Niko Kovac staucht drei Profis vorm Team zusammen - einer bekommt es heftig ab

Niko Kovac, Trainer des FC Bayern München, platzte der Kragen.
 ©AFP / PATRIK STOLLARZ

Niko Kovac hat mit einer Maßnahme wohl die Wende beim FC Bayern hinbekommen. Vor versammelter Mannschaft stauchte der Cheftrainer gleich drei Spieler zusammen. Für einen wurde es heftig.

  • Niko Kovac steht trotz der jüngsten Erfolgserlebnisse weiter beim FC Bayern unter Druck.
  • Mehrere Spieler sollen Kovac kritisch gegenüberstehen.
  • Als möglicher Nachfolger von Niko Kovac wird von mehreren Medien Arsene Wenger ins Spiel gebracht.
  • Kovac hatte zu Saisonbeginn das Trainer-Amt beim FC Bayern übernommen, er war von Eintracht Frankfurt gekommen.

Niko Kovac staucht drei Spieler des FC Bayern München zusammen - einer bekommt es heftig ab

Update vom 5. Dezember 2018, 15.16 Uhr: Das 3:3 des FC Bayern gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf vor eineinhalb Wochen gilt als Tiefpunkt der laufenden Bundesliga-Saison der Roten. Seither geht es bergauf, was auch an einer Kabinenpredigt von Niko Kovac am Sonntag danach liegen könnte. Laut Sport Bild versammelte der Trainer seine Mannschaft vor dem Training nämlich im Besprechungsraum des Trainingsgeländes und machte seinem Ärger Luft. Drei Punkte soll Kovac seinen Spielern demnach vorgeworfen haben: Bequemlichkeit, fehlende Aggressivität und Respektlosigkeit untereinander. Bei der mangelnden Durchschlagskraft in den Zweikämpfen soll Kovac vor allem Niklas Süle und Jerome Boateng angesprochen haben.

Video: Nico Kovac tanzt den Schuhplattler

Der Spieler, der aber am meisten einstecken musste, war demnach ein Mann, der im Gegensatz zu den meisten anderen Spielern im Kader des FC Bayern noch regelmäßig Normalform zeigte: Joshua Kimmich. Niko Kovac soll den 23-Jährigen vor versammelter Mannschaft zusammengestaucht haben, da dieser zu forsch auftrete, auch gegenüber Mitspielern und Führungskräften auf dem Platz wie Manuel Neuer. Kimmich soll sich zuletzt über Anweisungen des Trainers hinweggesetzt und zu offensiv agiert haben. Der Nationalspieler habe laut Sport Bild die Kritik wortlos hingenommen, es allerdings nicht verstanden, warum Kovac seinen Elan bremsen wolle.

Rummenigge stärkt Kovac den Rücken und kritisiert ihn gleichzeitig

Update vom 29. November, 22.51 Uhr: Niko Kovac wackelt wohl weniger als viele denken. Laut den jüngsten Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge sogar überhaupt nicht. Der Vorstandsboss sagte der AZ, dass es "der Wunsch von uns allen beim FC Bayern ist, dass wir lange mit Niko Kovac zusammenarbeiten. Ich wünsche mir, dass er nicht nur an Heiligabend 2018 unser Trainer ist, sondern auch an Heiligabend 2019 und 2020."

Rummenigge kommt geradezu ins Schwärmen über den Übungsleiter: „Er kennt Bayern München. Er ist ein extremer Charakter – im positiven Sinne“, so Rummenigge, der ergänzt: „Er ist ein Mensch, der mir gefällt.“

Ohne Kritik kommt die Lobeshymne von Rummenigge aber nicht aus. „Ich sehe einen Trainer, der kämpft, der bereit ist, ein paar Dinge zu verändern. Und er muss auch ein paar Dinge verändern.“ Man sei bereit, dem Coach diese Zeit zu geben, wenn gleich der Bayern-Chef auch noch einmal deutlich anspricht, dass am Ende die Ergebnisse zählen: „Platz fünf ist nicht der Platz, der am Ende der Saison belegt werden darf." 

Währenddessen ist nun ein Zocker-Trikot des FC Bayern trotz eines Vetos von Uli Hoeneß auf dem Markt erschienen.

