Vincent Kompany setzt beim FC Bayern auf intensive Trainingseinheiten. Das erinnert an Pep Guardiola. Uli Hoeneß ist bislang vom neuen Coach angetan.
München – Es weht ein anderer Wind an der Säbener Straße. Nach der ersten titellosen Saison seit 2012 soll Vincent Kompany den FC Bayern wieder in erfolgreichere Zeiten führen. Und dabei setzt der Nachfolger von Thomas Tuchel in den Einheiten als Münchner Trainer auf hohe Intensität. Das brachte die Nicht-Nationalspieler und Talente zum Start der Sommer-Vorbereitung vergangene Woche ordentlich ins Schwitzen.
Bayern-Boss Hainer lobt Kompany – auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist angetan
Dieser Einsatz kommt auch bei den Bossen gut an. Ehrenpräsident Uli Hoeneß erzählte bei einem Termin am Sonntag von einem gemeinsamen Abendessen mit Kompany, nach dem er von dessen Arbeitsmentalität angetan war: „Seine Kernbotschaft war: Im Mittelpunkt muss die Arbeit stehen.“ Das habe ihm gut gefallen – genau wie Präsident Herbert Hainer, der Kompany im FCB-Podcast ebenfalls lobte: „Ich höre nur Gutes von ihm. Ein junger Trainer bringt frischen Wind mit, das tut uns gut.“
Auffällig bei den rund zweistündigen Trainings: Während des Aufwärmprogramms lässt Kompany House-Musik über eine Lautsprecherbox abspielen. Wie die tz erfuhr, ist die Idee dahinter, schon das Warm-up, das Spieler oft als lästige Pflicht sehen, mit mehr Leben und Stimmung zu füllen.
Kompany ist bei den Bayern-Trainings von sieben Assistenten umgeben
Ebenso wohldurchdacht ist auch, dass Athletik-Trainer Bram Geers beim Warmmachen bereits auf eine Spielform setzt. So hat die Mannschaft eine Übung mit Ball mehr als viele andere Teams.
Kompany hat all seine sieben Assistenten mit auf dem Rasen: Fitness-Chef Walter Gfrerer, Torwart-Trainer Michael Rechner, seine Co-Trainer René Maric, Aaron Danks und Floribert N‘Galula, Athletik-Coach Geers sowie seinen Jugendfreund und persönlichen Assistenten Rodyse Munienge.
Effizienz, Spielaufbau und Umschaltspiel: Neues FCB-Trainerteam hat klare Ziele
Das Trainerteam will bei den Übungen aktuell unter anderem den Spielaufbau unter Druck und das Umschaltspiel in beide Richtungen verbessern. Bei der Analyse der Vorsaison merkten Kompany & Co., dass die Bayern beispielsweise Probleme gegen Gegner hatten, die hohes Pressing betrieben. Zudem ist den Coaches wichtig, dass die Spieler Situationen konstant fertigspielen, aufmerksam bleiben und bis zum Ende durchziehen – auch, wenn sie bereits müde sind.
Der Torabschluss spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Unter Tuchel führte der FC Bayern in der Vorsaison zwar das Bundesliga-Ranking bei den Expected Goals (zu erwartende Treffer, d. Red.) mit einem Top-Wert von 87,2 wieder an. Dennoch soll die Effizienz noch besser werden.
Bayern-Trainer Kompany erinnert an Guardiola – er war einst „ein Auslöser“
Kompany ist extrem penibel. Der Belgier rennt bei fast jeder Übung mit und treibt seine Stars an. Kleinste Fehler und Details korrigiert er sofort. Immer wieder stoppt er Spielformen. Dabei erinnert Kompany an seinen einstigen Lehrmeister Pep Guardiola, der von 2013 bis 2016 FCB-Coach war und in München noch immer geschätzt wird.
Der frühere belgische Abwehrstar war von Sommer 2016 bis 2019 Kapitän des katalanischen Star-Trainers bei Manchester City. Pep sei „ein Auslöser“ dafür gewesen, die Trainerlaufbahn einzuschlagen, verriet Kompany mal.