Nach Bayern-Unmut: Schiedsrichter rechtfertigt sich für strittige Entscheidungen

Das Bundesliga-Spitzenspiel: Der FC Bayern trifft am Freitagabend auf Tabellenführer Bayer Leverkusen. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.

München – Zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen ging es am Freitagabend hoch her. Am Ende eines höchst unterhaltsamen Spiels stand ein 2:2-Unentschieden (das Spiel im Ticker zum Nachlesen).

Harry Kane brachte die Münchner früh in Führung, Alejandro Grimaldo glich per Traum-Freistoß aus. Als Leon Goretzka eine tolle Vorlage des eingewechselten Mathys Tel zum 2:1 verwertete, standen die Münchner ganz dicht vor dem Heim-Dreier. Doch in der Nachspielzeit pfiff Schiri Daniel Schlager noch einen Elfmeter für die Werkself, den Ezequiel Palacios verwandelte. Im Nachgang wurde viel über den Schiri diskutiert.

Wir haben die DAZN-Stimmen vor und nach der Partie zusammengefasst.

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... die Inkonsistenz seiner Mannschaft: „Wir hätten den Sack zumachen können. Gute 20 Minuten, dann schlechte 20 Minuten. Ohne ersichtlichen Grund. Mal Kontrolle, dann gar keine Kontrolle, mal kompakt, mal nicht so. Wir wurden zu oft zwischen den Linien erwischt. Wir tun uns schwer damit, die Kompaktheit aufrechtzuerhalten. Wir müssen insgesamt griffiger werden, in der Art, wie wir Zweikämpfe führen. “

... den Elfmeter: „Es ist viel zu gierig von Phonzy. Aber vergessen wir nicht: Er hat ihn nicht gepfiffen. Für einen Spieler, der aus dem Sechzehner rausgeht, reicht es nicht für einen Elfmeter. Der Schiedsrichter hat eine Linie, dabei muss er bleiben. Wenn er leichte Kontakte nicht abpfeift, muss er auch dabei bleiben.“

... die angefressene Reaktion von Joshua Kimmich nach seiner Auswechslung: „Josh will immer draufbleiben, aber 60 Minuten waren das Maximum vom Arzt, daran haben wir uns gehalten. Es ist nicht die Phase der Saison, in der wir Muskelverletzungen riskieren wollen.“

Daniel Schlager (Schiedsrichter) nach dem Spiel über ...

... den Freistoßpfiff vor dem 1:1: „Der Leverkusener Spieler spielt den Ball, Müller tritt nur den Leverkusener von unten gegen den Fuß.“

... den Elfmeter in der Nachspielzeit: „Auf dem Feld habe ich es nicht wahrgenommen. Dann kam der Hinweis von Videoassistenten, dass da ein klarer Treffer an der Wade war. Deshalb habe ich am Ende auf Strafstoß entschieden.“

Thomas Müller (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... sein vermeintliches Foul vor dem Leverkusener 1:1: „Ich will den Ball von unten spielen, er hält den Fuß drauf.“

... den Elfmeter für Leverkusen: „Schau mal, wie er fällt. Fußball ist ein Kontaktsport. Hier, da ist das Bein schon in der Luft. Sehr softer Elfmeter, in England wäre er nicht gepfiffen worden.“

Konrad Laimer (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... den Elfmeter: „Schade, ich glaube, er war gut geschossen. Da kann man Ulle jetzt nichts vorwerfen. Tut natürlich immer weh, wenn du ein spätes Tor bekommst, es war aber wahrscheinlich vom Spiel her ein verdientes Unentschieden. Trotzdem willst du natürlich hier die drei Punkte mitnehmen.“

... das Spiel: „Wir haben uns nach der 20. Minute schwergetan, Zugriff vorne zu kriegen. Sind super reingestartet ins Spiel, hatten alles im Griff, hatten so viele Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte. Und dann war plötzlich der Spielverlauf so, wir haben keinen Druck mehr drauf bekommen und sie sind natürlich eine gute Mannschaft, die den Ball gut laufen lässt und dann auch ihre Möglichkeiten bekommt. Das dürfen wir uns nicht erlauben und natürlich irgendwo auch aufarbeiten. Jetzt hatten wir auch ein paar Tage frei, war aber für alle eine stressige Zeit mit Reisen, und jetzt spielst du hier 2:2, was nicht unser Anspruch ist, aber was ok ist.“

... Leverkusen als Titelkandidat: „Natürlich müssen wir sie ernst nehmen, wie man auch heute wieder gesehen hat. Ist eine super Mannschaft. Sie haben super individuelle Kicker und auch einen Plan, wie sie spielen wollen, das sieht man, das merkt man. Muss man auf jeden Fall ernst nehmen.“

Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen) nach dem Spiel über ...