Kantersieg rettet Niko Kovac vorerst den Job - Doppelpacker steht „hinter dem Trainer“

Update vom 28. November, 14.55 Uhr: Hat der deutliche 5:1-Sieg gegen Benfica Niko Kovac den Job gerettet? Zumindest am Samstag gegen Werder Bremen wird er wieder auf der Bank des FC Bayern Platz nehmen. Rückendeckung erhält Kovac dabei auch von einigen seiner Spieler. Arjen Robben betonte nach dem Spiel, dass es ihn für seinen Coach freue und dieser sehr hart arbeite. 

Auch Robert Lewandowski stellte sich nun im Interview mit dem Kicker hinter den 47-Jährigen. Auf die Frage, ob er auch für Kovac gespielt habe, antwortete der Top-Torjäger: „Ja klar! Wir wollen alle zusammen nach vorne schauen, wir spielen alle zusammen, das muss genauso bleiben. Ich stehe hinter dem Trainer, weil wir wissen, was wir falsch gemacht haben.“ 

Jeder müsse nun auf sich schauen und seine eigenen Fehler erkennen. „Es liegt an uns“, betonte der polnische Nationalspieler. An die Meisterschaft möchte Lewandowski allerdings aktuell nicht denken. Man müsse nun die Spiele bis zur Winterpause gewinnen, dann könne „etwas Gutes kommen“. 

Zudem bestätigte der Bayern-Star wohl indirekt, dass er einer der vier Spieler war, die am Montagnachmittag zu Uli Hoeneß zum Rapport gebeten worden waren, wie tz.de* berichtete. „Kommunikation ist wichtig, wir haben zusammen viele Sachen geklärt, auch in der Mannschaft. Wichtig ist, dass wir alle zusammen in eine Richtung gehen.“ Die Richtung gegen Benfica war eindeutig. Nun muss sie auch am Samstag gegen die Bremer stimmen. 

Derweil ließ Uli Hoeneß seinen Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach dem Kantersieg sprechen. Der erklärte, warum er zuletzt nicht öffentlich für Kovac eingetreten ist.

FC-Bayern-Trainer Kovac: Kantersieg rettet ihm vorerst den Job

Update vom 27. November, 23.00 Uhr: In großer Not hat Niko Kovac eindrucksvoll geliefert. Mit einem dominanten 5:1 (3:0) gegen Benfica Lissabon hat der Trainer den FC Bayern München vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League geführt. Die Doppelpacker Arjen Robben (13./30. Minute) und Robert Lewandowski (36./51.) sowie Franck Ribéry (76.) sorgten am Dienstagabend mit ihren Toren für lange vermisste Glanzlichter in der ausverkauften Allianz Arena.

„Das war ein Statement für die Mannschaft selbst. Sie haben gezeigt, dass sie es können“, sagte Kovac unmittelbar nach dem Spiel. Von Sportdirektor Hasan Salihamidzic bekam der Coach eine Jobgarantie. „Selbstverständlich“ werde Kovac auch am Wochenende in der Bundesliga gegen Werder Bremen auf der Bank sitzen.

FC-Bayern-Trainer Kovac wird von Jupp Heynckes bedauert

Update vom 27. November, 15.15 Uhr: Der ehemalige Erfolgstrainer Jupp Heynckes hat Mitleid mit dem bei Bundesliga-Rekordmeister Bayern München stark unter Druck geratenen Niko Kovac. "Da kommt ein junger Trainer und will die Welt einreißen. Niko Kovac hat's nicht einfach in München", sagte Heynckes in der Westdeutschen Zeitung über seinen Nachfolger: "Es gibt liebe Jungs dort und Diven, und dann sind da noch die schweren Verletzungen von wichtigen Spielern. Da türmt sich ein Berg von Problemen auf."

Niko Kovac: Unentschieden gegen Benfica Lissabon wird heute nicht reichen

Update vom 27. November, 10.15 Uhr: Für Bayern-Trainer Niko Kovac geht es im heutigen Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon wohl um den Job. Wie die tz berichtet, muss dringend ein Sieg gegen die Portugiesen her: „Die Zahlen sprechen nicht für den Kroaten. Ein Punkt heute gegen Benfica würde zwar für den Achtelfinal-Einzug reichen, wohl aber kaum zur Sicherung seines Jobs. Der Grund: In der Bundesliga ist der Leistungsabfall nicht zu übersehen.“ 

Der Münchner Merkur sieht das heutige Spiel des FC Bayern München in der Allianz Arena als „Finale dahoam“ für Trainer Niko Kovac: „Die Aussagen von Präsident Uli Hoeneß am Samstag sind ihm natürlich zugetragen worden – und sicher auch, dass die wie eine Kurzzeit-Jobgarantie zu interpretieren waren. Die Partie gegen die Portugiesen, in der den Münchnern ein Punkt reicht, um sich bereits einen Spieltag vor Ende der Gruppenphase für das Achtelfinale zu qualifizieren, könnte damit ein Finale bedeuten. Ein Finale dahoam also, dieses Mal aber nicht für die gesamte Mannschaft wie vor gut sechs Jahren gegen den FC Chelsea in der Champions League, sondern nur für Niko Kovac.

