Mit Vincent Kompany möchte der FC Bayern München ein bislang unbeschriebenes Blatt verpflichten. Wie sollte Sportvorstand Max Eberl kommunizieren?
München – Vincent Kompany soll von Premier-League-Absteiger FC Burnley zum FC Bayern München wechseln und einen Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben. Der 38-Jährige ist zwar aus seiner Zeit als Profi beim Hamburger SV (2006 bis 2008) und Manchester City (2008 bis 2019) in der deutschen Fußballwelt bekannt. Doch als Coach hat er mit Ausnahme des Aufstiegs mit Burnley noch keine Erfolge vorzuweisen. Wie sollte Sportvorstand Max Eberl diesen Namen in der Öffentlichkeit verkaufen?
Kommunikationsexperte rät: Eberl sollte offensiv werden
Michael Cramer ist Kommunikationsexperte bei Sky. Er erklärte: „Jeder weiß, dass Kompany nicht die Wunschlösung ist. Er ist auch nicht die zweite oder dritte Wahl. Er ist der erste FCB-Trainer, der im Video vorgestellt werden muss, damit man ihn kennenlernt. Das macht es natürlich extrem schwierig.“ Cramer riet Eberl daher: „Da bleibt kommunikativ nur die Flucht nach vorne. Eberl muss sich total zu Kompany bekennen. Er muss klar sagen, dass er nicht die erste oder zweite Wahl war, aber man genau darüber nachgedacht hat, wer den FC Bayern trainieren könnte.“
Die Verpflichtung von Kompany wäre in gewisser Weise eine Sensation, die so nicht zu erwarten war. Cramer sagte: „Eberl muss erklären, aus welchen Gründen er der richtige Trainer ist. Und dann müssen es die Bayern mit ihm durchziehen. Es geht nicht um die Einführungs-Pressekonferenz, sondern darum, wie es nach einer oder zwei Niederlagen läuft. Stehen dann alle hinter ihm und sagen: Ja, Vincent Kompany ist der richtige Mann?“
Kompany benötigt volle Rückendeckung
Es gehe weniger um die Verkaufe der Personalie, sondern viel mehr darum, wie es der Klub vorlebe: „Du musst Kompany die volle Rückendeckung geben. Bei den 50 bis 60 begleitenden Journalisten ist die Geduld nicht groß. Sie warten auf die Niederlagen und sagen dann schnell, dass es mit ihm nicht gutgehen konnte.“ Sollten nicht alle hinter der Trainerlösung stehen, dann stünde ihm eine „schwierige Zeit“ bevor.