Harry Kane ist Torschützenkönig der Bundesliga. Die Frage: Reist der angeschlagene Bayern-Star dafür extra nach Hoffenheim?
München – Vor zwei Wochen sah der Plan von Harry Kane noch anders aus. Zwei Bundesliga-Spiele, fünf Tore – das ist nicht unmöglich, dachte sich der Stürmer des FC Bayern nach dem 32. Spieltag. Doch dann zwickte der Rücken. Beim Saisonfinale des Rekordmeisters am Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim wird Kane wie schon in der Vorwoche beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg aller Voraussicht nach nur Statist sein. Sein Torekonto ist und bleibt in der Premierensaison im roten Trikot somit bei 36 Bundesliga-Treffern. Kein Lewandowski-Rekord, aber trotzdem aller Ehren Wert – oder anders gesagt: Kanonen-würdig.
Wie die tz erfuhr, ist die Übergabe der Torjägerkanone an den 30-Jährigen schon seit vergangener Woche ein größeres Thema. Aus Hoffenheim angestoßene Überlegungen, die vom kicker verliehene Trophäe bereits im Rahmen des letzten Heimspiels am vergangenen Samstag zu übergeben, wurden abgeschmettert – theoretisch hätte Stuttgarts Serhoud Guirassy ja noch zehn Treffer aufholen können. In den vergangenen Tagen wurden dann überlegt, ob Kane in der ohnehin vollen Woche (Reha, Nationalmannschaftsnominierung inklusive PR-Maßnahmen) die Reise nach Hoffenheim auch verletzt antreten soll oder sich die Strapazen sparen kann. Ein Einsatz ist nahezu ausgeschlossen, daher würde Kane wohl noch nicht mit dem Team am Freitagnachmittag nach Mannheim fliegen, sondern am Spieltag nachreisen. Final entschieden wurde noch nicht.
Kane über titellose Saison mit dem FC Bayern enttäuscht
Vor Anpfiff der Partie, in der es für die Bayern um Platz zwei und für Hoffenheim noch um Europa geht, will kicker-Chefredakteur Jörg Jakob eigentlich wie gewohnt die begehrte Kanone übergeben - so der Plan. Sollte Kane doch fernbleiben, müsste die Kanone in München oder nachträglich übergeben werden. So oder so ist die Triphäe wenigstens ein kleiner Trost für den im Team immer noch titellosen Kane, über den sein Nationaltrainer Gareth Southgate der „Le Equipe“ sagte: „Natürlich ist Harry sehr enttäuscht, aber die Erfahrung ist sehr positiv.“ In München habe sein Kapitän sich an „Erwartungen gewöhnt, mit denen wir auch in England konfrontiert sind“. Neuer Anlauf für einen Titel: Die EURO. Eine Kanone im Gepäck kann da nicht schaden. Hanna Raif, Philipp Kessler
