Nach dem WM-Titel 2018 erlebte Corentin Tolisso den wohl schlimmsten Moment seiner Karriere. Doch jetzt findet der Franzose zu alter Form zurück - und avanciert auch noch zum Goalgetter.
- Corentin Tolisso absolviert 2019/2020 seine dritte Spielzeit beim FC Bayern München.
- Im Sommer 2018 holte der Franzose mit den WM-Titel - verletzte sich danach jedoch schwer.
- Derzeit ist der Formanstieg des Mittelfeldmannes unverkennbar. In Düsseldorf war Tolisso einer der Besten.
Corentin Tolisso: Beim FC Bayern erreicht er langsam WM-Form
Update vom 26. November: München - Ein Spieler, der beinahe unbeachtet in den vergangenen Wochen einen enormen Leistungsanstieg hinlegte, ist Corentin Tolisso. Der Weltmeister fiel nach dem WM-Triumph 2018 in ein tiefes Loch, das einem Kreuzbandriss im Herbst 2018 nach der Weltmeisterschaft geschuldet war.
Nachdem die schwerwiegende Verletzung nun endgültig auskuriert zu sein scheint, nähert sich der Franzose mit großen Schritten seiner Bestform. Dies verdeutlicht sich anhand von regelmäßigen Einsätzen in der Nationalmannschaft und auch bei seinem Arbeitgeber FC Bayern München, der an diesem Dienstag in der Champions League bei Roter Stern Belgrad ran muss (21 Uhr).
Der zentrale Mittelfeldspieler kam zuletzt nicht nur wieder regelmäßig zum Einsatz, er tritt auch noch als Torschütze in Erscheinung. Zuletzt konnte er für den FCB in der Champions League in Piräus (3:2) und auch der Bundesliga in Düsseldorf (4:0) einnetzen, beim letzten Pflichtspiel am Wochenende gehörte er zu den besten Akteuren. Auch für die Franzosen erzielte Corentin Tolisso in der EM-Quali einen wichtigen Treffer beim 2:0-Erfolg in Albanien.
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— Corentin Tolisso (@CorentinTolisso) November 25, 2019
Es scheint, als könne der FC Bayern in den nächsten Wochen noch viel Freude an seinem Weltmeister haben. Schon heute Abend in Belgrad (hier geht‘s zum Live-Ticker) winkt Tolisso möglicherweise ein Platz in der Startformation der Münchner.
Einsatzzeiten beim FC Bayern: Tolisso „nicht glücklich, aber gelassen“
Ursprungsmeldung: Für einen amtierenden Weltmeister hat Corentin Tolisso beim FC Bayern vergleichsweise wenig Spielzeit vorzuweisen. In einem Interview spricht der Franzose nun über seine aktuelle Situation beim deutschen Serienmeister und gibt darin Einblicke in seine Gefühlswelt. Dabei ist es nicht so, dass der Mittelfeldspieler sich das Geschehen regelmäßig von Bank oder Tribüne aus ansehen muss:
In der Bundesliga kam Corentin Tolisso in der laufenden Saison in sechs von elf Partien zum Einsatz, in der Champions League durfte 25-Jährige in bislang jeder Partie mitwirken - zweimal gar von Beginn an. Beim 3:2-Sieg in Piräus erzielte er den sehenswerten Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1.
Unter dem neuen Coach Hansi Flick fand der in der Schaltzentrale beheimatete Spieler bislang jedoch noch kaum Berücksichtigung: In den Partien gegen Piräus und Dortmund durfte Tolisso insgesamt lediglich acht Minuten ran.
In einem Gespräch mit der Zeitung Le Parisien gab Tolisso nun zu Protokoll, dass zwar „kein Fußballer glücklich auf der Bank“ sei, er jedoch „gelassen“ mit seiner Situation umgehen möchte. Bei einem Spitzenklub wie Bayern München sei es an der Tagesordnung, dass in allen Mannschaftsteilen ein großer Wettbewerb herrsche und die „sehr hohe Qualität“ im Kader dafür sorge, dass er in München auf weniger Einsatzzeit komme.
Corentin Tolisso (FCB): Auf den WM-Titel folgte ein Kreuzbandriss
Zum einen ist Tolissos aktuelle Situation natürlich dem großen Konkurrenzkampf im Mittelfeld geschuldet, zum anderen hatte der 2017 von Olympique Lyon verpflichtete Franzose auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Insbesondere der Kreuzbandriss kurz nach dem WM-Titel im Herbst 2018 sorgte dafür, dass Corentin Tolisso seit diesem Zeitpunkt beim FC Bayern nicht mehr durchstarten konnte.
Dazu machte der Weltmeister Schlagzeilen, als ihm vor einigen Wochen beim Training Herzprobleme attestiert wurden. Dazu sagt Tolisso, dass die Szene „falsch interpretiert“ worden sei: „Ich war nur müde. Daher setzte ich mich auf den Rasen. Ich spürte, dass mein Herz schneller geschlagen hat und deshalb legte ich instinktiv meine Hand auf die Brust“, beteuert der Mittelfeldakteur.
Während diese Angelegenheit für den FCB-Profi abgehakt zu sein scheint, bereiten ihm die Nachwehen seines Kreuzbandrisses* größere Sorgen: „Zweifel existieren“, gibt Tolisso zu. „Ich frage mich: Wird mein Knie wieder wie früher? Werde ich wieder so gut wie früher?“
PF
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