Manfred Burgsmüller ist tot: BVB-Bosse erinnern sich - Polizei-Andeutung zu Todesursache

Manfred Burgsmüller (l.) ist im Alter von 69 Jahren überraschend gestorben.
 ©dpa / Werner Baum

Manfred Burgsmüller ist tot. Die Bundesliga-Legende verstarb mit nur 69 Jahren. Jetzt haben sich die BVB-Bosse Watzke und Rauball an ihn erinnert. Nur eine Sache habe ihm gefehlt.

Bundesliga-Legende Manfred Burgsmüller ist am 18. Mai verstorben. Er wurde 69 Jahre alt.Über die Todesursache ist nichts Näheres bekannt - die Polizei geht von einem natürlichen Tod aus.Eine Freundin hatte ihn in seiner Wohnung in Essen aufgesucht, nachdem er ihr nicht mehr auf Textnachrichten geantwortet hatte.Zahlreiche Spieler und Funktionäre der Bundesliga trauern.

Update vom 22. Mai: Manni Burgsmüller - er war eine Legende. Nicht nur für die Anhänger seiner Klubs Borussia Dortmund und Werder Bremen war er ein ganz Großer. Die ganze Bundesliga trauert. Schließlich war Burgsmüller ein Unikat, ein Torjäger der alten Schule.

Nun haben sich die Dortmunder Bosse geäußert. „Er war das Idol einer ganzen Generation“, sagte Vereinsboss Aki Watzke gegenüber der dpa. „Ich habe ihn sehr gerne Fußballspielen gesehen. Er ist der Bundesliga-Torschützenkönig unseres Vereins. Ein großer Borusse.“ Beim Revierclub erlebte der dreimalige Nationalspieler zwischen 1976 und 1983 seine beste Zeit. 135 Tore erzielte Burgsmüller für den BVB in 224 Spielen. Allein am 6. November 1982 traf der Mittelstürmer beim 11:1 des BVB gegen Arminia Bielefeld fünf Mal.

Manfred Burgsmüller: Ein Spieler mit Torinstinkt

Auch die Deutsche Fußball Liga drückte ihre Trauer aus. Burgsmüller habe die Bundesliga mit seinem „unglaublichen Torinstinkt“ geprägt. Nach 447 Bundesliga-Spielen stehen 213 Tore auf seinem Konto. Burgsmüller sei ein „sehr angenehmer, witziger und geradliniger Typ“ gewesen, sagte Dortmunds Präsident Reinhard Rauball. „Die BVB-Familie wird Manni Burgsmüller sehr vermissen.“

Burgsmüller hatte seine Karriere 1967 als Jung-Profi bei Rot-Weiß Essen begonnen. Vor seiner Zeit in Dortmund spielte er zudem für Bayer 05 Uerdingen. Für die Krefelder erzielte er zwischen 1971 und 1974 in der Regionalliga West 80 Treffer in 101 Spielen und half damit maßgeblich bei der Qualifikation für die neu geschaffene zweigeteilte zweite Liga.

Torjäger in Dortmund und Bremen: Nur eines fehlte Manfred Burgsmüller

„Er war ein Instinktfußballer, wie es ihn nur selten gab“, beschreibt Watzke. Rauball bezeichnete Burgsmüller als „das Gesicht von Borussia Dortmund“ von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre. „Er vereinte alle Facetten, über die ein Torjäger verfügen kann“, sagte Rauball.

Nur in einer Sache blieb er unvollendet: „Es ist schade, dass ihm bei der Nationalmannschaft nie jene Wertschätzung zuteil geworden ist, die ihm aufgrund seiner Qualität und seiner Raffinesse zustand.“ In seinen drei Auftritten mit der DFB-Elf gelang Burgsmüller kein Tor. Auch der DFB reagierte am Dienstag auf die Nachricht und twitterte: „Ruhe in Frieden, Manni“. Auch in der Formel-1-Welt herrscht nach dem Tod von Niki Lauda Trauer. 

Manfred Burgsmüller mit nur 69 verstorben - Polizei macht Andeutung zur Todesursache

Update vom 21. Mai: Zum genauen Todeszeitpunkt von Manfred Burgsmüller macht die Polizei keine Angaben. Bekanntgegeben wurde lediglich, dass die Leiche am vergangenen Samstag gefunden wurde. Es spreche jedoch nichts gegen einen natürlichen Tod.

Erstmeldung vom 20. Mai: Essen - Er galt als das größte Schlitzohr der Liga, zählt zu den besten Torschützen im deutschen Fußball-Oberhaus und schaffte es mit 52 Jahren bei Rhein Fire Düsseldorf sogar noch zum ältesten Football-Profi der Welt: Manfred Burgsmüller. Jetzt ist der ehemalige Spieler von Borussia Dortmund und Werder Bremen im Alter von 69 Jahren verstorben.

Manfred Burgsmüller ist tot: Todesursache noch nicht offiziell

Nach Informationen der Bild starb Burgsmüller am Samstagabend in seiner Wohnung in Essen. Eine Freundin hatte stundenlang keine Antwort von Burgsmüller per WhatsApp erhalten und war deshalb zum ehemaligen Torjäger geeilt. Die Freundin habe dann, so berichtet es ein Nachbar, den Notarzt verständigt. Die Einsatzkräfte konnten Burgsmüller aber nicht mehr helfen. Noch ist die Todesursache nicht offiziell. Doch laut Bild soll er eines natürlichen Todes gestorben sein. 

