Mit bislang drei schwachen Auftritten gehört die englische Nationalmannschaft trotz der Qualifikation für das Achtelfinale bislang zu den großen Enttäuschungen bei der EM. Auch Kapitän Harry Kane konnte noch nicht überzeugen, was seine Kritiker auf den Plan ruft.
München - Drei Gruppenspiele, kaum Torchancen, ein magerer Treffer zur zwischenzeitlichen Führung gegen Dänemark: Die Bilanz von Bayern-Star Harry Kane, der bisher in allen Partien der „Three Lions“ in der Startelf stand und zweimal durchspielte, liest sich alles andere als gut. Zudem scheint dem Torjäger die Bindung zu seinen hochkarätigen Mitspielern komplett zu fehlen, gegen die Dänen leitete er mit einem Fehlpass außerdem den Ausgleich ein. Trainer Gareth Southgate hat es noch nicht geschafft, die Top-Offensive rund um Kane ins Laufen zu bringen.
Das haben natürlich auch Medien und Kritiker längst registriert. „Southgate muss sich Gedanken machen, was er mit Harry Kane macht. Mit Ollie Watkins hast du einen agilen Stürmer, der in Räume geht, in die Kane nicht geht oder gar nicht mehr hinkommt“, schreibt etwa Dietmar Hamann in seiner Sky-Kolumne.
Muss sich der FCB Gedanken um Kane machen?
Ein Bild, welches nach Ansicht des Ex-Fußballers auch den Bayern einige Sorgen bereiten sollte. Hamann legt nach: „Kane wird im Juli 31 und hat noch drei Jahre Vertrag in München. Bayern ist im Umbruch und will wieder in die Weltspitze, aber wenn ich mir die Weltspitze anschaue, hat Kanes Leistung damit nichts zu tun.“
Zur Erinnerung: Nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer von Tottenham Hotspur für viel Geld an die Isar erzielte Kane in 45 Pflichtspielen stolze 44 Tore, außerdem lieferte er zwölf Assists. Doch auch mit dem FCB verpasste er den ersten Titel seiner Karriere.
Aufgrund einer Rückenverletzung fehlte er dem FCB allerdings zum Saisonendspurt. Möglich also, dass der Mittelstürmer nach einer langen Saison noch immer angeschlagen und nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist.
„Er ist so weit entfernt…“
Aufgrund eben dieser Rückenprobleme musste Kane zudem im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid (1:2) kurz vor Schluss vom Platz. Zu dieser Zeit führten die Münchner noch, ehe dann doch noch das bittere Aus folgte. Und eben diese Auswechslung konnte Hamann bereits damals nicht nachvollziehen.
„Kane hat in der vergangenen Saison 36 Bundesligatore geschossen, aber wenn sie ihn gebraucht haben, war er nicht da“, legte er nun nochmal nach. Zudem bemängelte er dessen Abhängigkeit von seinen Mitspielern. „Kane kann nichts dafür, wenn einige seiner Teamkollegen zu sehr auf sich schauen. Aber wenn ich der 100-Millionen-Mann bin, muss ich mir auch mal allein oder aus dem Nichts eine Torchance erarbeiten. Davon ist er so weit entfernt, dass es weiter gar nicht geht.“