Thomas Müller schoss im Pokalfight gegen Werder Bremen nicht nur das 2:0 und wurde Man of the Match, sondern sorgte auch mit einem verrückten Tor-Jubel für Aufsehen.
Update vom 25. April, 15.30 Uhr: Erst wog er seinen FC Bayern mit dem 2:0 in trügerische Sicherheit, dann tanzte er auch noch mit Leon Goretzka um die Wette. Thomas Müller war beim Pokalfight am Mittwochabend in aller Munde - und zwar in sämtliche Richtungen. Einerseits wurde er zum Man of the Match gewählt, andererseits bekam er einen Shitstorm im Internet ab.
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— Gabriel Stach (@GabrielStachFCB) 24. April 2019
Für Aufsehen sorgte auch sein Jubel zum 2:0. Nach dem Tor hüpfte er zusammen mit Leon Goretzka auf beiden Beinen und streckte die Zeigefinger abwechselnd in die Höhe. Das kuriose Tänzchen erklärt er folgendermaßen: „Wenn wir im Training Kreisspielen und einer einen Beinschuss kriegt, wird da so ein kleiner Tanz angestimmt. Der Leon war gerade da, da haben wir das spontan initiiert“, so Müller gegenüber Sport Bild.
The final dance ❤️ #Berlinberlinwirfahrennachberlin @leongoretzka_ @David_Alaba @esmuellert_ pic.twitter.com/jOX0a4syoH
— leon__goretzka18 (@LGoretzka18) 25. April 2019
Leon Goretzka musste den Jubel auch schon über sich ergehen lassen. Im Training tanzte Müller mit Serge Gnabry und feierte einen Beinschuss bei Goretzka. Die Aufführung im Pokal war sicher nicht das letzte Mal, dass wir das Bayern-Tänzchen sehen.
Bayern gewinnen packenden Pokalfight gegen Bremen - im Finale wartet Leipzig
Der Spielbericht vom 24. April 2019:
Bremen - Der FC Bayern München hat Werder Bremens Heim-Serie im DFB-Pokal spektakulär beendet und darf weiter vom Double aus Meisterschaft und Cup träumen. Der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga setzte sich in einem packenden Nord-Süd-Klassiker am Mittwochabend mit 3:2 (1:0) durch und freut sich auf das Finale am 25. Mai in Berlin gegen RB Leipzig.
Lewandowski und Müller als Traumpaar in der Sturmspitze
Robert Lewandowski (36. Minute), Thomas Müller (63.) und erneut Lewandowski mit einem umstrittenen Foulelfmeter (80.) sorgten mit ihren Toren vor 42 100 Zuschauern im Weserstadion für die Entscheidung im Halbfinale zugunsten der Bayern. Yuya Osako (74.) und Milot Rashica (75.) trafen für die aufopferungsvoll kämpfenden Bremer, die zuvor 31 Jahre und 37 Partien im Pokal zu Hause nicht verloren hatten. Bayern Trainer Niko Kovac stellte einen besonderen Rekord auf: Als erster Bundesliga-Coach hat er nun in seinen ersten drei Pokal-Spielzeiten dreimal das Endspiel erreicht.
Intensive Partie von Anfang an
Von Beginn an entwickelte sich eine extrem intensive Partie mit harten Zweikämpfen und viel Tempo. In der achten Minute näherte sich Werder erstmals dem Bayern-Tor an. Der nach einer Oberschenkelverletzung gerade noch rechtzeitig fit gewordene Max Kruse schoss nach Ablage von Rashica jedoch drüber. Schon bei der Anreise zum Spiel waren die hochmotivierten Bremer von tausenden Fans gefeiert und eingestimmt worden. Das packende Spiel zwischen Bremen und Bayern gibt es auch im Live-Ticker zum Nachlesen.
Die beeindruckende Atmosphäre setzte sich im Stadion fort und verebbte auch nicht, als die Bayern immer besser ins Spiel kamen. Müller verfehlte mit der Hacke aus kurzer Distanz knapp das Bremer Tor (10.), wenig später blockte Niklas Moisander einen Schuss des früheren Nationalspielers in höchster Not und verhinderte die Gästeführung (16.).
Beide Teams boten Power-Fußball und zeigten zahlreiche Offensivaktionen. Für die Bayern sorgte Kingsley Coman auf der linken Seite für ordentlich Wirbel, bei den Bremern zeigte Kapitän Kruse, warum sein Trainer Florian Kohfeldt ihn unbedingt dabei haben wollte. Der Münchner Mittelfeldstratege Thiago (22.) und Bremens Davy Klaassen (23.) hatten weitere Möglichkeiten.
Lewandowski schießt Bayern in Front
Eine Situation, die zunächst gar nicht so gefährlich wirkte, brachte die Bayern dann in Front. Eine weite Flanke von Jérôme Boateng landete auf dem Kopf von Müller, der den Ball aus sehr spitzem Winkel in hohem Bogen an den Innenpfosten köpfte. Von dort sprang das Spielgerät genau vor die Füße von Lewandowski, der nur noch einschieben musste. Fünf Minuten später traf der Pole erneut. Das Tor zählte jedoch nicht, weil Lewandowski klar im Abseits stand.
Bremen suchte noch vor der Pause nach der Antwort. Sven Ulreich, der erneut den noch nicht wieder einsatzbereiten Nationalkeeper Manuel Neuer vertrat, war bei einem abgefälschten Schuss von Kruse jedoch zur Stelle (45.).
Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Coman die Vorentscheidung auf dem Fuß. Auf starke Vorarbeit von Müller scheiterte der Franzose jedoch freistehend an Bremens Torwart Jiri Pavlenka (48.). Müller machte es besser: Einen verunglückten Schuss des eingewechselten Leon Goretzka nahm er gefühlvoll an und überwand Pavlenka zum 2:0.
Irre Schlussphase von beiden Mannschaften
Kohfeldt erhöhte und brachte die 40 Jahre alte Stürmer-Legende Claudio Pizarro für Mittelfeldspieler Kevin Möhwald. Und plötzlich waren die Bremer gefährlich. Osako verkürzte nach Vorarbeit von Rashica auf 1:2 und nur wenige Sekunden später war der 22-Jährige selbst erfolgreich. Die Bremer Fans flippten aus, wurden jedoch wenig später geschockt: Coman ging nach einem leichten Schieber von Theodor Gebre Selassie im Strafraum zu Boden und Schiedsrichter Daniel Siebert entschied auf Elfmeter. Lewandowski ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und schoss die Bayern ins Finale.
dpa