Borussia Dortmund hat über Twitter bereits reagiert und ein Bild von „Manni“ Burgsmüller gepostet. Dazu schrieb der BVB: „Ein ganz großer Borusse ist von uns gegangen. Ruhe in Frieden, Manni Burgsmüller!“ In 447 Bundesliga-Spielen erzielte der Goalgetter 213 Treffer. Damit belegt er Rang vier der ewigen Torjägerliste der Liga. 

Neben Dortmund und Bremen spielte er in seiner Karriere unter anderem für Rot-Weiß Essen und den 1. FC Nürnberg. Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft absolvierte Burgsmüller drei Länderspiele. 1988 wurde Burgsmüller mit Bremen Deutscher Meister, zudem stand er mit Werder zweimal im DFB-Pokalfinale. Mit 135 Treffern ist er bis heute der erfolgreichste Bundesliga-Torschütze des BVB. 

Burgsmüller war, so sagte er selbst, ein „komischer Fußballer“. Wem das zu negativ war, der nannte den quirligen Blondschopf liebevoll das größte Schlitzohr der Bundesliga-Geschichte. Burgsmüller war ein Pott-Original, seinen einzigen Meistertitel holte er aber im Trikot von Werder Bremen - als Enddreißiger.

Manfred Burgsmüller ist tot - Erst Fußball, dann American Football

Zuletzt ging es Burgsmüller nicht mehr gut. Wie die Bild berichtete, litt er an Arthrose in den Füßen, ging am Stock. 21 Jahre als Bundesliga-Profi hatten Spuren hinterlassen, ebenso, dass er auch danach nicht vom Leder lassen konnte. Dies war am Schluss nicht mehr rund, sondern ein Ei, als Burgsmüller bei Rhein Fire noch mit 52 Jahren als Kicker auflief und als ältester Football-Profi der Welt galt.

Burgsmüller, das kann man mit Nachdruck sagen, hat seine Karriere ausgekostet. Den letzten seiner 213 Bundesliga-Treffer, die viertmeisten überhaupt und mehrheitlich im BVB-Trikot, erzielte er mit fast 40 Jahren für Werder Bremen. Er starb ausgerechnet an jenem Samstag, an dem Claudio Pizarro zum ältesten Bundesliga-Torschützen der Geschichte wurde.

Um Burgsmüller war es zuletzt stiller geworden. Er war ein Original, aber keines, das in den Vordergrund drängte, keiner, der nur noch über Sprüche auffallen wollte. Vielleicht ist das einer Laufbahn geschuldet, in der er Tor um Tor schoss, und dennoch stetig unter dem Radar flog.

Video: Fußball-Legende Manfred Burgsmüller ist tot

Manfred Burgsmüller ist tot: Seine Position? Unbekannt - „Ich war überall auf dem Platz, vor allem in Tornähe“

„Man konnte mich keiner Position zuordnen. Bis heute weiß man wohl nicht, ob Burgsmüller eine Nummer neun oder ein Zehner war“, sagte er dem Blog, "Jawattdenn" seines Ex-Klubs Rot-Weiß Essen: „Ich war irgendetwas dazwischen. Ich war überall auf dem Platz, vor allem in Tornähe. Die Trainer der Nationalmannschaft setzten auf Spieler, die sich an ihre taktischen Vorgaben und Positionen hielten. Ich war anders, ich passte zum Beispiel Helmut Schön wohl nicht ins Konzept.“

Nur drei Länderspiele bestritt Burgsmüller, beim Neuaufbau nach dem WM-Desaster 1978 wurde er links liegengelassen. Zu alt sei er. Und wie aus Trotz knipste er noch elf weitere Jahre. Otto Rehhagel glaubte an Burgsmüller, grub ihn bei Rot-Weiß Oberhausen in der 2. Bundesliga für Werder aus. „Der sah mich spielen und sagte: 'Den will ich haben, der ist topfit!'", erinnerte sich Burgsmüller: „Und zur Krönung wurde ich dann im hohen Fußballer-Alter endlich Meister!“

Sein legendäres Tor: Schlitzohr Burgsmüller trifft gegen Kaiserslautern

1988 war das, Werder läutete damit goldene Jahre ein, auch deshalb wollten sie Burgsmüller an der Weser ein Denkmal errichten. Doch dies hatte er sich schon selbst gesetzt. Mit einem Tor im Jahr 1986, gegen Kaiserslautern und Torwart Gerald Ehrmann, das nur Manni, dieses Riesen-Schlitzohr, schießen konnte.

„Der Ehrmann hält den Ball, ich lieg' so neben dem Tor, rappel mich wieder auf und will wieder zur Mitte. Da seh' ich, wie der Gerri vor sich hinpennt, geh' zu ihm und schubs' dem mit der Hand die Pille aus dem Arm. Fällt der Ball auf den Boden, und ich schieb' ihn rein.“ So einfach war das in der guten alten Zeit. Burgsmüllers Zeit.

sid

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser