Der FC Bayern ist offenbar gewillt, Kingsley Coman abzugeben. Ex-Bayern-Manager Michael Reschke erinnert, wie der Franzose einst nach München kam.
München – Kingsley Coman wechselte 2015 von Juventus Turin zum FC Bayern, zunächst per Leihe, ehe er vom deutschen Rekordmeister 2017 festverpflichtet wurde. Nach neun gemeinsamen Jahren könnten Coman und die Münchner nun getrennte Wege gehen. Der Franzose soll auf der Verkaufsliste stehen, laut Sky könnte er sogar per Leihe wechseln.
Reschke: „Hoeneß hat mich zuerst für verrückt erklärt“
Paris Saint-Germain gilt als interessiert, auch der FC Barcelona um Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick soll die Situation von Coman im Auge behalten. Der Vertrag des 28 Jahre alten Flügelflitzers würde zwar an der Isar noch bis 2027 laufen, nach 294 Pflichtspielen könnte jedoch die Zeit gekommen sein, um „Au revoir“ zu sagen.
Michael Reschke war vor neun Jahren die treibende Kraft hinter dem Transfer von Coman zum FC Bayern. Im Interview mit Sport1 erinnert sich der damalige Technische Direktor und liefert zu einem „sehr speziellen Transfer“ eine Anekdote. Denn vor Comans Wechsel an die Säbener Straße habe es „mächtige Diskussionen mit Uli Hoeneß“ gegeben.
„Bei Juventus hat er damals ja kaum gespielt. Wir mussten dann sieben Millionen Euro Leihgebühr für zwei Jahre bezahlen und besaßen danach eine Kaufoption von 21 Millionen Euro. Hoeneß hat mich zuerst für verrückt erklärt“, rekapituliert Reschke. Der FC Bayern besaß seinerzeit bereits Arjen Robben, Franck Ribéry und Douglas Costa in seinem Kader und war laut Reschke auf den Außenpositionen daher „hochkarätig besetzt, aber es gab halt immer wieder Verletzungsprobleme und Pep Guardiola wollte logischerweise noch einen schnellen Außen dazu haben“.
Reschke über Coman: „Toller Spieler und sehr guter Typ“
Reschke setzte sich dafür ein, dass der FC Bayern Coman verpflichtet – und hatte Erfolg. „Wir haben schließlich Pep, Matthias Sammer, Rummenigge und schlussendlich auch Hoeneß überzeugt“, sagt der 66-Jährige und verrät: „Ich kannte King schon aus dem PSG-Nachwuchs und war total von ihm überzeugt.“ Coman sei „nicht nur ein toller Spieler, sondern auch ein sehr guter Typ für die Kabine“, so Reschke. Die Verpflichtung des Franzosen habe „sich für den FC Bayern doppelt und dreifach bezahlt gemacht und am Ende war es dann ja auch Hoeneß, der sich für den finalen Transfer starkgemacht hat“.
Coman wurde mit dem FC Bayern unter anderem achtmal deutscher Meister. Beim Champions-League-Erfolg 2020 erzielte er gegen Paris Saint-Germain per Kopfball den Treffer zum 1:0-Sieg.