So schnell kann es gehen. Unter Thomas Tuchel wurde Joshua Kimmich nie wirklich wertgeschätzt. Mittlerweile ist er wieder dick drin beim FC Bayern.
München - So schnell kann es gehen. Unter Thomas Tuchel wurde Joshua Kimmich nie wirklich wertgeschätzt. Auch die Chefetage des FC Bayern um Sportvorstand Max Eberl war im Sommer nicht abgeneigt, den langjährigen Führungsspieler ein Jahr vor Vertragsende zu verscherbeln. Jetzt ist der neue Kapitän der Nationalmannschaft aber wieder ganz dick drin beim Rekordmeister. Als Sechser.
Kimmich ist der X-Faktor von Vincent Kompany. Das machte der neue Trainer der Münchner bereits in der Vorbereitung deutlich. Ein Blick auf die Statistik gibt dem Belgier recht.
Nahezu jeder Angriff läuft über Kimmich, er treibt den Spielaufbau mittlerweile im Mittelfeld-Zentrum voran. Der Champions-League-Sieger von 2020 hat mit 473 Ballbesitzphasen in nur vier Spielen die meisten der Bundesliga, auch mit im Schnitt 119 Ballkontakten pro Partie führt er die Liste an.
Weitere Zahlen sind ebenfalls beeindruckend: Laut Datendienstleister SkillCorner ist Kimmich kaum vom Ball zu trennen. In 18 Top-Ligen führt er mit 95,8 Prozent mit weitem Abstand die Liste der Mittelfeldstars an, die in der laufenden Saison mit mindestens 60 Hochdrucksituationen konfrontiert waren – und dabei die Kugel nicht verloren haben. Zum Vergleich vor dem Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Double-Sieger Leverkusen: Granit Xhaka hält laut dieser Statistik in 88,7 Prozent der Drucksituationen den Ball. Stuttgarts Angelo Stiller liegt bei 87,5 Prozent.
Joshua Kimmich soll laut Max Eberl zu einer neuen Gallionsfigur des FC Bayern werden
Kimmich zählt auch zu den Dauerläufern der Bundesliga. Mit 12,29 Kilometern pro Spiel ist er hinter Frankfurts Ellyes Skhiri (12,52 Kilometer) auf Platz zwei.
Top-Werte, die nun offenbar auch bei Eberl zu einem Umdenken geführt haben. Aus Sicht des Sportvorstands soll Kimmich zur „neuen Gallionsfigur“ werden, sagte er dem BR. Sein Vertrag soll zeitnah verlängert werden. Philipp Kessler
