Das Kapitel Thomas Tuchel ist für den FC Bayern eigentlich Geschichte. Doch so mancher Ex-Profi kann sich einen Vergleich zu jetzigen Situation nicht sparen.
München – Die Bilanz von Vincent Kompany in seinen ersten sechs Pflichtspielen beim FC Bayern ist beeindruckend: sechs Siege und zahlreiche Kantersiege zeugen von einer starken Frühform. Doch laut einem ehemaligen Bayern-Star liegt der Erfolg vor allem an der verbesserten Fitness, die unter Ex-Trainer Thomas Tuchel offenbar gefehlt habe.
Babbel äußert Kritik an der Bayern-Fitness unter Tuchel
„Die Leistung ist wieder da. Die vielen Tore sind Wahnsinn“, erklärte der Ex-Bayern-Profi Markus Babbel im Schweizer Fußball-Talk Blick Kick. In den ersten sechs Pflichtspielen der Saison holten die Münchner sechs Siege und erzielten allein in der vergangenen englischen Woche beeindruckende 20 Tore in drei Partien.
Doch es sind nicht nur die zahlreichen Tore, die herausstechen, sondern vor allem die aggressive Spielweise unter Kompany, die die Mannschaft zu einer hohen Leistungsbereitschaft zwingt. Besonders auffällig ist das intensive Pressing, das auch von Offensivspielern wie Harry Kane und Michael Olise einiges an Defensivarbeit erfordert.
Gerade diese energische Spielweise wäre laut Babbel in der vergangenen Saison notwendig gewesen, um mehr Titel zu gewinnen: „Sie wirken einfach wieder fit. Das hat in der letzten Saison brutal gefehlt. Sie konnten keine Widerstände überwinden, Rückstände nicht mehr aufholen, weil sie körperlich dazu nicht in der Lage waren. Sie wollten zwar, aber konnten nicht“, so der 52-Jährige.
Bayern-Start war trotz maximaler Punkteausbeute nicht ohne Probleme
Babbel sieht auch den neuen Konkurrenzkampf durch die Kader-Verstärkungen als wichtigen Faktor für den aktuellen Erfolg: „Sie sind individuell herausragend gut und haben eine brutale Fitness. Jeder gibt Gas. Es gibt auch wieder einen echten Konkurrenzkampf. Der war letztes Jahr nicht vorhanden, weil der Kader zu klein war. Viele Spieler wussten, sie spielen ohnehin – egal, wie sie spielen.“
Trotzdem war der Start in die Saison nicht ohne Schwierigkeiten. Gegen Wolfsburg (3:2-Sieg) unterliefen den Innenverteidigern einige Fehler, und auch beim 2:0-Erfolg gegen Freiburg wurden defensive Schwächen sichtbar.
Der Europameister von 1996 betonte, dass der Anfang „auch etwas holprig“ war und die Mannschaft „nicht sofort im Flow“ war. Doch inzwischen sei das, „was seit zwei, drei Wochen passiert, großartig.“ Am kommenden Samstag (18:30 Uhr) steht jedoch mit Bayer Leverkusen der erste echte Härtetest gegen einen Top-Gegner auf dem Programm.