Thomas Müller sieht den Kampf um die deutsche Meisterschaft als praktisch entschieden an. Er spricht auch über das Viertelfinal-Duell gegen Arsenal in der Champions League.
München – Es gibt Momente im Leben, in denen nicht mal Thomas Müller zu Späßen aufgelegt ist. Einer davon war am Samstagnachmittag. Als der 34-Jährige nach dem Nicht-Auftritt des FC Bayern gegen den BVB nach Worten suchte, merkte er schnell: Sie kommen nicht.
Trotz formstarker „Gunners“: Müller von CL-Weiterkommen des FC Bayern überzeugt
Die Allianz Arena verließ er mit dem Satz „ich habe heute keinen Kopf“, im Laufe der Trainingswoche, die mit der Abschlusseinheit vor der Abreise nach Heidenheim beschlossen wird, sah Müller die Gesamtlage beim Rekordmeister aber immer klarer. So klar, dass er vor der Generalprobe am Samstag auf der Schwäbischen Alb mit Blick auf den Kracher am Dienstag beim FC Arsenal herausposaunen kann: „Ich bin davon überzeugt, dass wir die Gunners schlagen werden.“
Die Worte waren am Mittwochabend in der „Müller Mail“ zu lesen, und zwar genau über einem Foto, das Müller wieder bester Laune zeigt. In der Hand eine Schale Heidelbeeren, für ihn ein „Weltklasse Snack“ – das Motiv passt bestens zu Müllers Plan, die Gunners mit dem FC Bayern – wie zuletzt im Achtelfinale 2017 – zu vernaschen. Dafür aber, das ist auch ihm bewusst, braucht es eine enorme Leistungssteigerung. Jeder muss das Beste aus sich herausholen, wenn das Team funktionieren soll.
FCB-Star Trotz formstarker „Gunners“: Müller von CL-Weiterkommen des FC Bayern überzeugt
Auch Müller ist freilich nicht entgangen, dass Arsenal sich „in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt“ hat: „Sie spielen modernen, attraktiven Fußball und sind nicht umsonst einer der Top-Anwärter auf die Meisterschaft in der Premier League.“ Im Viertelfinale der Königsklasse wartet ein anderes Team als jenes, „das Bayern in der Vergangenheit immer wieder souverän abgefertigt hat“. Trotzdem sieht Müller das Team von Thomas Tuchel in der Favoritenrolle.
Das Ziel – Wembley am 1. Juni – ist allen klar. Und liest man Müllers Gedanken, denkt man sich: Warum nicht? „Wer die Auslosung verfolgt hat, weiß, dass wir wohl den schwersten Weg Richtung Finale erwischt haben“, schrieb er in seinem monatlichen Newsletter.
Bayerns Müller warnt vor Arsenal: „Ein hartes Stück Arbeit“
Im Halbfinale würde es gegen Manchester City oder Real Madrid gehen. Hochkarätiger geht es derzeit nicht, aber Müller will sich trotz der jüngsten Wankelmütigkeit mit dem FC Bayern nicht verstecken. Für ihn selbst gebe es „nichts Schöneres, als auf Weltklasse-Niveau um den Sieg in der K.o.-Runde zu kämpfen“. Daher stimmt er seine Mitspieler auf „ein hartes Stück Arbeit“ ein. Er will es noch mal packen.
Ein Auftritt wie gegen Dortmund wird am Dienstag im Emirates Stadium nicht reichen, der Partie in Heidenheim kommt trotz der Aussichtslosigkeit auf den Meistertitel somit große Bedeutung zu. Verlieren ist verboten, will man die Reise im Sonderflug DE9150 nach London-Stenstad am Montag mit einem guten Gefühl antreten. Es geht ums Selbstvertrauen, nicht primär um Punkte, denn auch Müller betont: „Die Tabellensituation gibt nicht viel Raum für Spekulationen.“