Julian Nagelsmann nominiert Thomas Müller für die EM 2024. Im Vorfeld gab es einen pikanten Wortwechsel zwischen den beiden – dabei ging es um Nagelsmanns Aus beim FC Bayern.
München – Der FC Bayern wurde seit der Entlassung von Julian Nagelsmann im Frühjahr 2023 nicht mehr glücklich. Mit Nachfolger Thomas Tuchel ist auch der nächste Trainer an der Säbener Straße Geschichte. Die Saison, die erstmals seit zwölf Jahren ohne Titel für die Münchner endet, erreichte mit dem dramatischen Scheitern im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid ihren traurigen Tiefpunkt. Im Nachgang gab es zwischen Nagelsmann und FCB-Star Thomas Müller einen pikanten Wortwechsel, in dem es neben dem Ausscheiden auch um das Bayern-Aus des heutigen Bundestrainers geht.
Bayern-Star Thomas Müller sprach mit Nagelsmann über Schiedsrichter-Skandal gegen Real
Nagelsmann hat wie erwartet Thomas Müller in seinen EM-Kader für die Heim-Europameisterschaft ab 14. Juni berufen. Der Bundestrainer sieht Müller als Joker, schreibt dem 34-jährigen Routinier aber auch eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen Mannschaft, Fans und Medien zu. Im Vorfeld der Nominierung gab es jedoch einen Austausch zwischen Nagelsmann und Müller über das bittere Ausscheiden der Bayern gegen Real Madrid am 8. Mai.
Die Bayern trafen tief in der Nachspielzeit zum vermeintlichen 2:2 durch Matthijs de Ligt. Doch der Ausgleich, der wohl die Verlängerung bedeutet hätte, wurde vom Schiedsrichtergespann nicht anerkannt. Der Linienrichter hatte vorschnell die Fahne gehoben und auf Abseits entschieden, Schiedsrichter Szymon Marciniak daraufhin abgepfiffen, bevor der Ball im Tor war. Die Bayern waren außer sich, Müller kann mit ein wenig Abstand humorvoll auf die Szene blicken.
Nagelsmann verrät pikanten Wortwechsel mit Müller – es geht um sein Aus beim FC Bayern
„Er hat mir sehr lustige Nachrichten zurückgeschrieben, da hat man schon gemerkt, das ist genau das, was wir brauchen. Er hat sich ein bisschen beklagt über den Schiedsrichter. Dann habe ich gesagt: ‘Ja, das war ich. Weil ich wollte, dass ihr früher kommt.’“, sagte Nagelsmann auf der DFB-PK zur EM-Nominierung. Zum Hintergrund: Wären die Bayern-Spieler gegen Real weitergekommen, stünden sie Nagelsmann erst nach dem CL-Finale am 1. Juni zur Verfügung – wenig Zeit bis zum EM-Eröffnungsspiel am 14. Juni gegen Schottland.
Doch Müller konterte schlagfertig, wie Nagelsmann weiter mitteilte: „Dann hat er gesagt: ‘Dann hat Bayern München das eigene Ausscheiden finanziert.’ Das war ganz witzig. Dann habe ich gesagt: ‘Ne, war mein eigenes Geld.’ War natürlich nur ein Scherz.“ Müller spielt wohl auf eine lukrative Abfindung an, die der FC Bayern an Nagelsmann nach dessen Rausschmiss zahlen musste. Nagelsmann wurde am 24. März 2023 trotz Vertrag bis Sommer 2026 von seinen Aufgaben entbunden.
DFB-Duo Nagelsmann/Müller wollen deutsche Nationalmannschaft zum Erfolg führen
Bei der Heim-EM wollen Müller und Nagelsmann dann wieder gemeinsam alles dafür tun, um Erfolg zu haben und mit der deutschen Nationalmannschaft möglichst weit zu kommen. Der älteste Feldspieler im deutschen EM-Kader nimmt dabei auch seine Mitspieler in die Pflicht: Thomas Müller will den DFB-Stars bei der Heim-EM „einpeitschen“. (ck)