Unter Thomas Tuchel witterten alle Gegner des FC Bayern ihre Chance. Mit Trainer Vincent Kompany ist der Respekt wieder zurück.
München - Unter Thomas Tuchel witterten alle Gegner des FC Bayern ihre Chance. Mit Trainer Vincent Kompany ist der Respekt nach der ersten titellosen Saison seit 2012 wieder zurück. Das 3:0 am Freitagabend gegen den FC Augsburg war der sechste Münchner Zu-null-Sieg in Serie.
„Wir haben den Respekt wieder erarbeitet. Gegner kommen und sagen: ‚Okay, wir müssen erst mal gut stehen. Weil Bayern eine Offensivkraft entwickelt hat‘“, stellte Sportvorstand Max Eberl fest.
Joshua Kimmich stimmte zu. „Man merkt, dass sich die Gegner anpassen, defensiver spielen, sich mehr aufs Verteidigen konzentrieren“, analysierte der Sechser. „Man merkt, dass der Gegner sehr weit weg von unserem Tor ist. Dementsprechend fühlt es sich für uns auch sehr gut an, mal mit 1:0 zu gewinnen.“
Seit dem 1:4-Debakel am 23. Oktober in der Champions League beim FC Barcelona und Ex-Coach Hansi Flick ist die Bayern-Bilanz makellos. Die beeindruckende Torbilanz? 17:0!
„Ich habe mich auch für Barcelona sehr bereit gefühlt, weil sich die Art des Fußballs gut angefühlt hat. Wir haben Vertrauen in unsere Art und Weise gehabt – und jetzt werden wir belohnt. Da dürfen wir nicht nachlassen. Das Zu-Null hinten muss immer die Basis sein“, sagte Kimmich vor den Wochen der Wahrheit.
Am Dienstag (21 Uhr/Amazon Prime Video) empfängt der FC Bayern in der Champions-League-Ligaphase Paris Saint-Germain. Es folgen die Topspiele in Dortmund (30.11.) und im DFB-Pokal gegen Leverkusen (3.12.).
„Wenn du Freitagabend gewonnen hast, ist das Wochenende schön. Ab Sonntag beginnt die Vorfreude auf drei Highlight-Spiele. Drei Wettbewerbe innerhalb kürzester Zeit gegen extrem namhafte und gute Gegner“, meinte Eberl nach dem Sieg gegen Augsburg und betonte: „Es ist tatsächlich Vorfreude! Und wir können uns auch drauf freuen, weil wir uns eine Stabilität erarbeitet haben, eine Qualität nach vorne haben wir.“
Auch Torwart Manuel Neuer ist positiv gestimmt, sieht die Mannschaft „sehr gut“ auf die kommenden Spitzenspiele vorbereitet. „Wir fühlen uns wohl auf dem Platz mit dem, was uns abverlangt wird. Ich glaube, dass sich keine der drei Mannschaften freut, auf uns zu treffen“, sagte der Kapitän des FC Bayern, der in der vergangenen Woche mit Rippenproblemen zu kämpfen hatte. „Alles wieder okay.“
Stürmer-Star Harry Kane richtete den Blick ebenfalls bereits nach vorne. „Wir haben eine große Woche vor uns“, sagte der Dreifach-Torschütze vom Freitag. „Wir sind aber gut in Form, das Team fühlt sich gut – und wir müssen einfach weitermachen.“
Bayern-Boss Max Eberl erwartet mutiges Paris Saint-Germain
Los geht es am Dienstag gegen PSG. Die Partie gegen die Franzosen, Platz 25 in der Tabelle der Königsklasse, könnte ein Spektakelspiel werden. „Ich erwarte sie nicht tief stehend“, so Eberl. „Wenn ich die Tabelle in der Champions League betrachte, wo PSG vier Punkte hat, dann glaube ich, dass sie anfangen müssen, irgendwann zu punkten. Das sollen sie versuchen – aber wir würden drei Punkte gerne hierbehalten.“
Das unter Tuchel verloren gegangene „Mia san mia“-Selbstverständnis ist offenbar wieder zurück. Philipp Kessler, Hanna Raif