Tuchel erklärte den Bossen das große Bayern-Problem, will es aber nicht verraten

Anhaltende Erfolglosigkeit kostet Thomas Tuchel im Sommer seinen Job beim FC Bayern. Die Gründe dafür hat der Trainer analysiert – doch preisgeben will er sie nicht.

München – Die turbulente Trainer-Zeit von Thomas Tuchel beim FC Bayern findet am Saisonende nach gerade mal 15 Monaten ein ernüchterndes Ende. Die Mannschaft war insbesondere in den letzten Wochen sowohl spielerisch als auch ergebnistechnisch hinter den Erwartungen der Bosse, aber auch hinter denen von Tuchel selbst zurückgeblieben.

Es bleibt die Frage, warum Tuchel, der bei seinen vorherigen Trainerstationen so große Erfolge feiern konnte, ausgerechnet den FC Bayern nicht auf ein höheres Niveau steigern konnte. Auf der teils emotionalen ersten Pressekonferenz nach dem Bekanntwerden der Trennung im Sommer bezog der 50-Jährige dazu vielsagend Stellung.

Tuchel legt Bayern-Bossen Problem-Analyse vor – gibt sie jedoch nicht preis

„Die Verantwortlichen kennen meine Analyse. Das ist auch eine sehr selbstkritische Analyse. Aber das ist definitiv keine Analyse für die Öffentlichkeit“, erklärte Tuchel kryptisch. Offenbar hat der scheidende Coach den Bossen also eine Erklärung dafür vorgelegt, dass „die Entwicklungsschritte nicht konstant erkennbar sind“. Den Medien will er diese jedoch nicht verraten.

Dass er der Alleinschuldige an der Misere und den schwachen Ergebnissen sei, will Tuchel jedoch nicht glauben. „Ich denke nicht, dass ich das einzige Problem bin, ich bin aber in der Verantwortung“, so Tuchel. Ergänzend fügte er hinzu: „Wenn es einen eindeutigen Schuldigen geben würde, dann säße hier jemand anderes auf der PK“. Auch, dass die Ergebnisse ausblieben, weil er mit dem Verein nicht „richtig warm geworden“ verneinte Tuchel vehement.

„Krasse Diskrepanz zwischen Training und Spiel“: Tuchel beschreibt erneut Phänomen

Vielmehr verwies der Noch-Übungsleiter, wie schon immer wieder nach teils unerklärlichen Niederlagen in den vergangenen Monaten, auf die großen Unterschiede zwischen Trainings- und Spielleistung. „Wir haben ein sehr diffuses Bild. Wir haben eine krasse Diskrepanz zwischen Training und Spiel“, so Tuchel.

Er fügte an: „Wie immer haben wir auf einem guten Niveau trainiert. Ich bin schon paarmal hier gesessen und war davon überzeugt, dass wir eine Top-Leistung bringen. Das haben wir nicht geschafft“. Ob der Trainer für diese großen Leistungsunterschiede in seiner Analyse jedoch eine Erklärung liefert, wissen indes nur die FCB-Bosse.

Tuchel kann nun „rücksichtsloser sein“

Zumindest eine schlüssige Begründung für das Phänomen gibt Tuchel jedoch schließlich zum Ende der Pressekonferenz. „Wir hatten in der ganzen Saison noch nicht einmal die Situation, dass Spieler um ihren Platz kämpfen mussten, weil sie wissen, die Position ist doppelt besetzt. Weil sie wissen, ich muss liefern“, ärgert sich Tuchel über die anhaltende Verletzungsmisere und die fehlende Kadertiefe. Genau „dieser Biss, diese Energie, jeden Tag um seinen Platz zu kämpfen“, fehle den Münchnern.

Die Trennung zum Saisonende verschaffe ihm nun jedoch insgesamt mehr Freiheiten in Sachen Aufstellung. „Meine Entscheidungen als Trainer sind jetzt natürlich von einer größeren Freiheit geprägt. Du brauchst nicht mehr abwägen, welche Langzeitwirkung eine Entscheidung hat. Ich kann jetzt ein bisschen rücksichtsloser sein“, erklärte Tuchel. Darauf angesprochen, kam es zwischen Tuchel und einem Sky-Reporter zu einem kurzen Zwist. (LuHa)

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