Campus-Chef trauert Bayern-Eigengewächs nach: „Darf nicht mehr passieren“

Das ehemalige Bayern-Talent Angelo Stiller hat sich mittlerweile zu einem Leistungsträger entwickeln – allerdings nicht beim FC Bayern.

München – Der VfB Stuttgart spielt eine überraschend starke Saison. Das war so nicht zu erwarten, denn in der letzten Spielzeit entgingen die Schwaben nur knapp dem Abstieg. Erst in der Relegation gegen den Hamburger SV konnte sich der deutsche Meister von 2007 retten. Cheftrainer Sebastian Hoeneß schaffte es anschließend, eine spielstarke und homogene Mannschaft zu formen, die plötzlich ganz oben mitspielt.

FC Bayern-Eigengewächs Stiller überzeugt in Stuttgart

Grund für den Aufschwung des VfB Stuttgart sind sicherlich auch die Neuzugänge, die fast alle einschlugen. Ein ganz wichtiger Faktor ist Angelo Stiller, der von der TSG Hoffenheim verpflichtet wurde und Wataru Endo ersetzen sollte, den es in die englische Premier League zum Top-Team FC Liverpool zog. Stiller überzeugte bislang restlos und könnte sogar bei der deutschen Nationalmannschaft anklopfen.

Stiller stammt aus der Nachwuchsabteilung des FC Bayern München, konnte sich bei den Profis aber nicht durchsetzen. „So etwas wie mit Angelo Stiller sollte uns aber nicht mehr passieren“, sagte Campus-Chef Jochen Sauer nun in einem Interview mit t-online.

„Angelo hat alle Jugendmannschaften am Campus bis zur 3. Liga durchlaufen und ist dann ohne Entschädigung nach Hoffenheim gegangen, von dort für fünf oder sechs Millionen Euro weiter nach Stuttgart, wo er sich weiter sehr, sehr gut entwickelt. Da hätten wir die Früchte unserer Ausbildungsarbeit besser ernten müssen“, so Sauer weiter.

Bayerns Campus-Chef Jochen Sauer lobt Sebastian Hoeneß

Die Entwicklung des VfB Stuttgart und vor allem auch die Arbeit von Trainer Sebastian Hoeneß lobt Jochen Sauer im t-online-Interview: „Mich wundert seine Entwicklung nicht. Ich kenne Sebastian schon, seit er 18 ist. Als ich damals bei Hertha war, war er A-Jugend-Spieler. Ich habe ihn lange Zeit als Spieler erlebt; eine zukünftige Karriere als Trainer konnte man zumindest erahnen. Bei RB habe ich dann Sebastian erstmals als Trainer erlebt, und als ich beim FC Bayern den Nachwuchs übernommen habe, hatte Hermann Gerland die Idee, ihn von RB Leipzig zu uns zu holen. Ich fand diese Idee top!“

„Nach zwei Jahren bekam er dann die Chance, unsere Amateure nach dem Aufstieg in die 3. Liga zu übernehmen. Er konnte hier viele neue Erfahrungen sammeln und viel dazulernen. Dieses Jahr in der dritten Liga hat ihm sicherlich sehr geholfen, dann auch den Sprung in den Profibereich so schnell hinzubekommen“ erklärte Sauer und erwartet in Zukunft noch einiges von Hoeneß. (smr)

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