Leon Goretzka bestimmt beim FC Bayern weiter viele Schlagzeilen. Nun hat sich auch Michael Ballack mit einer Beobachtung zu Wort gemeldet.
München – Die Situation von Leon Goretzka bleibt beim FC Bayern vor dem Start in die Champions League gegen Dinamo Zagreb ein bestimmendes Thema. Der Mittelfeldmann war bei Holstein Kiel in der Bundesliga zum zweiten Mal binnen vier Pflichtspielen unter Vincent Kompany nicht im Bayern-Kader. Gegen Zagreb und in folgenden Partien dürfte er wegen der Verletzung von Sacha Boey zumindest auf der Bank sitzen.
Die Diskussion um Goretzka ist dabei vielschichtig. Aus dem Kreis der Teamkollegen äußerte Kapitän Manuel Neuer sein Mitgefühl gegenüber dem 29-Jährigen, der von Stefan Effenberg dafür kritisiert wurde, sich nicht für einen Abschied aus München entschieden zu haben. Aus Sicht von Michael Ballack belegt der Fall Goretzka neue Realitäten für den FC Bayern im internationalen Wettkampf.
Michael Ballack erkennt Neuerungen beim FC Bayern
„Ich spreche da ganz klar den finanziellen Aspekt an. Das hat beim FC Bayern bislang eigentlich so nie eine Rolle gespielt, zumindest nicht eine solch große, dass man es so offen wie jetzt kommuniziert hat“, erklärt der ehemalige Münchner Profi gegenüber dem kicker. „Wenn man verdienten Top-Spielern wie beispielsweise Leon Goretzka nahelegt, sich einen neuen Verein zu suchen, dann ist dies eine neue Qualität.“
Laut Medienberichten war sich der FC Bayern sogar mit Galatasaray über einen Transfer von Goretzka einig, den der vielfache Nationalspieler abgelehnt habe. „Die Verträge der Spieler sind gültig. Wir gehen mit Spielern korrekt und fair um“, hatte Sportchef Max Eberl am Wochenende betont. Ballack findet entgegen viel Kritik, dass Eberl und Sportdirektor Christoph Freund einen guten Job erledigen.
„Wenn Uli Hoeneß so etwas thematisiert, dann ...“
„Sie sind im operativen Geschäft federführend, sie müssen die Dinge kommunizieren und kommen für mich auch charakterlich einwandfrei rüber“, schätzt Ballack ein. Eberl und Freund hatten dabei im Sommer ein klares Mandat von Uli Hoeneß erhalten. „Er hat ja ganz klar gesagt, dass es ums Gehaltsgefüge geht und der sehr teure Kader abgespeckt werden muss. Und wenn Uli Hoeneß so etwas thematisiert, dann hat das schon ein besonderes Gewicht“, so Ballack.
Gewisse Zweifel über die Zusammenstellung des Kaders hegt auch der langjährige DFB-Kapitän. „Gerade in der Abwehr gab es einige Entscheidungen, die man sicherlich anders hätte treffen können und die auch viele Fans wohl anders getroffen hätten. Die Verantwortlichen haben es anders gelöst, und das wird sicher seine Gründe haben.“