„Das Faszinierende an Uli Hoeneß‘ Argumentation ist ...“: BVB-Boss Watzke schießt scharf

Uli Hoeneß forderte jüngst die Aufhebung der 50+1-Regel im Profifußball. Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke hält diese Idee für groben Unfug.

Dortmund - Die 50+1-Regel hält sich in Deutschland hartnäckig. Während in anderen großen Fußball-Ligen Investoren längst ganze Fußballklubs übernehmen können, gilt in der Bundesliga: Die Mehrheit der Anteile eines Vereins muss immer in den Händen der Mitglieder liegen.

Die Sorge, der deutsche Fußball könnte dadurch langfristig abgehängt werden, ist nicht neu. Seit Jahren gibt es Rufe nach der Abschaffung des Grundsatzes. Zuletzt machte Uli Hoeneß dieses Fass wieder auf.

50+1-Regel: Watzke kontert Hoeneß

„Wenn die Bundesliga - das gilt nicht für Bayern München - nicht darüber nachdenkt, die 50+1-Regel aufzulösen, werden wir große Probleme haben, international auf Dauer mithalten zu können“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern in einem Interview mit G14plus.

Für diese Aussage hatte Hoeneß bereits von Fans einiges einstecken müssen. Jetzt reagierte auch Hans-Joachim Watzke darauf. Wenig verwunderlich, dass der BVB-Boss fundamental anderer Meinung ist.

„Es ist gar nicht mehr nötig, über 50+1 zu diskutieren. Weil es in Deutschland unter meiner Verantwortung als DFL-Aufsichtsratschef in den nächsten Jahren keine Änderung geben wird. Das ist hundertprozentig sicher“, stellt er bei der Bild am Sonntag zunächst klar - um dann zum Konter auszuholen.

Watzke schießt gegen Hoeneß: „Der größte Unfug“

„Das Faszinierende an Uli Hoeneß’ Argumentation ist, dass er anderen Vereinen etwas vorschlägt, den FC Bayern dann aber explizit ausnimmt“, so Watzke. „Der größte Unfug ist, zu behaupten, dass man mit 50+1 keinen Erfolg haben kann.“ Beweise sieht er in den diesjährigen Erfolgen von Real Madrid und Eintracht Frankfurt, beides 50+1-Klubs.

„Es gibt international etliche Investorenklubs, die trotz unerschöpflicher Geldquellen die Champions League noch nicht gewonnen haben“, argumentiert Watzke weiter. Ausgerechnet der Transfer von Sadio Mané zum FC Bayern gibt ihm tendenziell recht: Die Bundesliga ist sehr wohl noch in der Lage, absolute Topstars zu sich zu locken. Die Frage ist: Wie lange noch? (epp)

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