Der FC Bayern ist auf der Suche nach einem neuen Trainer offenbar fündig geworden. Vincent Kompany soll‘s richten. Wie tickt der 38-Jährige privat?
München – Die langwierige Suche des FC Bayern nach einem Nachfolger für Trainer Thomas Tuchel ist offenbar so gut wie beendet. Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass sich der deutsche Rekordmeister mit Vincent Kompany einig ist. Einzig die Ablöse muss wohl noch verhandelt werden, denn der 38 Jahre alte Belgier besitzt noch einen Vertrag bis 2028 bei Premier-League-Absteiger Burnley. Doch wie tickt der vermeintlich neue Trainer des FC Bayern?
Kompany spricht mehrere Sprachen fließend: FC Bayern würde ein echtes Sprach-Genie bekommen
Kompany erblickte am 10. April 1986 im belgischen Ukkel das Licht der Welt. Seine Mutter stammt aus Belgien, sein Vater flüchtete 1975 aus der heutigen Demokratischen Republik Kongo nach Belgien. Die Familie lebte in Brüssel, der 38-Jährige berichtete im vergangenen Jahr in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung von seiner Kindheit: „Brüssel ist eine komplizierte Stadt, bietet aber auch reichlich Chancen. Meine Herangehensweise ist immer zu überlegen, wie sich aus Problemen etwas Besonderes schaffen lässt.“
So auch bei den Sprachen: Zu Hause habe er Französisch gesprochen, der Schulunterricht sei auf Niederländisch gewesen und in seiner Nachbarschaft habe man viel Arabisch gesprochen. „Später kam in der Schule Englisch und Deutsch dazu, und als ich 18 Jahre alt war, habe ich auf einmal, vier, fünf, sechs Sprachen beherrscht. Das war anfangs nicht leicht, ist jetzt jedoch ungemein wertvoll“, sagte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Trainersuche beim FC Bayern: Kompany gilt als bescheiden
Beim FC Bayern ist das auf jeden Fall ein großer Pluspunkt, hatten sich die Verantwortlichen doch einen Trainer gewünscht, der Deutsch und Englisch spricht. Kompany spricht beide Sprachen fließend, lebte aufgrund seines Engagements bei Manchester City von 2008 bis 2019 viele Jahre in England – und gewann übrigens so ziemlich alles, was es im Vereinsfußball zu gewinnen gibt. Einzig ein Champions-League-Sieg blieb ihm verwehrt.
Kompany bleibt trotz seiner überragenden Leistungen als Fußballer jedoch bescheiden, beschreibt sich selbst als kooperativen Menschen. „Jeder soll sich wertgeschätzt fühlen, damit wir die Stärken der Einzelnen bündeln können. Ich glaube, dass wir so schneller wachsen“, sagte er der SZ.
Kompany ganz privat: Frau und drei Kinder unterstützen ihn
Woher er diese Werte hat? „Von meinen Eltern! Meine Mutter war eine Gewerkschaftsführerin, also eine starke Persönlichkeit, und mein Vater ein politischer Flüchtling, der es einst irgendwie nach Europa geschafft hat“, sagte er in der SZ. Und obwohl die Familie zu kämpfen gehabt habe, hätten sich seine Eltern immer für diejenigen eingesetzt, die weniger hatten. „Das reche ich ihnen hoch an.“
Diese Werte wird Kompany sicher auch an seine Kinder weitergeben. Mit seiner Frau Carla Higgs Kompany hat er drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, die schon während seiner aktiven Karriere immer an seiner Seite waren. Ein neues Kapitel als Trainer beim FC Bayern würden sie sicher genauso enthusiastisch unterstützen.
Sollte der Deal zustande kommen, könnte Kompany auch mal eine andere Seite zeigen. Denn ein Mitschnitt aus der Kabine zeigt, dass der sonst so bescheidene Belgier auch mal auf den Tisch hauen kann, wenn es darauf ankommt. Etwas, das der FC Bayern eigentlich gut gebrauchen kann. (msb)