Von den Spielern des FC Bayern stehe nur einer demonstrativ hinter Trainer Niko Kovac: Renato Sanches. „Der Portugiese hat sich unter Kovac weiterentwickelt, einen Schritt nach vorne gemacht, anderen dagegen scheint jegliches Selbstvertrauen abhanden gekommen zu sein in den vergangenen Wochen.“

Wie Bayern-Reporterin Elisabeth Schlammerl im Münchner Merkur notiert, wird schon ein möglicher Nachfolger von Niko Kovac als Trainer gehandelt: „Noch ist Kovac beim FC Bayern, aber wenn ein Trainer angezählt ist, wird in der Öffentlichkeit schnell über mögliche Nachfolger spekuliert. Erst recht beim deutschen Rekordmeister. Weil es für einen Club mit allerhöchsten nationalen und internationalen Ansprüchen wie Bayern nicht so leicht ist, einen geeigneten Trainer zu finden, sind die Kandidaten übersichtlich. Schnell landet man bei Arsene Wenger.“

Bereits am Montag meinte Bayern-Expertin Schlammerl: Wenn es gegen Benfica kein rauschendes Schützenfest gibt, geht der FC Bayern auf Trainersuche.“

Video: Für Nico Kovac wird die Luft beim FC Bayern München immer dünner

Ansage von Niko Kovac in der FC-Bayern-Kabine durchgesickert

Mal wieder sickert eine Kabinen-Ansprache von Trainer Niko Kovac durch. Und mal wieder ist es die Bild-Zeitung, die schreibt, was der Coach gesagt haben soll. Demnach soll Kovac vor den Spielern des FC Bayern München seinen Frust über die vergangen Wochen frei herausgeschrien haben. Dabei soll der Trainer auch einen möglichen Rausschmiss seiner Person thematisiert haben.

Laut Bild soll Kovac offen gesagt haben, dass er vielleicht bald weg sei, aber zuvor noch etwas machen wolle. Allerdings soll der Trainer nicht konkreter geworden sein. Die Bayern-Spieler seien nach dieser Ansprache völlig irritiert gewesen.

Bereits vor der dubiosen Ankündigung soll der Kroate seine Spieler scharf kritisiert haben. Insbesondere die gemütliche Einstellung der FCB-Stars soll ihm mächtig gegen den Strich gehen. Während er für alles hart gekämpft habe, würden sich die Kicker zurücklehnen. Außerdem habe Kovac seinem Team die Schuld für die verkorksten Leistungen zugeschoben. Schließlich seien sie es, die auf dem Platz stünden. Und auch die Besserwisserei innerhalb der Kabine soll ihm böse aufstoßen.

Horst Heldt, Manager von Hannover 96, hält es für ein Unding, dass beim FC Bayern München immer wieder Interna durchsickern. In der Sendung „100% Bundesliga – Fußball bei NITRO“, sagte er am Montag: „Es ist sicherlich nicht gut, wenn Internas in der Häufigkeit öffentlich gemacht werden. Man kann es nie ganz vermeiden. Ich glaube, es muss zum Repertoire eines guten Trainers gehören, zum richtigen Zeitpunkt auch mal Tacheles zu reden. Wenn Kovac das für den richtigen Zeitpunkt gehalten hat, wird er das entsprechend gemacht haben. Ich glaube, das muss man mal als Trainer auch abliefern und das muss man sich als Spieler auch anhören. Es ist wichtig und richtig. Wenn unmittelbar danach Internas veröffentlicht werden, ist das kein gutes Zeichen.“

Bericht: Niko Kovac’ Tage als Trainer des FC Bayern München sollen gezählt sein

Update vom 26. November, 11.45 Uhr: Am Dienstagabend, wenn der FC Bayern München in der Champions League Benfica Lissabon empfängt, wird Niko Kovac noch Trainer des Rekordmeisters sein. Was danach passiert, ist inzwischen aber völlig offen. Das 3:3 am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf markierte einen neuen Tiefpunkt in einer bisher enttäuschenden Saison.

