Joshua Kimmich ist der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Bundestrainer Julian Nagelsmann erklärt, was für den Star des FC Bayern spricht.
München - Die deutsche Nationalmannschaft steht vor einem großen Umbruch. Mit İlkay Gündoğan, Toni Kroos, Thomas Müller und Manuel Neuer haben vier Schlüsselspieler ihre Karriere im DFB-Team beendet. Somit muss sich eine neue Führungsachse bilden. An der Spitze wird in Zukunft Joshua Kimmich stehen. Der Allrounder des FC Bayern München ist als Nachfolger von Gündogan somit der 132. Spieler, der die Binde tragen wird.
Nagelsmann erklärt seine Kapitänswahl
Bundestrainer Julian Nagelsmann zeichnete bei der Pressekonferenz in Herzogenaurach vor dem ersten Duell in der Nations League gegen Ungarn das Bild, was er von seinem Spielführer erwartet: „Er ist ein Abgesandter der Mannschaft und platziert die Meinung des Teams bei uns. Es geht nicht darum, der Mannschaft meine Meinung aufzuzwingen. Ich spreche mit allen Spielern, aber die Kapitäne sind natürlich häufiger meine Ansprechpartner.“ Hinter Kimmich zählen Antonio Rüdiger und Kai Havertz zum Kapitäns-Trio.
Sie bilden den Mannschaftsrat gemeinsam mit Jonathan Tah, Pascal Groß, Niclas Füllkrug und Marc-André ter Stegen. Die Verantwortung wird somit auf mehrere Schultern verteilt. Für Kimmich aber ist diese Entscheidung ein großer Schritt nach vorne. Der 29-Jährige ist mit seiner Mentalität, Willensstärke und fußballerischen Klasse Vorbild für viele Spieler. Der Familienpapa ist extrem gereift und agiert stets hochprofessionell.
Das hat für Joshua Kimmich gesprochen
Nagelsmann erklärte zwar, zu ihm keinen engeren Draht als zu anderen Menschen zu haben. Der Coach hob dennoch hervor: „Josh schaut sich nicht, eine Meinung zu äußern, die man selbst nicht hat. Dadurch entwickeln sich gute und interessante Gespräche. Du erhältst nicht nur ein ‚Ja und Amen‘. Wenn Josh etwas anders sieht, dann spricht er das offen, ehrlich und direkt an. Das schätze ich sehr an ihm.“
Zudem räumte Nagelsmann mit einem Gerücht rund um Kimmich auf: „Er ist ein offener und lustiger Zeitgenosse, der neben und auf dem Platz auch für Klamauk zu haben ist. Neben seinem großen Ehrgeiz hat er das nötige ‚Kindsein‘ in sich.“ Der Allrounder, der im DFB-Team auch zukünftig als Rechtsverteidiger auflaufen wird, ist also mitnichten nur der verbissene Ehrgeizling, der permanent überdreht.
„Er erfüllt das, was wir für dieses Amt brauchen“
Stattdessen bringe er eine gute Mischung mit. Einerseits sei Kimmich ein Familienmensch, der viel Zeit mit seinen Kindern verbringe. Andererseits gebe es unbestritten die sportliche Bewertung. Bei der Europameisterschaft im eigenen Land habe Kimmich eine „Benchmark“ gesetzt und herausragend agiert. Nagelsmann fasste daher zufrieden zusammen: „Josh erfüllt genau das, was wir für dieses Amt brauchen.“