... das Spiel: „Ich habe ein sehr, sehr intensives Spiel gesehen. Viele Chancen auf beiden Seiten. Besonders die ersten 15 Minuten waren wir nicht im Spiel. Dann haben wir ein bisschen korrigiert und waren besser im Spiel. Danach hatten wir gute Chancen. Aber es war bis zum Ende ein intensives Spiel. 95 harte Minuten. Für uns ist das Unentschieden gut und jetzt müssen wir weitermachen.“

Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) nach dem Spiel über ...

... das Spiel: „Hier zweimal zurückzukommen, verdient Respekt.“

... das 1:0 des FC Bayern: „Ich habe den Harry Kane in meinem Rücken verloren. Da muss ich viel näher dran sein.“

Jonas Hofmann (Bayer Leverkusen) nach dem Spiel über ...

Für mich ganz klar Elfmeter. Ich stelle meinen Körper davor. In dem Moment verpasst er mir unten einen Schlag. Gar keine Zweifel. Das ist auf jeden Fall einer gewesen.

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) vor dem Spiel über ...

... die Spielpause: „Die Länderspielpause ist super, da kannst du erstmal Urlaub machen, weil niemand da ist.“ (lacht)

... die Bundesliga-Rückkehr: „Jeder war in einer anderen Nationalmannschaft, andere Abläufe. Da müssen wir uns wieder reinfuchsen. Gestern (im Training, d. Red) war es gut, schauen wir mal, wie gut sie es auf den Platz kriegen.“

... Die Startelf-Entscheidung zwischen Müller und Musiala: „Wir wollten Jamal zum Länderspiel abstellen, das hat nicht geklappt. Er hatte Probleme am Rücken. Sofort von Anfang an, das konnten wir nicht machen, ist nicht verantwortbar. Thomas ist fit, hat im Länderspiel getroffen. Logische Entscheidung.“

... den Fitnesszustand von Joshua Kimmich, der in der Startelf steht: „Wir haben nochmal einen Test gemacht. Für 90 Minuten wird es nicht reichen.“

... den Matchplan gegen Leverkusen: „Wir müssen einen guten Ballbesitz haben, schlau sein und nicht die Ordnung verlieren. Wir wollen an die zweite Halbzeit in Gladbach anknüpfen, das war gut. Wir passen uns aber immer an den Gegner an.“

Christoph Freund (Sportdirektor FC Bayern) vor dem Spiel über ...

... seine ersten Tage beim FC Bayern: „Ich bin jetzt zwei Wochen hier und hab mich schon ein bisschen vorbereitet. Wenn man es aber dann erlebt, ist es schon speziell. Es macht riesengroßen Spaß, ich habe viele Eindrücke gewonnen. Man merkt, dass die Erwartungshaltung groß ist.“

... seine Ziele: „Ich will meine eigenen Ideen einbringen. Es wird anders sein als in Salzburg. Ich will den Verein enger zusammenführen und erfolgreich bleiben.“

... die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel: „Es macht großen Spaß mit ihm.“

... den dünn besetzten Kader: „In der Anzahl nicht so riesig, aber wir wollen eine spezielle Energie entwickeln. Viele Spieler werden viele Einsatzminuten bekommen. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, kann sich eine Dynamik entwickeln. Dann schauen wir mal, was im Winter passiert. Jeder hat die Chance, sich zu beweisen.“

... den Gegner: „Leverkusen hat einen guten Start gehabt, das wirkt sehr homogen. Wir müssen mit Überzeugung spielen, mit Aggressivität. Dann bin ich überzeugt, dass die drei Punkte in München bleiben werden.“

Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen) vor dem Spiel über ...

... den guten Saisonstart: „Wir sind zufrieden, aber es sind erst drei Spiele.“

... seine Spielidee: „Wir wollen das Spiel zu kontrollieren, immer bereit sein.“

... Harry Kane: „Er ist ein Top-Stürmer, das haben wir viele Jahre in der Premier League gesehen.“

Simon Rolfes (Geschäftsführer Bayer Leverkusen) vor dem Spiel über ...

... das Bundestrainer-Intermezzo von Rudi Völler: „Er kann mit seiner Persönlichkeit und seinem Standing immer noch viel bewegen.“

... Xabi Alonso: „Er coacht viel, ist sehr involviert. Außerhalb des Platzes ist eher ruhiger. Er ist Baske, die Herkunft kann er nicht verleugnen. Ein sehr angenehmer Typ. Ich tausche mich permanent mit ihm aus.“ (epp/luha)

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