wollen dann das Bad betreiben. Bürgermeister Dr. Jens Kullik: "Dirk Reinke ist genau der richtige Mann für diese Aufgabe, weil er über technische Voraussetzungen verfügt, die es ihm erlauben, dass er kleinere Probleme selbst beseitigt. Außerdem kennt er sich mit der schwimmtechnischen Seite und der Betriebsführung aus." Die Gastronomie im Bad ist von dem neuen Vertrag nicht betroffen. Was sich allerdings ändert: Im Eingangsbereich soll ein Shop für Schwimm- und Tauchsportgerät entstehen. Ein entsprechender Pachtvertrag wurde gleich mit unterschrieben. Dann wird es wieder einen Ansprechpartner an der Kasse geben. Eng will Reinke mit dem neu entstandenen Verein zur Förderung des Wasserports in Visselhövede zusammenarbeiten. Eine Wunschliste hat der neue Betreiber nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Norbert Schlüter bereits abgegeben. Tamm unterstrich, dass die Förderer sicher sein könnten, dass ihr Geld nicht in der großen Masse untergehe. "Hier sehen sie, dass sie für ihre Spende einen Mehrwert bei der Bad-Nutzung bekommen." Dass die Visselhöveder jetzt das Hallenbad nutzen müssen, scheint den Vorbereitern und Unterzeichnern der vereinbarung unstrittig: "Die Bürger sind gefordert, das Angebot anzunehmen", hieß es. Manfred Seitz, CDU-Fraktionsvorsitzender und Initiator des Hearings zum Hallenbad: "Ich blicke zufrieden in die Zukunft." Und das nicht nur, weil das Bad erhalten bleibt, sondern auch, weil die Stadtkasse nachhaltig entlastet wird. Der Zuschuss soll künftig auf 80.000 Euro sinken. Der Betriebsführungsvertrag stieß inzwischen auch bei anderen Kommunen auf reges Interesse. Kullik hatte schon mehrere Anfragen von Gemeinden, die das Modell eventuell übernehmen wollen. "So verkehrt können wir damit also nicht liegen", glaubt er. Reinke hofft sehr auf einen heißen und trockenen Sommer, um mit dem Bad wirtschaftlich gut starten zu können.

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