Präsident Uli Hoeneß, der nun auch Krach mit Bayern-Legende Paul Breitner hat, kündigte an, man werde nun „alles hinterfragen“ und dazu auch die Meinung der Spieler einholen. In der Liga rangieren die Bayern als Tabellenfünfter bereits neun Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund.

„Kovac’ Tage sind gezählt“ titelt der Münchner Merkur* am Montag auf seiner Seite 1. In ihrem Kommentar zum FC Bayern München schreibt Elisabeth Schlammerl: „Wenn morgen gegen Benfica nichts Außergewöhnliches passiert – und das hieße nach der derzeitigen Form der Mannschaft: ein rauschendes Schützenfest –, geht der FC Bayern auf Trainersuche.“

Allerdings dürfte sich diese Trainersuche für den Verein mangels echter Alternativen schwierig gestalten, meint die Fußball-Expertin: „Die Münchner mussten gerade feststellen, dass es als Empfehlung nicht reicht, ein talentierter Coach zu sein, der aus einer durchschnittlichen Bundesliga-Mannschaft (Frankfurt) eine gute geschmiedet hat. Damit aber scheidet wohl auch jener Kandidat aus, den die Bayern bei der Nachfolger-Suche für Heynckes bereits Anfang des Jahres kontaktiert hatten, noch vor Kovac: Ralph Hasenhüttl.“

Auch Bayern-Reporter Marc Beyer sieht das Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon am Dienstag als Entscheidungsspiel für Niko Kovac: „Morgen Abend im Champions League-Spiel gegen Benfica Lissabon wird Kovac definitiv noch an der Linie stehen. Darüber hinaus will Hoeneß für nichts mehr garantieren. Zu oft hat er in den letzten Monaten mitansehen müssen, wie sicher geglaubte Siege den Bayern noch entglitten.

Zweieinhalb Monate ist der letzte Bundesliga-Heimerfolg nun her, seitdem gab es vor eigenem Publikum eine krachende Niederlage (Mönchengladbach) und drei schmerzhafte Remis gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte (Augsburg, Freiburg, Düsseldorf), die jeweils kurz vor Schluss einen Punkt entführten. So durchgeschüttelt wie am Samstag aber, als ihnen zwei Zwei-Tore Führungen nicht reichten, wurden die Bayern noch nie.“

Aber wer könnte beim FC Bayern München auf Kovac folgen? Die tz* nennt am Montag vier mögliche Alternativen:

  • Zinedine Zidane
  • Arsène Wenger
  • Ralph Hasenhüttl
  • Trainer-Team: Co-Trainer Peter Hermann und FCB-Urgestein Hermann Gerland

Zudem verweist die Münchner Boulevardzeitung im Hinblick auf die Zukunft von Trainer Niko Kovac auf die Aussagen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, der am Samstag nach dem Spiel betont hatte: „Wir müssen alles hinterfragen...“  Zudem hatte Hoeneß - auf die Zukunft von Kovac beim Verein angesprochen -  erklärt: “Wir möchten da keine internen Dinge an die Öffentlichkeit tragen. Tatsache ist, dass wir natürlich eine schwierige Ausgangsposition für den Rest der Saison sehen und uns alle miteinander Gedanken machen wollen, wie wir aus dieser Situation das Beste machen.“

Die tz deutet die Hoeneß-Kommentare so: „Nach diesen Aussagen stellt sich nicht die Frage ob, sondern viel mehr wann das Kapitel Kovac in München beendet ist. Für das morgige Champions- League-Spiel hat der Kroate noch eine Job-Garantie von seinem Präsidenten erhalten.“ Und danach? Die tz meint: „Fakt ist: So wie sich die Bayern derzeit präsentieren, ist sogar die Champions- League-Qualifikation in Gefahr. Noch können die Bosse darauf reagieren, der Trainer ist bekanntlich auch bei einem deutschen Rekordmeister das schwächste Glied.“

