Zwei Bayern-Stars beschweren sich öffentlich – Hainer reagiert

Nach Ende der Saison kehrte endlich Ruhe beim FC Bayern München ein. Zwei Stars lassen jetzt ihrem Unmut freien Lauf – Präsident Hainer zeigt eine klare Haltung.

München – Erst kürzlich beschrieb Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Rande eines Benefizspiels die Stimmung bei den Münchnern: „Der Verein hat sich befriedet, es ist total ruhig“. Diese Ruhe könnte jetzt kurzzeitig gestört werden. Alphonso Davies und Ryan Gravenberch sorgen mit enttäuschenden Aussagen über die vergangene Saison für Aufsehen.

Ryan Jiro Gravenberch
Geboren:16. Mai 2002 (Alter 21 Jahre), Amsterdam, Niederlande
Aktuelle Position:Zentrales Mittelfeld
Marktwert:30 Mio. Euro (Quelle: transfermarkt.de)

„Motzkis“ Davies und Gravenberch unzufrieden über Bayern-Einsatz

Im Jahr 2019 kam Youngster Davies vom kanadischen Erstligisten Vancouver Whitecaps an die Isar. Eigentlich als Flügelspieler. Doch unter Ex-FCB-Trainer Niko Kovač wurde er für den verletzten Alaba zum Linksverteidiger umgeformt. Im Podcast „Say Less“ erzählt der 22-Jährige nun etwas angekratzt, „und jetzt, drei, vier Jahre später, stecke ich da fest. Ich hoffe weiter auf meine Chance, vorne zu spielen“, gibt der Top-Star zu.

Neben dem Kanadier hofft auch Ryan Gravenberch auf Veränderungen. Der 21-jährige Mittelfeldmann motzt gegenüber der niederländischen Tageszeitung „De Telegraaf“: „So ein Jahr will ich nicht noch mal erleben.“ Gravenberch blickt auf eine schwierige Bundesligasaison zurück: 24-mal wurde der niederländische U21-Nationalspieler eingesetzt, davon in 21 Spielen jedoch nur eingewechselt. Sein Vertrag läuft eigentlich bis 2027. Einen Abbruch seiner Zelte an der Säbener Straße erwägt er trotzdem, denn „ich will einfach mehr spielen, am liebsten bei Bayern München. Und ansonsten bei einem Verein, wo ich 100 Prozent spiele.“

Gravenberch von Eltern unterstützt: „‚Beruhige dich Ryan, sei geduldig“

Das Top-Talent kehrte 2022 Ajax Amsterdam den Rücken zu und stürzte sich in seine erste Saison in der Bundesliga. Dass die nicht ganz optimal lief, hat der Niederländer nicht gedacht: „Sicherlich habe ich erwartet, dass ich mehr Chancen und Einsatzminuten bekomme, als ich letztendlich bekommen habe. Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung absolviert und dachte, ich hätte es verdient.“

In dieser nicht ganz einfachen Zeit seien Gravenberchs Eltern eine große Stütze gewesen, wie er bei „De Telegraaf“ zugab. „Mein Vater und meine Mutter sind mit mir nach Deutschland gezogen. Immer, wenn ich psychisch angeschlagen war und mich beklagte, sagten sie: ‚Beruhige dich Ryan, sei geduldig. Das brauchst du auch in deiner Karriere, das gehört dazu‘“, resümiert der 21-Jährige, über dessen Zukunft nach der U21-EM-Teilnahme entschieden werden soll.

Bayern-Boss Hainer reagiert auf „Motzkis“-Aussagen

Gegenüber der „Bild“ äußerte sich Bayern-Boss Herbert Hainer zu den Aussagen seiner Spieler. „Alphonso Davies ist bei uns zu Europas bestem Verteidiger gereift. Das ist eine enorme Leistung. So unwohl kann er sich auf der Position nicht fühlen“, meint der 68-jährige Präsident des Rekordmeisters. Zur Causa Gravenberch stimmt Hainers Antwort hoffnungsvoll: „In meinen Augen ist er ein unheimlich talentierter Spieler. Deswegen haben wir ihn geholt. Er hat zum Ende der Saison mehr Spielzeit bekommen. Ich bin mir sicher, dass er in Zukunft noch mehr Spielzeit bekommen wird.“

An der personellen Situation beim FC Bayern München wird weiter herumgefeilt. Lucas Hernandez und Benjamin Pavard wollen den Verein wohl verlassen. Dafür könnte sich jetzt Neapel-Star Min-jae Kim auf den Weg nach München machen. (likr)

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