Paul Wanner wird als eines der Top-Talente im deutschen Fußball gehandelt. Der 1. FC Heidenheim zeigt sich erfreut über die Leihgabe des FC Bayern München.
München - Wer beim FC Bayern München spielt, der wird immer ganz genau beäugt. So geht es auch Paul Wanner. Der 18-Jährige ging in der vergangenen Saison in der zweiten Liga bei der SV Elversberg die ersten Schritte im Profibereich. In diesem Sommer folgte der große Sprung zu Bundesligist 1. FC Heidenheim. Wie meistert er diese Herausforderung? Nach wenigen Wochen lässt sich festhalten: verheißungsvoll und spektakulär.
Wanner schon zweimal Matchwinner für Heidenheim
Am Donnerstagabend war es Wanner, der die restlos ausverkaufte Voith-Arena zum Beben brachte. Der Spielmacher initiierte bei der Qualifikation zur Conference League den Angriff gegen BK Häcken sehenswert und schloss ihn mit einem satten Linksschuss unter die Latte ab. Den 3:2-Siegtreffer von Mathias Honsak bereitete er mit seinem feinen Füßchen vor. Wanner war wenige Tage zuvor beim FC St. Pauli (2:0) der Unterschiedsspieler, nachdem er einen Konter mit einem präzisen Rechtsschuss vollendet hatte.
Vorstandschef Holger Sanwald schwärmte im SWR: „Dass er jetzt mit 18 solche Sachen macht, das haben wir auch nicht gewusst. Wir haben es natürlich gehofft und darauf gesetzt. Ich bin so glücklich und halte ihn für eines der größten Talente, das wir im deutschen Fußball haben.“ Er hob dessen Demut hervor: „Von Bayern München nach Elversberg - das hat mir unheimlich imponiert. Aber wer hinschaut: Das ist ein ganz fleißiger, bescheidener Junge aus einem Top-Elternhaus, der unheimlich ehrgeizig ist und sehr genau und wohlüberlegt seine nächsten Schritte plant.“
Profitieren der FC Bayern und das DFB-Team?
Hilft Heidenheim somit nicht nur dem FC Bayern, sondern auch dem deutschen Fußball insgesamt? Bundestrainer Julian Nagelsmann hat den Hochbegabten diesmal noch nicht mitgenommen. Er scheut sich aber nicht davor, Talente einzubauen, wenn diese schon Leistung gezeigt haben. Bei Aleksandar Pavlović und Maximilian Beier etwa zögerte Nagelsmann nicht lange. Und er verschließt auch nicht den Blick nach Heidenheim, wie die Nominierung von Jan-Niklas Beste im Frühjahr zeigte.
Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, schaut mit großer Begeisterung zum Ligakonkurrenten: „Das ist für Paul eine ganz fantastische Plattform. Er scort regelmäßig. Paul hat ein sehr, sehr großes Potenzial.“ Geht Wanner den Weg, den einst Philipp Lahm und David Alaba gegangen sind? Das Duo nahm die Chance über Leihgeschäfte wahr. Lahm reifte zwei Jahre beim VfB Stuttgart und Alaba eine Rückrunde bei der TSG Hoffenheim. Sollte Wanner so weitermachen, wie er begonnen hat, werden die Münchner ihn im Sommer 2025 mit Sicherheit auf Herz und Nieren in den eigenen Reihen prüfen.