Es war eine Galavorstellung, die Joshua Kimmich gegen den BVB auf den Platz zauberte. Krönender Höhepunkt - sein gefühlvoller Heber zum 0:1. Nicht nur deshalb ist der 25-Jährige der Bayern-Kapitän der Zukunft.
- Joshua Kimmich lieferte gegen Dortmund einmal mehr ein überragendes Spiel ab.
- Der deutsche Nationalspieler ist längst Führungsspieler beim FC Bayern*.
- Und in Zukunft womöglich sogar mehr?
München - „Der streichelt den aus 17 Meter in den Winkel. DAS. IST. WELTKLASSE!“ So feierte der FC Bayern München Joshua Kimmichs pittoreskes Traumtor gegen Dortmund auf Twitter. Die italienische Gazetta dello Sport sprach gar von „Magie“. Es war wohl der goldene Treffer zur achten Meisterschaft in Folge für den FCB*. Und gleichzeitig ein weiteres Ausrufezeichen des 25-Jährigen, das seine Wichtigkeit für den deutschen Rekordmeister eindrucksvoll unterstreicht.
FC Bayern München: Joshua Kimmich - Nationalspieler schießt FCB wohl zur Meisterschaft
Nach Abpfiff waren bei Kimmich geballte Emotionen zu erkennen und die Jubelschreie der Nummer 32 im leeren Stadionrund des Signal Iduna Parks deutlich zu hören. Man kann in diesem Zusammenhang durchaus vom Bayern-Gen sprechen, denn diese unbedingte „Siegermentalität“, von der Trainer Hansi Flick* nach dem Dortmund-Spiel sprach, verkörpert Kimmich allemal.
FC Bayern München: Joshua Kimmich - ein Leader auf und neben dem Platz
Seit er 2015 von RB Leipzig an die Isar wechselte, hat sich der nur 1,76-Meter große Stratege zu einem der wichtigsten Mosaiksteine der bajuwarischen Titelambitionen entwickelt. Der Dauerbrenner kommt auf 210 Pflichtspiele für den Rekordmeister.
Nachdem Kimmich dabei zunächst als einer der besten Rechtsverteidiger der Welt für Furore gesorgt hatte, kann er diese Sphären auch als defensiver Mittelfeldspieler durchdringen. Der 25-Jährige ist eben anpassungsfähig. Und das auf Weltklasse-Niveau. Die Bundesligaprofis haben den Leistungen des FCB-Allrounders in einer Abstimmung über die Saison 2019/20* Tribut gezollt.
Kimmich ist längst Führungsspieler im Kader* der Roten, sitzt mittlerweile auch im Mannschaftsrat. Der deutsche Nationalspieler ist Fixpunkt im Mittelfeld der Münchner und gibt die Kommandos auf dem Platz. Gegen den BVB spulte der Schwabe 13,73 Kilometer ab und verzeichnete am Ende - fast schon traditionell - mehr als 100 Ballkontakte. Mit welcher Lockerheit der gebürtige Rottweiler die Fäden zieht und gleichzeitig kämpferisch vorangeht, ist beeindruckend.
Und so bewertet die @tzmuenchen nach #BVBFCB:
— Jonas Austermann (@JonasBA90) May 26, 2020
Neuer 2
Pavard 3
Boateng 2
Alaba 2
Davies 2
Kimmich 1
Goretzka 3
Coman 2
Müller 3
Gnabry 3
Lewandowski 3
Treffend? Oder was hättet ihr anders gemacht?#FCBayern #BVB
FC Bayern München: Joshua Kimmich - der Bayern-Kapitän der Zukunft
Alles in allem ist Kimmich ein echter Leader. Im Trainingslager in Doha erklärte er gegenüber der tz* welche Eigenschaften ein solcher Leader grundsätzlich mit sich bringen muss: „Demjenigen geht es nicht nur um sich selbst und er guckt nicht nur auf seine eigene Leistung, sondern ihm ist der Mannschaftserfolg wichtig und er ordnet sich dementsprechend unter.“ Charaktereingenschaften, die auch auf den Nationalspieler zutreffen.
Dass Kimmich auch in Krisenzeiten wie diesen den Blick für andere hat, bewies der 25-Jährige zusammen mit Leon Goretzka. Die durch die beiden Bayern-Stars gegründete Hilfsaktion „We kick Corona“* sammelte bereits mehr als 4,4 Millionen Euro für karitative Zwecke. Der Defensivspieler zeigt Größe.
Ist Kimmich in Zukunft letztlich sogar mehr als nur Führungsspieler? Manuel Neuer hat momentan das Kapitänsamt inne, doch der 34-Jährige wird trotz Vertragsverlängerung nicht mehr ewig beim FC Bayern spielen. Wie gut, dass mit Joshua Kimmich bereits der passende Nachfolger bereitsteht - ein Leader eben. Passt der FC Bayern noch in die Bundesliga? Das Konzept der ersten deutschen Liga ohne die Bayern erhält aktuell viel Zuspruch. Vor allem von TV-Experte Marcel Reif.
Andreas Schmid
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