Der FC Bayern siegt im Nachholspiel gegen Union Berlin, muss aber lange zittern. Rund um Leroy Sané und Nenad Bjelica gab es Aufregung. Die Stimmen zum Spiel.
München – Der FC Bayern zeigt eine Reaktion auf die Blamage gegen Werder Bremen am vergangenen Sonntag. Eins war klar: Die Münchener standen vor dem Nachholspiel gegen Union Berlin gehörig unter Druck und siegten letztendlich mit 1:0.
Durch den Dreier verkürzt der FCB den Abstand auf Spitzenreiter Leverkusen auf vier Punkte. Wir fassen die Stimmen rund um das Bundesliga-Nachholspiel zusammen.
Leroy Sané nach dem Spiel zu Sport Bild über ...
... die Situation mit Bjelica: „Ich wollte eigentlich nur schnell den Ball wieder haben, um den nächsten Angriff zu starten und dann wurde es etwas wild und er hat mir ins Gesicht gegriffen.“
... seine Gedanken zu Bjelica und das Spiel: „Ich bin bei so etwas aber nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen. Soweit ich weiß, war er etwas emotional nach der Szene in unserem Strafraum. Wie auch immer – Hauptsache, wir haben die drei wichtigen Punkte geholt.“
Thomas Tuchel nach dem Spiel bei Sky über…
… wie er das Spiel bewertet: „Hab jetzt kein Problem mit dem Spiel. Wir haben sehr aufmerksam und sehr strukturiert und gespielt. Klar, sehr tief verteidigender Gegner, teilweise mit acht Leuten im Strafraum verteidigt.“
… was er sich wünschen würde: „Paar präzisere Schüsse in der ersten Halbzeit und vielleicht noch einmal ein Querpass, wo wir dann geschossen haben. Es war schwer, es geht dann um die Präzision in der Flanke. Kingsley hat dann ein paarmal zu weit gespielt und die Flanke zum Tor waren nicht präzise genug. Aber wir haben heute gar keine Konter zugelassen.“
… ob er sich an das Bremen-Spiel erinnert fühlte: „Nein, ich fand uns ganz anders als gegen Bremen. Wir hatten die Konterabsicherung überhaupt nicht im Griff gehabt gegen Werder, das war heute besser. Wir waren heute deutlich aufmerksamer und insgesamt griffiger.“
… zum Bruch in der zweiten Halbzeit: „Absolut. Wir hatten eine sehr gute Viertelstunde, dann hatten wir eher einen Bruch in der Energie als in allen anderen. Wir tun uns schwer, das dann drin zu behalten. Eigentlich musst du es entscheiden und wenn du es nicht tust, musst du versuchen, den Rhythmus drin zu behalten und die Schlagzahl hochzuhalten. Haben wir dann nicht gemacht, aber es wurde heute nie unkontrolliert und wir haben nie die Räume hergegeben.“
… wie es um Upamecano steht: „Schlecht. Das ist der Klassiker: Griff an die Oberschenkelrückseite im Sprint, dann können wir es uns alle vorstellen. Wenn es gut geht, eine Zerrung und wenn schlecht, dann ein Faserriss.“
… Laimer: „Wird eng. Kein Faserriss, aber die Wade hat komplett zugemacht.“
… die Rote Karte gegen Bjelica: „Nicht gut. Es ist schwer ihn zu verteidigen. Ich möchte dazu jetzt auch nichts sagen, da brauch ich kein Öl ins Feuer zu kippen.“
… ob sich Goretzka mit Guerreiro um den Platz auf der Sechs duellieren muss: „Hm, ja. Das ist seine beste Position. Ich hab überhaupt kein Problem mit Leon und er glaube ich auch nicht mit mir. Er hat super trainiert die letzten Wochen, war dann ein bisschen krank und er kam jetzt zweimal von der Bank und hat heute in der Englischen Woche begonnen.“
Leon Goretzka nach dem Spiel bei Sky über …
… das Spiel: „Es war wichtig, dass wir eine Reaktion zeigen. Und vor allem der Sieg war wichtig. Man kann nicht erwarten, dass von dem einen auf den anderen Tag alles perfekt läuft. Es war aber eine souveräne Leistung, wir haben keine Torchance zugelassen.“
… seinen Startelfeinsatz: „Klar ist es ein gutes Gefühl. Der Trainer hat mir in der Teambesprechung Bescheid gesagt. Mein Anspruch ist es, Stammspieler zu sein.“
… ein mögliches Duell mit Guerreiro um den Stammplatz: „Das müssen sie den Trainer fragen.“
