Jung weg, Kompany da, Transferfenster offen: Bayerns Saison startet offiziell

„Gemeinsam angreifen“ will man beim FC Bayern. Ab der kommenden Saison ist Einiges anders beim deutschen Rekordmeister.

München - Im Fußball wird nicht in Jahren gedacht, sondern in Spielzeiten. Und somit hat der 1. Juli in dieser Branche einen besonderen Stellenwert. Es gab kein Bohei an der Säbener Straße, keine Blaskapelle und keine Reden. Aber hinter der Kulissen ist an der Geschäftsstelle des FC Bayern seit Montag Einiges anders, als es noch am Freitag war. Als die Mitarbeiter aus dem Wochenende kamen, ist die Saison 2024/25 offiziell gestartet. Das heißt: Das Transferfenster ist offen, Vincent Kompany nun auch auf dem Papier Cheftrainer, der Vorstand nach dem Abschied von Andreas Jung nur noch drei Mann stark – und auch darüber hinaus kommt das Organigramm an vielen Stellen neu daher.

Die größten Auswirkungen hat der Abschied von Marketingvorstand Jung, dessen Vertrag nach 28 Jahren im Verein am Sonntag ausgelaufen ist. Schon seit der Aufsichtsratssitzung im vergangenen November ist die Personalie geklärt, die Kompetenzen und die Verteilung der bisher vom 62-Jährigen verantworteten Direktionen sind seitdem ein großes Thema. Weil man intern die Meinung vertritt, ein drei Mann starker Vorstand sei mit Blick auf die Größe der FC Bayern München AG ausreichend, ging es dabei vor allem um den Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen und dessen Stellvertreter Michael Diederich. Der 58-Jährige, der am Montag sein einjähriges Dienstjubiläum als Finanzvorstand feierte, hat nun mehr Aufgabengebiete als zuvor.

Während Max Eberl als Sportvorstand ein klares Kompetenzfeld hat (Lizenzspieler, Nachwuchsentwicklung, Frauen), ist Diederich vor allem für internationale Themen wie globale Partner und Handelsbeziehungen zuständig. Neben den Direktionen Finanzen, Recht und IT zeichnet er auch für Fanclubbetreuung, Human Ressources und Digital verantwortlich. Dreesen hingegen, der gestern in sein offiziell letztes Vertragsjahr startete, kümmert sich unter anderem um Markenbildung, Unternehmensstrategie, Kommunikation, Spieltagsorganisation und die Allianz Arena. Auch Verbandsangelegenheiten und Nachhaltigkeitsthemen laufen über den Schreibtisch des 56-Jährigen. Jung gab den Ex-Kollegen im Abschiedsinterview einen gut gemeinten Rat mit auf den Weg: „Jeder Einzelne hier muss wissen, dass es nur im Team geht. Erfolge schafft man gemeinsam, keiner kann sie allein erzielen.“ Der studierte Sportwissenschaftler weiß, wovon er spricht, denn er hat die Entwicklung des Vereins zu einer globalen Marke maßgeblich begleitet. Er blickt wohlwollend zurück, man hat ihn zuletzt stets fröhlich auf dem Fluren gesehen. „Geschenkt wurde dem FC Bayern nichts“, sagt er, aber er kennt die Stärke, die dieser Verein entwickeln kann, „wenn die Überzeugung alle vereint“.

„Gemeinsam angreifen“ möchte der FC Bayern

Genau daran arbeitet der neue Vorstand – und hat sich daher mit der gesamten Unternehmensstruktur befasst. Auf dem Rasen vertraut man Kompany, der in den vergangenen Wochen schon akribisch gearbeitet hat und nun auch auf dem Papier der Chef ist. Er arbeitet mit Walter Gferer als „Head of Performance“, dafür hat Fitness-Chef Holger Broich weichen müssen. Den Job der langjährigen Teammanagerin Kathleen Krüger übernimmt Maciej Jagiellowicz, während Krüger als „Senior Leading Expert Sport Strategy & Development“ eine Stabsstelle in Eberls Direktion antritt. Die Frauenabteilung wird zu einer eigenen Direktion – und Bianca Rech somit befördert.

„Gemeinsam angreifen“ will man, so heißt es. Die strukturellen Voraussetzungen sollen nun geschaffen sein. Nur auf dem Transfermarkt gibt noch viel zu tun, um die gestern gestartete Spielzeit auch auf dem Platz mit Leben zu füllen. Hanna Raif, Philipp Kessler

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