Ex-Bayern-Boss Kahn leidet auf Real-Tribüne mit Neuer

Manuel Neuer patzt gegen Real Madrid folgenschwer. Oliver Kahn leidet mit dem Bayern-Torhüter mit. Der Neuer-Bock erscheint plötzlich in völlig neuem Licht.

Madrid – Es war neben dem Schiri-Skandal die Szene des Spiels und leitete die irre Wende im Halbfinale der Champions League ein. Manuel Neuer patzte beim ersten Gegentor entscheidend und Real Madrid drehte die Partie in nicht mal drei Minuten. Der FC Bayern verlor mit 1:2 – vor den Augen von Ex-Bayern-Boss Oliver Kahn, der ehemalige Torhüter litt auf der Tribüne auf Einladung der Königlichen mit Neuer mit.

Kahn feiert Bayern-Comeback auf Reals Ehrentribüne und sieht Neuer-Patzer

Die Bayern waren drauf und dran ins Finale von Wembley einzuziehen, doch kurz vor Schluss unterlief ausgerechnet dem an diesem Abend bis dahin bärenstarken Manuel Neuer (tz-Einzelkritik) der entscheidende Fehler. Vinicius Junior versuchte es in der 88. Minute aus der Distanz. Ein Schuss, der den deutschen Nationaltorwart normalerweise vor keine allzu großen Herausforderungen stellt – normalerweise.

Der Ball sprang vor Neuer noch einmal ungünstig auf und der Bayern-Kapitän ließ die Kugel nach vorne prallen. Real-Stürmer Joselu stand goldrichtig und musste nur noch abstauben. Keine drei Minuten später war der Ex-Bundesliga-Stürmer erneut zur Stelle und machte das Aus der Bayern perfekt. Oliver Kahn beobachtete die Szene im Bernabeu-Stadion von der Ehrentribüne und weiß wohl nur zu gut, wie sich Neuer nach dem groben Patzer fühlen muss.

Neuer erst überragend, dann im Tal der Tränen: Kahn fühlt mit und erinnert an WM-Finale

„2002 hatten wir noch Zeit. Leider passiert Manuel der Fehler in der 88. Minute. Vorher hat er super gehalten. Das gehört zum brutalen Leben des Torhüters!“, sagte Kahn der Bild.

Was der Titan meint: Im WM-Finale 2002 mit Deutschland gegen Brasilien ließ der Ex-Keeper in der 67. Minute einen Schuss von Rivaldo ebenfalls nach vorn prallen. Damals bedankte sich Ronaldo, der später noch den Doppelpack zum 2:0-Sieg schnürte. Unvergessen die Szene, als Kahn nach Abpfiff mit Tränen in den Augen am eigenen Torpfosten saß.

Neuer-Patzer erscheint plötzlich in völlig neuem Licht: Kahn leidet auf Real-Tribüne mit

Kahn, der stets für seine mentale Stärke bekannt war, ist aber davon überzeugt, dass der Patzer Neuer nicht umwirft. „Manuel ist erfahren genug, damit umzugehen. Bayern war kurz davor, ich fühle mit den Jungs“, meinte der 54-Jährige.

Besonders pikant: Oliver Kahn war erstmals seit seinem Aus als Sportvorstand wieder bei einem Spiel des FC Bayern live im Stadion – allerdings auf Einladung von Real Madrid. Ob die Königlichen mit diesem Schachzug die Bayern oder gar Neuer verunsichern wollten? Möglich. Eine Erklärung für den Neuer-Fehler ist dies aber nicht. Trotzdem erscheint der Neuer-Patzer angesichts der Anwesenheit von Kahn plötzlich in einem ganz anderen Licht.

Manuel Neuer und Oliver Kahn teilen Schicksal: Torwart-Giganten patzen fast identisch

„Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Ball anders erwartet habe. Nämlich eher in Richtung Brustkorb. Er ist leider einen Tick höher gegangen“, schilderte Neuer seinen Fauxpas im Anschluss an die Partie bei DAZN und ärgerte sich vielmehr über die Platzverhältnisse im Bernabeu.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass da ein minimaler Maulwurf drin war im Platz und dass der Ball hier oben hinkommt. Dann ist es schwer für mich, den festzumachen. Und dann war Joselu einfach schneller da und es ist schwer, es zu verteidigen“, erklärte Neuer. Was auch immer die Ursache für den Fehler war, fest steht: Neuer und Kahn, zwei der besten deutschen Torhüter aller Zeiten, haben nun eine bittere Gemeinsamkeit. Nach der Niederlage ließ zudem eine Goretzka-Szene nach Abpfiff des Real-Spiels tief blicken. (ck)

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