Matthias Brügelmann, Sportchef der Bild-Zeitung meint in einem Kommentar zum Zustand des FC Bayern München, dass Arsene Wenger bald den Trainerposten übernehmen könne. Schuld an der momentanen Misere seien zwar auch die Bayern-Bosse Hoeneß und Rummenigge. Nur würde deren Rücktritt momentan wenig bringen. „Da sich eine falsche Kader-Planung nicht während der Saison mit mehreren Trennungen und Einkäufen korrigieren lässt (was angebracht wäre), bleibt also wie immer nur die Option Trainerwechsel, um kurzfristig auf Besserung zu hoffen. Das Problem für Kovac in diesem Zusammenhang ist der Name Arsène Wenger. Ein Typ wie Hitzfeld und Heynckes, mit Aura und einem Händchen für Talente und Super-Stars – und aktuell verfügbar.“

Auch interessant: Wer den Schaden hat, braucht für Spott nicht zu sorgen. Diese These bewahrheitet sich momentan beim FC Bayern. Ungewohnt direkt erfolgt die Häme nun vom Erzrivalen Borussia Dortmund. Hans-Joachim Watzke nimmt sogar das Wort „Brechreiz“ in den Mund.

Niko Kovac setzt auf neue Motivationsreize

Update vom 23. November 2018, 22.19 Uhr: Niko Kovac änderte bisher viel an der Säbener Straße. Der Kroate setzt hierbei gerne auf Innovation, doch nicht jede seiner Veränderungen war willkommen in der Kabine des Rekordmeisters. Mancher FCB-Star widersetzte sich nur allzu gerne den strengen Regeln des Trainers. Insbesondere James Rodriguez soll offenkundig wenig darauf geben. Wie dem Kolumbianer wohl die neuesten Ideen seines Coachs gefallen? Der greift nämlich jetzt ganz tief in die Trickkiste. Speziell die Motivation seiner Schützlinge soll geködert werden. 

Seit letzter Woche Donnerstag hängt eine neue, beleuchtete Motivations-Wand im Kabinentrakt des Rekordmeisters. Im Zentrum ist das Vereinslogo zu sehen, umrandet von den sechs Liga-Gegnern bis zur Winterpause: Düsseldorf, Bremen, Nürnberg, Hannover, Leipzig und Frankfurt. Damit auch tatsächlich jeder FCB-Star die letzten Prozent aus sich herauskitzelt, steht dort geschrieben: „Schritt für Schritt ran an den BVB“, wie die Bild in ihrer Samstagsausgabe berichtet.

Allerdings beließ es Niko Kovac nicht nur dabei. Der Trainer appellierte vor versammelter Mannschaft an die Moral seiner Spieler. Außerdem fand das Abschlusstraining am Freitag für einen optimalen Biorhythmus zur Anstoßzeit um 15.30 Uhr statt.

Darüber hinaus ging es zum ersten Mal seit geraumer Zeit für die Münchener am Abend vor dem Heimspiel ins Teamhotel. 

Ob die Tricks gegen Düsseldorf schon die gewünschte Wirkung erzielen?

Hitzfeld: "Kovac ist der richtige Trainer für Bayern"

Update vom 22. November 2018, 10.13 Uhr: Der FC Bayern sollte nach Meinung von Trainerlegende Ottmar Hitzfeld an Coach Niko Kovac festhalten. "Ich halte sehr viel von Niko Kovac. Er ist ein Leadertyp und eine Persönlichkeit und deshalb auf alle Fälle der richtige Trainer für Bayern München", sagte Hitzfeld (69) im Interview mit Spox und Goal.

Die aktuellen Probleme der Bayern, die in der Bundesliga nur Platz fünf belegen, führt Hitzfeld auf die "teilweise" fehlende Qualität in der Mannschaft zurück. "Die Bayern-Verantwortlichen wissen, dass sie wieder mehr Alternativen im Kader schaffen müssen", sagte er: "Den etablierten Spielern fehlt derzeit der Konkurrenzkampf, natürlich auch wegen der Verletzungen."

Ganz anders beurteilt er die Situation beim Tabellenführer. "Dortmund hat nach der etwas enttäuschenden letzten Saison die richtigen Lehren gezogen und ist beim Umbau den Bayern einen Schritt voraus", sagte Hitzfeld. Am Ende aber, betonte der zweimalige Champions-League-Sieger (1997 mit Dortmund, 2001 mit den Bayern), würden trotzdem die Münchner wieder Meister werden.

