Dem FC Bayern ist es im Sommer nicht gelungen, sich in gewünschtem Maß von Großverdienern zu trennen. Dies könnte im Winter wieder aktuell werden.
München – Der FC Bayern hat im abgelaufenen Transferfenster unter allen Klubs der Bundesliga deutlich das meiste Geld in seinen Kader investiert. Über 140 Millionen Euro waren den Münchnern ihre Neuverpflichtungen wert. Einige weitere Deals sind dabei gescheitert. Als Hauptgrund gilt, dass es den Verantwortlichen um Sportchef Max Eberl nicht gelungen ist, Großverdiener mit schwieriger Perspektive zu verabschieden.
Unter den festen Bestandteilen des letztjährigen Profikaders hat der Rekordmeister lediglich Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui im Doppelpack an Manchester United verkauft. Im Raum standen auch Transfers etwa bei Kingsley Coman, Alphonso Davies, Leon Goretzka oder Serge Gnabry. Sie könnten im Wintertransferfenster erneut zum Thema werden.
Angebote müssen für die Spieler und den FC Bayern passen
Die Problematik bleibt dann freilich die gleiche, wenn es keine adäquaten Angebote anderer Klubs gibt. So stellte sich die Situation mit Ausnahme von Coman, der einen Wechsel nach Saudi-Arabien ablehnte, wohl bereits im Sommer dar. Davies etwa wird seit Monaten mit Real Madrid in Verbindung gemacht, der Champions-League-Sieger zielt aber wohl auf einen ablösefreien Transfer nach Vertragsende am 30. Juni 2025 ab.
Bei Goretzka und auch Gnabry – der sich allerdings in der Vorbereitung sportlich wieder in den Vordergrund gespielt hat – läuft der exzellent dotierte Vertrag jeweils noch ein Jahr länger. Neben einer angemessenen Ablöse für den FC Bayern braucht es in allen Fällen auch ein robustes Angebot für die Spieler, um sie von einem Wechsel zu überzeugen. Das gilt auch für Joshua Kimmich und Leroy Sané, sollte es nicht zu einer Verlängerung kommen.
Gibt der FC Bayern seinen Profis zum Abschied eine „Mitgift“?
Regelrecht vorprogrammiert scheinen mit Blick auf das Wintertransferfenster neue Diskussionen. Die Münchner wollen dabei womöglich sogar in einen sauren Apfel beißen, um Abgänge zu realisieren. „Die FCB-Bosse wären wohl auch bereit, Gehaltsdefizite beim neuen Arbeitgeber in Form einer Mitgift aufzuwiegen“, schreibt das Fachmagazin kicker dazu.
Konkret könnte das bei einem fiktiven Beispiel heißen: Leon Goretzka erklärt nach einem halben Jahr mit Kurzeinsätzen und ohne Aussicht auf Rückkehr in die Nationalmannschaft seine Bereitschaft, den FC Bayern zu verlassen. Interesse gab es im Sommer dem Vernehmen nach etwa aus Italien und Spanien. Auf sein aktuelles angebliches Jahresgehalt von rund 17,5 Millionen Euro könnte der Mittelfeldmann dabei kaum hoffen. Die Diskrepanz zum Salär bei seinem neuen Klub könnte der FC Bayern mit einer Abfindung ausgleichen, die sich gewissermaßen aus der Ablöse für Goretzka speist.
Für den Rekordmeister bliebe eine restliche Ablöse, der neu geschaffene Platz im Kader und eine Korrektur in der Gehaltsstruktur, die aus Sicht vieler Kritiker unter der Führung des ehemaligen Klubchefs Oliver Kahn und Sportvorstands Hasan Salihamidžić aus dem Ruder gelaufen ist.