… einen möglichen Wechsel: „Ich weiß nicht, wo das herkommt. Ich glaube, die Gerüchte gehören zum Fußball dazu. Damit beschäftige ich mich aber nicht, das kommt für mich nicht infrage.“
… ein mögliches Gespräch mit Tuchel: „Nein, ich glaube, ich weiß, was ich zu tun habe und gehe weiter meinen Weg weiter, den ich im Sommer eingeschlagen habe.“
Eric Dier nach dem Spiel bei Sky über …
… die schnelle Einwechslung: „Ich war bereit, war aber froh, dass ich erst nach der Pause rein musste. Ich war aber sofort da.“
… über das Spiel: „Es war eine gute Reaktion auf die Pleite gegen Werder Bremen, auch wenn es nur ein Tor war und ich gern mehr gehabt hätte. Wir haben gut verteidigt.“
… über seine ersten Tage in München: „Ich bin froh, hier zu sein, hatte aber noch nicht wirklich Zeit, mir die Stadt anzuschauen. Ich wurde von der Mannschaft gut aufgenommen.“
Christoph Freund vor dem Spiel bei Sky über …
… die Diskrepanz zwischen Spiel- und Trainingsleistungen: „Wir diskutieren darüber, gehen den Ursachen nach und es muss einfach gelingen. Unser großes Ziel ist, dass wir das dann auf den Platz bringen, wenn das Spiel ist.“
… ob die Mannschaft Tuchel nicht versteht: „Nein, da spielen einige Komponenten zusammen. Wir haben ja auch mit dieser Mannschaft schon richtig starke Spiele gemacht. Aber natürlich ist im Fußball auch nicht jedes Spiel gleich. Wir sind nicht reingekommen. Vielleicht war es ein bisschen zu wenig Anspannung. Und das ist wichtig, weil in einem Spiel gewinnt man nicht im Vorbeigehen. Heute ist Körperspannung angesagt, es ist Dampf auf dem Kessel.“
… die Restverteidigung des FC Bayern: „Wir tun uns aktuell schwer, wenn wir gegen tiefstehende Mannschaften spielen. Es ist auch ein Thema, dass wir zu langsam, zu viel quer, zu wenig kreativ spielen. Aber vor allem auch zu wenig Leidenschaft, dass wir wirklich reingehen, tiefe Läufe haben und dann auch Löcher reißen.“
… die (fehlende) Achse beim FC Bayern: „Ich glaube schon, dass es eine Achse gibt. Auch ein Upa (Upamecano; Anm. d. Red.) ist jetzt schon länger hier, ein Jo Kimmich, ein Leon Goretzka. Vorne Harry Kane. Jamal (Musiala; Anm. d. Red.) hat schon einige Bundesliga-Spiele jetzt auf dem Buckel und ich glaube, das entwickelt sich auch gerade wieder. Aber natürlich, der Anspruch ist hoch. Wir können besser Fußball spielen und müssen es auch.
… Kieran Trippier: „Das Thema ist erledigt. Es gibt so viele Namen, auf die ich jetzt gar nicht eingehen will. Aber das Thema Trippier ist erledigt. Bei Mukiele besteht noch Hoffnung.“
… Marco Neppe: „Da ist noch nichts fix. Ich war ein bisschen verwundert über die Berichterstattung. Wir haben mit Marco jetzt gut zusammengearbeitet. Vorher war die Konstellation ein bisschen einfacher. Schauen wir mal, was die nächsten Wochen bringen.
Thomas Tuchel vor dem Spiel bei Sky über …
… das Thema Restverteidigung: „Das können wir sicher besser machen. Wir haben jetzt gegen Hoffenheim und Bremen viel zu viel Konter zugelassen. Wir haben uns sehr auf das Offensivspiel gegen tief stehende Gegner konzentriert. Dann hat man, glaube ich, auch gemerkt, dass die Viererkette wieder eine neue Viererkette ist. Mit Matthijs de Ligt auf der linken Seite, wo er sich nicht so wohl fühlt, wo Minjae Kim die ganze Zeit gespielt hat. Da waren die Verhaltensweisen nicht hundertprozentig so, wie wir es möchten. Da haben wir jetzt in den letzten zwei Tagen taktisch das Hauptaugenmerk drauf gehabt.“
… die Aufstellung: „Phonzy (Davies; Anm. d. Red.) bekommt einfach mal eine Pause, wird das Spiel aber beenden. Wir erwarten wieder viel Ballbesitz und einen tiefstehenden Gegner. Wir haben mit Rapha (Guerreiro; Anm. d. Red.) ein bisschen Spielstärke, einen anderen Spielertyp, ein bisschen ballsicherer als Fonsi.
… die Rückkehr von Leon Goretzka in die Startelf: „Weil wir uns unter anderem dafür entschieden haben, Rapha links hinten spielen zu lassen. Dann ist eine linke 6 frei, eine linke 8 frei.“