Frankfurter Kapitän Marco Russ: „Kovac tut uns allen leid“

News vom 18. November 2018, 13.20 Uhr: Der Frankfurter Spieler Marco Russ verriet Spox und Goal am Rande des Benefizspiels „Game of Champions“ von Ronaldinho, dass die Frankfurter mit ihrem Ex-Coach mitleiden würden: „Es wird viel durch die Medien aufgebauscht. Ich bin schon lange genug im Geschäft und weiß: Was Uli Hoeneß sagt, hat Gesetz. Wenn er sagt, er verteidigt den Trainer bis aufs Blut, dann wird das auch so sein.“ Der Kapitän der Frankfurter findet, dass die derzeitige Situation für Kovac sehr schade sei. „Er tut uns natürlich allen leid. Wir haben eine super Beziehung zu ihm aufgebaut,“ gab Russ preis.

Frankfurt-Profi verrät: Stärke von Kovac bei der Eintracht wird zur Schwäche beim FC Bayern

News vom 15. November 2018, 16.30 Uhr: Nicht einmal FC-Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic wusste eine Antwort auf die Frage, warum es beim deutschen Rekordmeister derzeit eher stottert als flutscht. Die Antwort liefert nun wohlmöglich ein anderer: Sébastien Haller von Eintracht Frankfurt vergleicht im Interview mit Sky seinen Ex-Coach und jetzigen Bayern-Trainer Niko Kovac mit Adi Hütter, dem neuen Mann an der Seitenlinie bei den „Adlern“. 

Im Vergleich zu Kovac sei Hütter „etwas entspannter“, man habe etwas weniger Druck als noch in der letzten Saison, meint Haller. Zudem sei die Spielweise deutlich offensiver. Kovac hingegen habe immer „ein bisschen mehr Kontrolle“ haben wollen: „Gerade physisch hat er sehr hohe Ansprüche und wollte, dass wir fit sind. Daran haben wir viel gearbeitet. Taktisch legt er viel Wert darauf, dem gegnerischen Team seine Stärken zu nehmen." 

Besteht also Niko Kovacs Taktik mehr im Zerstören des gegnerischen Spiels denn im Gestalten? Zumindest lässt dies auch die Statistik vermuten. In der letzten Saison hatte der FC Bayern zu diesem Zeitpunkt ganze sieben Tore mehr auf der Haben-Seite. Und das, obwohl es zwischendurch unter Carlo Ancelotti ebenfalls ordentlich kriselte. 

Auch wer sich derzeit die Spiele des FCB anschaut, muss zu dem Schluss kommen: Die Spielweise in der Offensive wirkt oft einfallslos und ohne jegliches Tempo. Bleibt die Frage, ob Kovac und die Spieler des FC Bayern im Laufe der Saison doch noch zueinander finden.

FC-Bayern-Maulwurf: Jetzt gibt es eine drastische Forderung - Effenberg stärkt Kovac

News vom 10. November 2018, 13.07 Uhr: Das Maulwurf-Thema beim FC Bayern beschäftigt weiterhin die Fans und Experten. Auch Stefan Effenberg. Er stellt im Interview mit Sportbuzzer eine drastische Forderung. „Sollte es tatsächlich einen oder mehrere Maulwürfe geben, wäre das katastrophal für die Mannschaft. Ich würde bei solchen Spielern – egal bei welchem Klub – knallhart durchgreifen und sie rausschmeißen. Das ist ein absolutes No-Go“, poltert Effenberg. Sollte also tatsächlich jemand Interna ausplaudern, fordert Effenberg dessen sofortigen Rauswurf.

Niko Kovac hingegen bekommt von Effenberg den Rücken gestärkt: „Kovac macht nicht viel verkehrt, man muss aus meiner Sicht auch mal an die Spieler appellieren. Wenn ein Spieler mal nicht an seine Leistungsgrenze kommt, okay. Aber wenn es fünf, sechs sind, wird es auch für Bayern schwer.“ 

FC Bayern: Kovac rätselt und verspricht sich - gibt mehrere undichte Stellen?

News vom 08. November 2018, 9.00 Uhr: War es ein Versprecher oder weiß Niko Kovac in dieser Angelegenheit schon mehr, als er zugeben möchte? Nach dem 2:0-Erfolg in der Champions League über AEK Athen wurde der Bayern-Trainer von den Reportern auch über die Stimmung in der Mannschaft und bezüglich der Interna, die immer wieder den Weg aus der Kabine an die Öffentlichkeit finden, gefragt. Eine Bemerkung ließ dabei aufhorchen.

