Thomas Tuchel gratulierte Bayer Leverkusen nach der Niederlage gegen den BVB öffentlich zur Meisterschaft. Beim FC Bayern kam das offenbar gar nicht gut an.
München – Nach dem 0:2 im deutschen Fußballklassiker gegen Borussia Dortmund war es Thomas Tuchel ein Bedürfnis, dem aktuellen Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen öffentlich zum Gewinn der Meisterschaft zu gratulieren. In der Führungsetage des FC Bayern soll Tuchels Aussage gar nicht gut angekommen sein.
Thomas Tuchel | |
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Geboren: | 29. August 1973 (Alter 50 Jahre), Krumbach (Schwaben) |
Aktuelles Team: | FC Bayern |
Position: | Trainer |
Thomas Tuchel soll dem Selbstverständnis des FC Bayern widersprochen haben
Wie die Sport Bild berichtet, stieß die Art und Weise, wie Tuchel den Leverkusenern zum Titel gratulierte, vielen Verantwortlichen sauer auf. Um welchen Protagonisten es sich dabei konkret handeln soll, wird nicht bekannt. Es widerspreche dem Selbstverständnis des FCB, wie Tuchel der Konkurrenz den roten Teppich ausgerollt habe, heißt es.
„Ja, selbstverständlich“ und „klar, ja, natürlich“, antwortete Tuchel nach der Niederlage im Klassiker bei Sky auf die Frage, ob die Saison in der Bundesliga entschieden sei. „Nach dem Spiel heute brauchen wir nichts erzählen. (...) Glückwunsch nach Leverkusen.“ Genau diese Aussage brachte die Münchner Vereinsführung offenbar in Rage.
Bayer Leverkusen auf dem Weg zum Titel – wohl keine vorzeitige Tuchel-Entlassung
Bei noch sieben auszutragenden Bundesliga-Spielen beträgt der Vorsprung von Bayer Leverkusen auf den FC Bayern bereits 13 Punkte. In der aktuellen Überform der Rheinländer rechnet niemand wirklich ernsthaft mehr damit, dass Leverkusen den ersten Meistertitel in seiner Geschichte tatsächlich noch abgeben wird. Hierzu gibt es bereits erste Leverkusener Rechenspiele – wann Bayer 04 Meister werden kann.
An eine vorzeitige Trennung von Tuchel denken die Bayern-Bosse aber wohl nicht. Das Verhältnis zur Mannschaft sei zwar kaum noch existent, schreibt die Sport Bild. Es sei allerdings extrem schwer, den passenden Trainer für die verbleibenden Spiele zu finden. Brightons Roberto de Zerbi und der aktuelle Bundestrainer Julian Nagelsmann haben sich unlängst als Topkandidaten für die Tuchel-Nachfolge herauskristallisiert.
FC Bayern spielt schwächste Rückrunde seit 15 Jahren
Der BVB fügte den Bayern im zehnten Rückrunden-Spiel die bereits vierte Niederlage (5 Siege, 1 Remis) zu. Mit 16 Punkten nach zehn Rückrunden-Spieltagen spielt der FCB seine schwächste Rückrunde seit 15 Jahren. In der Saison 2008/09 waren es unter der Leitung von Jürgen Klinsmann ebenfalls 16 Punkte nach zehn Rückrunden-Partien. (aoe)