Der FC Bayern befindet sich inmitten eines großen Umbruchs. Einige Transfers sind bereits fix, weitere sollen folgen. Es wird wohl noch viel Geld fließen.
München – Die vergangene Saison beendete der FC Bayern ohne einen Titel. Es war das erste Mal seit der Spielzeit 2011/12, dass die Münchner titellos blieben. Eine erneute Schmach will der Rekordmeister in der neuen Saison verhindern, dafür arbeiten Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund an der Verbesserung des Kaders. Gleich mehrere Veränderungen sind zu erwarten, gar zu einem größeren Umbruch könnte es kommen.
Der FC Bayern hat in diesem Sommer bereits drei Transfers getätigt: Hiroki Itō wechselte für 23,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach München, João Palhinha kam für 51 Millionen Euro vom FC Fulham und Michael Olise für 53 Millionen Euro von Crystal Palace. Rund 127,5 Millionen haben die Münchner damit bereits für Neuzugänge ausgegeben.
Auf der Abgangsseite steht bislang nur der Verkauf von Malik Tillman. Der Mittelfeldspieler, zuletzt an die PSV Eindhoven verliehen, bleibt dank einer Kaufoption von 12 Millionen Euro bei den Niederländern.
Xavi, Doué und Olmo sind Transferkandidaten beim FC Bayern
Zwar sei der FC Bayern laut Sportdirektor Freund aktuell schon „sehr, sehr gut aufgestellt“, doch es gebe „immer wieder Situationen, wo sich am Ende des Transferfensters noch etwas auftut, das kann in beide Richtungen der Fall sein“. Den Transfermarkt bezeichnete Freund nicht zuletzt ob der Europameisterschaft bisher als „ruhig“. Erst mit dem Abschluss der am vergangenen Sonntag zu Ende gegangenen EM wird nun Fahrt reinkommen.
„Wir werden sehen, was die nächsten Wochen noch bringen“, sagte Freund und ließ sich nicht in die Karten blicken. Auf der Zugangsseite verbleiben beim FC Bayern noch mehrere Kandidaten. Dabei ist vor allem Xavi Simons zu nennen, von dem Freund offenkundig schwärmte. Der Niederländer war in der Vorsaison von Paris Saint-Germain an RB Leipzig verliehen. Medienberichten zufolge arbeitet der FC Bayern an einer Leihe mit anschließender Kaufoption oder -verpflichtung. Als Ablöse sind 60 bis 70 Millionen Euro im Gespräch.
Neben Xavi steht wohl auch Desiré Doué von Stade Rennes im Fokus der Münchner. Laut Angaben von Sky wird die Ablöse „im Bereich der fixen 45–50 Millionen Euro taxiert“. Eine weitere Offensivoption: Dani Olmo. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, präferiert das Umfeld des spanischen Nationalspielers einen Wechsel von Leipzig zum FC Bayern. Bis 20. Juli ist Olmos Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro noch gültig.
Kommt Tah zum FC Bayern, wenn de Ligt wechselt?
Neben dem Angriff plant der FC Bayern dem Vernehmen nach auch eine weitere Veränderung im Defensivbereich: Jonathan Tah soll kommen, Bayer Leverkusen verlangt offenbar rund 40 Millionen Euro für den deutschen Nationalspieler. Gut möglich, dass die Münchner ihre Bemühungen erst intensivieren, wenn der Verkauf von Matthijs de Ligt abgeschlossen ist. Der Niederländer könnte den Rekordmeister zwei Jahre nach seiner Ankunft verlassen, ein Transfer zu Manchester United für rund 50 Millionen Euro steht im Raum.
Nicht nur de Ligt befindet sich beim FC Bayern vor dem Absprung, weitere Akteure werden ebenfalls zu den Verkaufskandidaten gezählt. Kingsley Coman sieht nach neun Jahren in München offenbar die Zeit reif, um „Servus“ zu sagen. Paris Saint-Germain soll Interesse an einer Rückhol-Aktion bekunden, als Ablöse wird eine Summe in Höhe von 40 bis 50 Millionen Euro gehandelt.
Zukunft von Kimmich, Goretzka, Gnabry und Davies offen
Zugleich ist offen, wie es mit Joshua Kimmich weitergeht. Der Vertrag des Nationalspielers läuft 2025 aus, eine vorzeitige Trennung ist denkbar. Laut The Athletic bleibt Manchester City interessiert. Kimmichs Marktwert beläuft sich nach Angaben von transfermarkt.de auf 50 Millionen Euro.
Auch Leon Goretzka gilt als potenzieller Verkaufskandidat. 2023 soll Manchester United an ihm dran gewesen sein, damals soll sich der FC Bayern rund 50 Millionen Euro vorgestellt haben. Diese Summe würden die Münchner wohl derzeit nicht mehr erhalten, ihn zum Schnäppchenpreis aber auch nicht hergeben.
Daneben gibt es Spekulationen um einen Abgang von Serge Gnabry, an dem laut der britischen Zeitung Mirror Newcastle United Interesse zeigt. Der Premier-League-Klub soll bereit sein, rund 47 Millionen Euro zu zahlen. Ob Gnabry zu den Magpies will, gilt allerdings als fraglich. Unklar ist unterdessen auch, wie die finale Entscheidung in der Causa Alphonso Davies aussieht. Der Kanadier bleibt vorerst beim FC Bayern, sein Kontrakt läuft aber 2025 aus. Im Frühling wurde Davies noch mit einem Transfer zu Real Madrid in Verbindung gebracht, doch die Königlichen wollten wohl in diesem Sommer nicht mehr als 35 Millionen Euro für den Linksverteidiger überweisen.
Knapp sieben Wochen ist das Transferfenster noch geöffnet. Damit könnte beim FC Bayern die bereits investierte Summe von 127,5 Millionen Euro weiter ansteigen und die 250-Millionen-Euro-Marke knacken. Für den hypothetischen Fall, dass der FC Bayern den genannten Verkaufskandidaten allesamt die Tür öffnet, könnten die Münchner außerdem noch um die 250 Millionen Euro einnehmen. Das Transfervolumen würde sich in diesem Szenario auf rund eine halbe Milliarde Euro belaufen.