„Wir sind sehr final“: Eberl spricht über FCB-Trainersuche – und schließt Top-Kandidaten aus

Nach der Kür in der Champions League folgt für den FC Bayern ein Kantersieg in der Bundesliga. Die Stimmen zum Spiel gegen Union Berlin.

Berlin – Die Meisterschaft ist dahin, doch für den FC Bayern geht es in der Bundesliga noch darum, den Champions-League-Platz fix zu machen. Thomas Tuchel und sein Team gingen dafür mit einem überzeugenden 5:1-Sieg gegen Union Berlin den nächsten Schritt.

Bestimmendes Thema im Vorfeld war natürlich die Trainersuche bei den Bayern, die das sportlich weniger bedeutende Spiel gegen Union überschattete. FCB-Sportvorstand Max Eberl äußerte sich ausführlich.

Wir haben die wichtigsten Stimmen von Sky und aus der Mixed Zone gesammelt.

Max Eberl (Sportvorstand FC Bayern) vor dem Spiel bei Sky über …

… Thomas Tuchel: „Er macht einen sehr gelösten Eindruck. Das Weiterkommen in der Champions League hat uns gutgetan, ihm auch. Das war eine große Leistung von der Mannschaft, von ihm und dem Trainerteam. Wir wollen jetzt weiter in der Form bleiben, um dann Real zu bespielen.“

… die Entscheidung von Julian Nagelsmann: „Ich würde es jetzt nicht als Absage bezeichnen. Wir haben unsere Liste. Mit Julian haben wir auch gesprochen, ohne dass es irgendwie die finale Szene war. Irgendwann hast du eben gemerkt: Der Stachel von damals sitzt noch tief, die Trennung ist noch sehr frisch. Deshalb hat uns das nicht überrascht. Dann hat er sich für den DFB entschieden. Ich freue mich unglaublich für den deutschen Fußball.“

… den Zeitplan bei der Trainersuche: „Ich habe ja oft gesagt: Ende April, Anfang Mai. Die Zeit drängt, es ist auch unsere Intention, das früh machen zu wollen. Wir sind jetzt da sehr final und werden hoffentlich bald etwas verkünden können.“

… den hohen Trainerverschleiß beim FC Bayern in den letzten Jahren: „Das ist Teil unserer Geschichte – die ist, wie sie ist. Mit Christoph und meiner Person sind zwei neue Menschen dabei, die immer sehr lange an Trainern festgehalten haben.“

… die Anforderungen des FC Bayern bei der Trainersuche: „Deutsch muss er nicht sprechen. Englisch sollte er sprechen.“ Sky-Moderator Hellmann wirft Zinedine Zidane in den Raum: „Ich weiß nicht, ob der Englisch spricht“, antwortet Max Eberl ausweichend – und lässt damit durchblicken, dass er noch kein persönliches Gespräch mit Zidane geführt hat und er auch aufgrund der Sprachbarriere kein Kandidat ist. Zidane spricht kein fließendes Englisch.

… die Attraktivität des FC Bayern für Trainer: „Bayern ist ein großer Verein, das merkt man bei jedem Gespräch. Der Respekt ist da. Die Mannschaft ist länger zusammen. Wir werden den Kader im Sommer ein Stück weit verändern. Das ist auch eine Chance, einen so großen Verein so zu verändern, wie man es möchte.“

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) nach dem Spiel bei Sky und in der Mixed Zone über …

… den Sieg: „Es war eine perfekte Woche. Es war nicht selbstverständlich, dass wir so dominant sind und so hoch gewinnen. Dickes Kompliment an meine Mannschaft. Insgesamt für ein Auswärtsspiel ein sehr guter Auftritt.“

… die Leistung von Eric Maxim Choupo-Moting: „Sehr gut. Er hat auffällig gut trainiert. Es hat sich angedeutet und das hat er heute bestätigt.“