„Sie werden lachen, aber das Klima in der Mannschaft ist sehr gut“, meinte Kovac zunächst gegenüber Sky. „Dass immer wieder Sachen rauskommen, das ist ja nicht nur Bayern-like. Es gibt ja in anderen Klubs genau dasselbe. Ich finde das nicht gut und bin der Meinung, dass man das abstellen sollte. Ich weiß nicht, welchen Nutzen derjenige oder diejenigen haben.“

So weit, so gut, doch dann wird Niko Kovac etwas überraschend präziser, korrigiert sich aber umgehend. „Wenn sie die beiden ... ach die beiden sage ich schon. Das war ein Versprecher. Wenn sie denjenigen erwischen, dann geben sie mir vielleicht Bescheid und ich spreche mal mit ihm.“ 

Sky-Reporter Patrick Wasserziehr wollte auf dem Versprecher nicht herumreiten, dennoch stellt sich die Frage: Weiß Kovac bereits mehr?

Kovac: „Mich lässt das kalt, ich bin ruhig“

Der FC Bayern mit seinem Patron Uli Hoeneß (66) gibt sich gerne als große Familie. Wie es um deren Zusammenhalt bestimmt ist, ließ Niko Kovac vor dem Athen-Spiel durchklingen. „In der Geschichte gab es genug Beispiele, ob es Troja war, ob es Cäsar war. Wir müssen zusammenhalten, vom Zeugwart bis zum Trainer“, forderte der Trainer. Cäsar wurde, verraten durch Mitglieder des Senats, mit 46 Jahren ermordet, kurz bevor er gegen den Erzfeind Partha in die Schlacht ziehen konnte. Bayerns Erzfeind – Borussia Dortmund – wartet am Samstag am 11. Spieltag der Bundesliga auf den 47-jährigen Kovac, der sich durch den gestrigen Sieg ein wenig Luft verschaffte.

Wobei der Trainer nach eigenem Bekunden auch in den vergangenen Tagen frei atmete. „Druck ist in der Bundesliga normal, mich lässt das kalt, ich bin total ruhig“, sagte Kovac bei Sky. „Ich weiß nicht, was außen passiert, das ist mir auch egal. Wichtig ist für mich, was in der Mannschaft passiert.“ Genau dort hakt es allerdings, die ausnahmslose Unterstützung aller Spieler in seine Trainingsgestaltung und sein System hat Kovac längst eingebüßt. 

Lothar Matthäus war in der Saison 2006/07 als Co-Trainer beim FC RB Salzburg für den Spieler Kovac verantwortlich. „Die Leistung stimmt nicht, die Ergebnisse stimmen nicht“, sagte der Sky-Experte, der für den Rest seines Lebens „nicht mal Greenkeeper“ (Patron Hoeneß) bei den Münchnern werden wird, und stellte ein miserables Zwischenzeugnis aus. Dass Kovac an der Isar durchfallen wird, glaubt der 57-Jährige aber nicht. Im Moment sind die Bayern „hinten nicht stabil genug. Dazu kommt das Pech, dass jeder Schuss drin ist. Irgendwann hört das auf, dann wird der FC Bayern wieder andere Ergebnisse liefern“.

Balsam auf Kovacs Seele, der neben seinem Ausflug in die römische Geschichte fehlende öffentliche Unterstützung thematisierte. Der Athen-Sieg sollte „den nötigen Auftrieb“ für die Erzfeind-Partie bringen. War eher nicht der Fall, nach Verrat sah es aber auch noch nicht aus.

Bayern-Zoff wegen Maulwürfen: Kovac mit scharfer Kritik

News vom 07. November 2018, 15.30 Uhr: Mittlerweile muss Niko Kovac mit bangem Blick morgens die Zeitung aufschlagen und hoffen, dass nicht wieder interne Dinge des FC Bayern an die Öffentlichkeit getragen wurden. Wenn er denn überhaupt Zeitung liest aktuell. Immer wieder betonte Kovac, darauf zu verzichten, wenn es nicht rund läuft. Also derzeit keine Zeitung. 

Die Interna stehen trotzdem drin, was den Bayern-Coach dazu veranlasste, laut tz.de* eine Kabinen-Predigt zu halten und seine Spieler zu Diskretion und Geschlossenheit zu mahnen. Woher das bekannt ist? Mindestens einer seiner Spieler war weder diskret, noch hält er geschlossen zu Niko Kovac. Bei all den Interna weiß man schon fast gar nicht mehr, was zuerst da war: die Unruhe oder die schlechte Spielweise des deutschen Rekordmeisters. Fast so wie mit der Henne und dem Ei. 

