Der FC Bayern schlägt ‚Angstgegner‘ RB-Leipzig mit 5:1, feiert anschließend aber nicht wie geplant mit den eigenen Fans. Die Stimmen.
München – Nach der Pleite in Mainz herrschte viel Skepsis vor dem Topspiel des FC Bayern gegen den Tabellen-Vierten RB Leipzig, in dem einige einen der Angstgegner der vergangenen Spielzeiten erkannt haben wollten.
Obwohl die Bullen den Bayern-Führungstreffer durch Jamal Musiala nach 28 Sekunden postwendend ausgleichen konnten, war das restliche Spiel eine einzige Machtdemonstration des Rekordmeisters. Die Freude über die vielleicht beste Saisonleistung wurde nach der Partie von dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt überschattet, die geplante Weihnachtsfeier in der Arena mit den Fans abgesagt.
Die FCB-Stimmen nach dem Topspiel
Kapitän Joshua Kimmich, Torschütze zum 3:1 mit einem fulminanten Weitschuss
„Das Spiel war schon sehr gut, fand ich. Wir sind super reingekommen, kriegen dann den Ausgleich, aber man hat von Beginn an gemerkt, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Und das haben wir auf souveräne Art dann auch getan. Der Trainer lebt das extrem vor, wir Spieler haben auch gespürt, dass Mainz unser schlechtestes Saisonspiel war. Es war äußerst wichtig, eine Reaktion zu zeigen.“
Torschütze und Jungvater Konrad Laimer
„Es war ein sehr gutes Spiel von uns, ein sehr wichtiger Sieg. Der Erfolg war nie in die Gefahr. So kann man die Tage in der kurzen Winterpause genießen. Die letzten 48 Stunden waren so viel Emotionen, ich kann das alles noch nicht einordnen. Gleich werde ich nach Hause fahren und alles sacken lassen. Meine Frau meinte, sie lässt das Spiel nebenher laufen.“
FCB-Coach Vincent Kompany
„Wir haben so viele Spiele gemacht, es ist gut, dass die Verletzten zurück sind. Es ist schön Trainer, zu sein, ich bin stolz und es ist ein toller Verein. Mein Glück ist aber, mit den Spielern zu arbeiten, wenn sie ihre Leistung bringen, bin ich glücklich.“
Der Belgier zu den Geschehnissen in Magdeburg: „Es ist eigentlich unmöglich, über Fußball zu reden. In diesem Moment sind die Menschen in Magdeburg in unseren Gedanken. Priorität ist, hoffentlich irgendwann Frieden zu haben. Wir schließen dieses Jahr ab und ich wünsche mir Siege für Frieden nächstes Jahr.“
Thomas Müller - kurz vor Spielende unter dem frenetischen Applaus der Fans für Harry Kane eingewechselt
„Wir haben nach dem Spiel davon erfahren. Es ist oft schwer einzuordnen. Wir sind aufs Sportliche konzentriert, voll im Tunnel und dann wird man immer wieder mit der Realität konfrontiert. Wir wollten unbedingt gewinnen, auch mit einer gewissen Art und Weise. Aber man kann nie planen, dass es dann so deutlich vom Ergebnis wird. Man kann sich nur Dinge vornehmen und in die Umsetzung bringen, die dich dann auf den Weg führen: Zweikämpfe, Geschwindigkeit der Pässe, und so weiter. Das Setup war heute angenehmer als gegen Mainz in der letzten Woche, weil Leipzig auch eine Mannschaft ist, die Fußball spielen will, selbst aktuell nicht in der besten Phase ist. Das haben wir gut ausgenutzt und haben uns auch nicht nach dem 1:1 aus der Ruhe bringen lassen und haben voll durchgezogen.“
Harry Kane, der nach drei Wochen sein Comeback feierte, aber ohne eigenen Treffer blieb
„Manchmal gibt es Wichtigeres als Fußball. Im Spiel haben wir eine gute Performance gezeigt. Wir waren sehr dominant, haben den Ball gut laufen lassen und waren gut im Gegenpressing. Es ist gut, das Jahr so abzuschließen. Das ist immer wichtig für das Gefühl, man will sich immer mit einem Sieg in eine Pause verabschieden. Wir sind Tabellenführer, das gibt uns ein gutes Gefühl für das neue Jahr. Wir können die Pause ein wenig genießen, aber dann gilt es, den Blick nach vorne zu richten.“
FCB-Sportdirektor Christoph Freund
„Wir wissen, was wir können. Wenn wir unser Spiel über 90 Minuten durchziehen, wissen wir, was möglich ist. Das haben wir heute auf den Platz gebracht. Das war ein richtiges Ausrufezeichen, weil wir auch in der Höhe verdient gewonnen haben. Es war ein sehr schöner Abschluss, mit einer super Reaktion der Mannschaft. Aber wir waren auch davon überzeugt, dass wir imstande sind, so etwas zu leisten, weil wir diese Saison schon sehr viele gute Spiele gemacht haben und auf einem guten Weg sind.“
CEO Jan-Christian Dreesen
„Wir haben während des Spiels von den Ereignissen in Magdeburg erfahren. Deswegen haben wir entschieden, dass wir auf die Weihnachtszeremonie verzichten.“
„Das Spiel war ein wunderbarer Abschluss eines nicht einfachen Jahres. Wir freuen uns, von der Tabellenspitze mit etwas mehr Vorsprung grüßen zu können und sind gespannt auf die Konkurrenz. Wir hatten schon einige Topspiele, in denen wir guten Fußball gespielt haben. Manchmal hat das Ergebnis nicht gestimmt, aber heute kann man zufrieden sein. Mit der bisherigen Saison sind wir ganz zufrieden, wir haben eine klasse Mannschaft, spielen attraktiven Fußball, haben Fans, die sich am Spieler freuen können und eine gute Stimmung in der Mannschaft und an der Säbener Straße. Wir haben in der Champions League eine gute Ausgangsposition, das lässt Träume weiter am Leben.“
Bayern-Sportvorstand Max Eberl
Über Bayern-Trainer Vincent Kompany: „Vincent Kompany ist ein Trainer und Mensch, der uns sehr guttut. Wie er mit Spielern umgeht, die Art und Weise des Fußballs hat sich zum Positiven verändert. Bis auf ein paar Rückschläge stimmen die Resultate. Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass ich ihn nicht eher angerufen haben. Er ist ein Fußballfanatiker. Es mag für Außenstehende überraschend sein, dass es so gut klappt, für mich ist es das nicht.“
Über die Aussage von Ehrenpräsident Hoeneß zur Meisterschaft: „Uli will Fußball genießen und hat die Energie im Verein gespürt. Uli darf es sich wünschen, dass wir Meister werden, versprechen können wir es nicht. Was ich den Fans versprechen kann ist, dass wir im Hinblick auf Vertragsgespräche jeden Tag arbeiten. Wir haben auch unseren Wunschzettel unter den Baum gelegt. Schauen wir, was passiert.“
