Die Abwehr ist in dieser Saison eines der großen Probleme beim FC Bayern. Doch eine Statistik offenbart nun, dass dies auch hausgemacht ist.
München – Die nackten Zahlen lesen sich besorgniserregend: Der FC Bayern München hat nach 21 Bundesligaspielen bereits 22 Gegentreffer hinnehmen müssen. Ligaprimus Leverkusen steht aktuell bei gerade einmal 14 Gegentoren. Ein Problem, das jedoch nicht unlösbar erscheint.
Tuchel ignoriert besten Innenverteidiger des FC Bayern
Denn zieht man einen Vergleich zwischen den vier bisherigen Stamminnenverteidigern des FC Bayern, wird schnell klar: Ein Name hält den Laden des Rekordmeisters zusammen.
Wenn Matthijs de Ligt auf dem Platz stand, kassierten die Münchner laut Dazn nur alle 104 Minuten einen Gegentreffer. Bei diesen Zahlen kann die Konkurrenz nicht mithalten. Dayot Upamecano musste in der Regel in jeder Partie einen Treffer hinnehmen (89 Minuten), auch wenn Min-jae Kim mit von der Partie war, kassierten die Bayern alle 83 Minuten ein Tor. Auch Winterneuzugang Eric Dier konnte nicht für die nötige Stabilität in der Hintermannschaft sorgen. Mit ihm auf dem Rasen fiel sogar alle 39 Minuten ein Treffer für das gegnerische Team.
Während die Konkurrenz patzt: de Ligt sitzt beim FC Bayern nur auf der Bank
Natürlich kann ein einzelner Spieler nicht die ganze Mannschaft retten. Doch mit entscheidenden Fehlern kann gerade ein Defensivspieler das Team entscheidend aus der Bahn werfen. Genau das war gegen Lazio Rom der Fall. Upamecanos unnötiges Einsteigen kostete dem FC Bayern beim 0:1 im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales eine bessere Ausgangslage. Dabei war der verschuldete Elfmeter und die Rote Karte nicht der erste Aussetzer des französischen Nationalspielers.
Bereits in der Vorsaison patzte Upamecano im Viertelfinale gegen Manchester City. Damals schied der Rekordmeister aus. Wiederholt sich diese Geschichte? Den Bayernfans dürfte hingegen de Ligt besonders in Erinnerung geblieben sein. Beim 2:0-Erfolg im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League 2023 rettete der Niederländer spektakulär gegen PSG. Nach einem Ballverlust des damaligen Bayern-Torwarts Yann Sommer hatte Paris die Chance zur Führung und schoss auf das verwaiste Münchner Gehäuse. Doch wie aus dem Nichts kam de Ligt angerauscht und grätschte den Ball wenige Zentimeter vor der Linie weg.
De Ligt mit nur 17 Bayerneinsätzen in dieser Saison
Doch zur Wahrheit gehört auch, dass de Ligt solche Rettungsaktionen in dieser Spielzeit viel zu wenig zeigen konnte. Zunächst verpasste er Ende September angeschlagen zwei Bundesligabegegnungen sowie je eine DFB-Pokal- und Champions-League-Partie. Kaum hatte sich der Niederländer zurückgekämpft, setzte ihn ein Innenbandanriss im Knie über einen Monat außer Gefecht. In dieser Saison kommt der 24-Jährige gerade einmal auf 17 Partien für den Rekordmeister.
Zuletzt war er jedoch aus der Stammformation des Rekordmeisters nicht mehr wegzudenken. Das lag auch daran, dass mit Kim (Asien Cup) und Upamecano (verletzt) zwei Konkurrenten nicht zur Verfügung standen. Als dies wieder der Fall war, musste der Niederländer prompt zurück auf die Ersatzbank. Das Verhältnis zwischen de Ligt und Tuchel gilt als angespannt, inzwischen wird über einen Abschied im Sommer spekuliert. (je)