Thomas Müller (FC Bayern) nach dem Spiel bei Sky über …

… den Sieg: „Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht, waren ein bisschen aggressiver. Offensiv war es ordentlich. Das zweite Tor vor der Halbzeit hat uns gut in die Karten gespielt. Anfang zweite Halbzeit kamen wir ins Rollen und waren nicht mehr zu stoppen.“

… seine zwei Treffer: „Tolle Tore! Choupo hat super gespielt auf Linksaußen. Schon vor dem Spiel haben wir besprochen: „Wenn er mal vorbei ist, soll er die Flanke bringen, ich lauere am zweiten Pfosten. Und dann hab ich ihn unters Dach gejagt.

… seine Leistung: „Ich war spielerisch gar nicht so zufrieden mit mir.“

… sein launiges Gespräch mit Thomas Tuchel nach der Auswechslung: „Er hat gesagt, die Tore waren super, aber den Rest des Spiels hat er leider auch beobachtet. Dann haben wir beide gelacht.“

… seine Reservistenrolle in der Champions League: „Es ist völlig egal, wer welche Minuten sammelt. Ich finde es immer wieder amüsant, dass dann doch immer wieder die klassische Müller-Frage kommt. Das ist schon ein bisschen zäh für den Trainer. Manchmal bin ich dabei, manchmal nicht. Und wenn ich von der Bank komme, hau ich auch alles rein.“

… die Trainerfrage: „Keine Ahnung. Wir haben genug damit zu tun, unseren Tagesablauf zu bestreiten. Wir werden nicht unruhig.“

Leon Goretzka (FC Bayern) nach dem Spiel bei Sky über …

… den Sieg: „Wir wissen, wie schwierig das hier sein kann. Wir haben heute aber relativ schnell den Glauben bei den Unionern schwinden sehen.“

… die Heim-EM: „Das ist mein klares Ziel. Ich versuche, Julian zu zeigen, dass ich da bin und den Kampf annehme und damit noch auf den Zug aufzuspringen.“

Robin Gosens (Union Berlin) nach dem Spiel bei Sky über …

… die Niederlage: „Die erste Halbzeit war vom Engagement gut von uns. Wir haben uns Heidenheim als Vorbild genommen. Dann haben wir schnell das 0:3 kassiert. Die Reaktion von der Mannschaft danach hat mir gar nicht gefallen. Da sind wir auseinandergefallen.“

… seine EM-Chancen: „Solange die Tür nicht zu ist, werde ich jeden Tag 100 Prozent geben, um noch auf den Zug aufzuspringen. Und ich bin mir sicher, sie ist noch nicht zu.“

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) vor dem Spiel bei Sky über …

… die Vergleiche zwischen der Premier League und der Bundesliga: „Die Premier League ist trotzdem die stärkste Liga, nach wie vor. Es sind Knockout-Wettbewerbe, du brauchst ein bisschen Losglück und Spielglück. Das soll die Leistung nicht schmälern von Dortmund, uns und Leverkusen. Wir haben es alle verdient. Es ist auch uninteressant. Jede Liga ist kompliziert zu gewinnen.“

… die Einstellung seines Teams beim bedeutungsarmen Spiel gegen Union: „Wir haben viele Wechsel, deshalb sollten wir schon den Hunger haben.“

… den Zustand von Leroy Sané, der eine Schambeinentzündung mit sich herumschleppt: „Man müsste es ruhigstellen, dass es ganz weggeht. Das wäre dann aber wochenlang. Es geht jetzt nur über Behandlung, täglich. Und dann rantasten. Der nächste große Schritt ist Frankfurt, dann Real Madrid. Es ist eine unveränderte Situation.“

… Jamal Musiala, der nicht mit nach Berlin gereist ist: „Die Doktoren haben ihn gestern rausgenommen. Er ist ein bisschen angeschlagen, hat ein bisschen Knieprobleme. Das Risiko war am Ende zu groß, es hätte keinen Sinn gemacht.“ (epp)

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