Für den unter Druck stehenden Kovac ist das auch fast egal. Er muss jetzt liefern, und er lieferte laut tz.de* auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Heimspiel gegen AEK Athen (Mittwoch, 21 Uhr, bei tz.de* im Live-Ticker) eine Predigt in Richtung FC Bayern, aber auch in Richtung Öffentlichkeit über die Notwendigkeit des Zusammenhalts. Für ihn ist klar: Gibt der Maulwurf oder die Maulwürfe keine Ruhe, wird es nur umso schwerer, aus der aktuellen Negativspirale auszubrechen. 

Niko Kovac: Steht die Mannschaft noch hinter ihm? 

Kein leichtes Unterfangen für Kovac. Kaum läuft ein Brandherd nur noch auf Sparflamme, kommt etwa ein James Rodríguez oder eine Lisa Müller um die Ecke und schüttet schnell mal etwas Öl nach. James etwa soll spanischen Berichten zufolge sogar einen Abschied vom FC Bayern schon im Winter forcieren. Auch mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat es angeblich gekracht beim Kolumbianer

Lisa Müller postete, wie tz.de* nachzeichnet, ihren Frust nach dem Frust ihres Mannes munter auf Instagram, das große mediale Aufsehen gibt es dafür gratis oben drauf. Neben Thomas Müller soll Kovac angeblich auch Mats Hummels, Franck Ribéry und Arjen Robben gegen sich haben. Von derartigen Revolten an der Säbener Straße kann Ex-Bayern-Trainer Carlo Ancelotti ein Lied singen. 

All das in nur wenigen Wochen, in denen es bei den Münchnern sportlich eher stotterte als lief. Die Bayern-Kabine gleicht einem Pulverfass, schon Anfang Oktober berichtete die Bild von mieser Stimmung intern. 

Niko Kovac: Warnung vor Aktionismus, Verfall in Schlingerkurs 

Kovac betonte immer wieder, dass er nicht in Aktionismus verfallen werde. Etwas zu ändern, nur um etwas zu ändern, bewirke vieles, aber keine Besserung. Tatsächlich ist der 47-Jährige eben doch laut tz.de* in eine Art Schlingerkurs verfallen. Erst ist Thomas Müller ein „sehr, sehr wichtiger Bestandteil dieses Klubs“, um anschließend in sieben Spielen nur dreimal in der Startelf zu stehen. Ähnlich verlief es bei Jerome Boateng. 

Bei all der Berechtigung, beide aufgrund ihrer Formschwäche draußen zu lassen: Kovac muss aufpassen, dass er nicht doch in Aktionismus verfällt, muss aber gleichzeitig Veränderungen vornehmen, um den FCB endlich wieder in die Spur zu bringen. Ein Balance-Akt. 

Dass die Bayern-Oberen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß im Sommer Kovac laut tz.de* einen zu kleinen Kader vor die Nase setzten, macht die Sache nicht gerade einfacher. Auch, dass der direkte Konkurrent um die Meisterschaft aus Dortmund derzeit wie im Rausch aufspielt, wirkt sich erschwerend auf die Lage für den Ex-Frankfurter aus. 

Niko Kovac spricht von Troja und Cäsar 

Nun zurück zur Pressekonferenz vor Athen. Fast schon passend zum kommenden Gegner zog Kovac den Vergleich zu Troja und Cäsar. Angesprochen auf die vielen Interna, die nach außen getragen wurden, sagte er: „Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob das der richtige Weg ist. Wir haben in der Geschichte genug Beispiele, ob das Troja war, ob das Cäsar war.“ 

Man muss in Geschichte nicht sonderlich bewandert sein, um zu wissen: Verrat endet selten in einem Happy End. Auch Kovac muss sich hintergangen vorkommen. Dass die Kabinengeschichten immer wieder an die Öffentlichkeit geraten, stinkt ihm gewaltig. Sein Appell: „Wir müssen zusammenhalten. Das ist der springende Punkt. Und jeder einzelne, jeder einzelne, es ist egal, ob das jetzt oben anfängt oder beim Trainer und zum Zeugwart zu den Spielern übergeht: jeder einzelne ist verpflichtet, alles zu tun, dass der Verein erfolgreich ist.“ 

Denn Niko Kovac weiß: Er braucht jetzt dringend Erfolg beim FC Bayern, und das geht nur über Geschlossenheit. Bleibt nur die Frage, ob das seine Spieler auch so sehen. 

nc

*tz.de und Merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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