Ralf Rangnick steht seit Anfang der Woche als Favorit für den Trainerposten beim FC Bayern fest. Nun spricht er über das Münchner Interesse.
München - Ralf Rangnick steht seit Anfang der Woche als Favorit für den Trainerposten beim FC Bayern fest – am Mittwoch bestätigte er den tz-Bericht indirekt.
„Es gab eine Kontaktaufnahme von Bayern München, darüber habe ich auch den ÖFB informiert“, sagte der 65-Jährige 90minuten.at und fügte hinzu: „Im Moment gibt es keinen Grund, mich intensiv und konkret damit zu beschäftigen.“ Diplomatisch gewählte Worte, wenn man mit dem ÖFB vor einer EURO steht, parallel aber über sein Engagement in München nachdenkt. Die Bayern wollen ihn – und wenn das so sein sollte, führte er im Konjunktiv aus, „muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?“ Ausschlaggebend dafür: auch die interne Macht, die ihm zugesprochen werden müsste. Den Segen aller Bayern-Bosse hätte er jedenfalls.
Sollte er, wie in München erhofft, in den kommenden Tagen Ja sagen, könnte das für einige Spieler ein Vorteil sein. Denn Rangnick pflegt mit diversen Bayern-Profis des aktuellen Kaders besondere Beziehungen. So bezeichnete er Leon Goretzka einst als „besten Box-to-Box-Spieler der Welt“. Auch Joshua Kimmich würde eine Verpflichtung seines einstigen Mentors in die Karten spielen. Die beiden kennen und schätzen sich seit mehr als einem Jahrzehnt, schließlich war es Rangnick, der Kimmich 2013 aus Stuttgart höchstpersönlich nach Leipzig chauffierte. Als „Musterbeispiel“ bezeichnete er ihn bei seinem Wechsel 2015 nach München, zwei Jahre später sprach er sich für Kimmich als Bayern-Kapitän aus. Und auch zuletzt, als Kimmich öffentlich zum Gesicht der Bayern-Krise wurde, stärkte er ihm demonstrativ den Rücken.
Rangnick kennt auch Neuer und Müller bestens
Auch die Vernetzung mit Konrad Laimer ist bekannt, Rangnick hatte den Transfer des Österreichers aus Salzburg nach Leipzig 2017 selbst verantwortet. Dayot Upamecano, von 2017 bis 2021 in Leipzig bezeichnete das erste Treffen mit Rangnick als „wichtigsten Moment für meine Laufbahn“. Als der Coach 2019 RB verließ, sagte er: „Es ist schwer für mich, nicht mehr mit ihm arbeiten zu können.“
Manuel Neuer machte Rangnick 2005 auf Schalke zum Profi und bezeichnete ihn als einer der Ersten als „besten Torhüter der Welt“. Thomas Müller hatte er 2008 beinahe in Hoffenheim willkommen geheißen, ehe Hermann Gerland und Uli Hoeneß ihr Veto einlegten. Und mit Leroy Sané hatte er sich schon beschäftigt, als der noch nicht mal bei den Schalker Profis trainierte. Geschichten, an die sich die Beteiligten aktuell erinnern. Jetzt fehlt nur noch ein Ja. Vinzent Tschirpke, Philipp Kessler